The Van Jets - Cat fit fury!
Belvedere / Cargo
VÖ: 18.03.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Elf Songs, neun leben
Während hier die Musik beginnt zu spielen, ist die Band noch nicht anwesend. Vielleicht sitzen die vier Jungs noch im Bus, trinken ihren Latte oder Pfefferminztee, stimmen die Gitarren, trommeln sich warm und gehen die Setlist noch einmal durch. Vielleicht essen sie gerade noch einen Happen oder geben ein Interview. Vielleicht stehen sie zwar da in Fleisch und Blut, sind aber mit ihren Köpfen noch ganz woanders. So richtig anwesend sind The Van Jets jedenfalls nicht, wenn die Musik auf "Cat fit fury!" anfängt.
"The future" legt derart seelen- und kraftlos vor und quält sich in gleicher Weise durch Strophen und Refrains, dass sich sämtliche Hoffnungen auf die nächste großartige Rockband aus Belgien schon einmal das eigene Grab schaufeln können. "Damage" bemüht sich danach redlich, ein wenig Krach zu machen und die Katze gegen den Strich zu bürsten, klingt aber hohl, bemüht und strukturlos. Wer so anfängt, dem kann nicht mehr geholfen werden. Über den Rest brauchen wir uns überhaupt keine Gedan...
Moment mal! Packt "Down below" da endlich mal einen tanzbaren Beat aus? Ja! Und die Gitarre spielt endlich und arbeitet nicht nur! Und eine Melodie gibt es auch! Und dann diese Bridge nach zwei Minuten! Ja, wer so anfängt, hat ein paar Ohrfeigen verdient. Aber auch Respekt, denn The Van Jets spielen sich auf "Cat fit fury!" aus ihren selbst gebastelten Waterloo innerhalb von kürzester Zeit selbst wieder raus und zeigen zumindest auf den letzten neun Elfteln des Albums, dass doch eine ganze Menge Herzblut in ihrer Musik liegt. Aber das schäbige Mittelmaß der ersten zwei Songs lassen die Garagenrocker schnell hinter sich. Und neun sehr gute Songs machen durchaus ein sehr gutes Album!
Mit richtig viel Soul singt sich Johannes Verschaeve über die polternden Rhythmen von "The other man", während die Leadgitarre ihm ständig quietschend dazwischen fährt. Das Lick gleich zu Beginn von "Onawa" erobert nach und nach alle Instrumente und die anliegenden Gehörgänge. Die Band spielt sich mit diesem einen Motiv in einen Rausch, der nach knapp sechs Minuten mit einem seligen Lächeln in den gefährlich nervösen Noiserocker "Dancer" mündet. Das schweißgebadete "Givers & takers" bedient sich dann in Sachen Gitarrensound bei Josh Homme, legt noch ein hüftenschwingendes Piano oben drauf und schweift endgültig in überschwänglichen Hedonismus ab. Den lassen The Van Jets dann bis zum Ende nicht mehr los: "Comes the crying" ist ein dröhnender und sich nur ganz langsam vorwärts schleppender Blues, "Matador" kreischt sich bis in die letzte Ecke der Hölle und mit "Our heads" endet "Cat fit fury!" so lasziv, zurückgelehnt und vor allem so leidenschaftlich, wie diese Platte verdientermaßen hätte beginnen sollen.
Highlights
- Onawa
- Givers & takers
- Matador
Tracklist
- The future
- Damage
- Down below
- The other man
- Oanawa
- Dancer
- Teevee
- Givers & takers
- Comes the crying
- Matador
- Our heads
Gesamtspielzeit: 38:19 min.
Referenzen
The Black Box Revelation; dEUS; Triggerfinger; Millionaire; Mintzkov; Absynthe Minded; The Jon Spencer Blues Explosion; Stripes; The Von Bondies; The Black Keys; Yeah Yeah Yeahs; Kings Of Leon; Arctic Monkeys; Beck; Black Rebel Motorcycle Club; Franz Ferdinand; The Libertines; The Rolling Stones; Arid; Creature With The Atom Brain; Masters Of Reality; Screaming Trees; Queens Of The Stone Age; The Subways; Blur; Oasis; The Vines; Jet; The Datsuns; Heavy Trash; The Blue Van; The Detroit Cobras; The Hives; The Eighties Matchbox B-Line Disaster; The Strokes; The Dirtbombs; Eagles Of Death Metal; Mando Diao