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Cavalera Conspiracy - Blunt force trauma

Cavalera Conspiracy- Blunt force trauma

Roadrunner / Warner
VÖ: 25.03.2011

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gebrüder Grimmig

Die Beziehung zwischen Max und seinem Bruder Igor Cavalera war nicht immer eine einfache. Zehn Jahre lang waren sie zerstritten, nachdem Max die Thrash-Metal-Pioniere Sepultura 1996 verließ. Die Gründe dafür sind unschön, zum Teil eine Folge von Missverständnissen, und Schuld daran haben wohl alle und keiner. Was Sepultura in der Zeit nach Cavaleras Ausstieg fabriziert haben, überzeugte nicht immer. Über Max Cavalera selbst und seine neue Band Soulfly lässt sich ähnliches sagen. Um so größer war die Freude der Kopfschüttelfraktion, als die beiden Brüder sich 2007 - nachdem auch Igor seinen Hut bei Sepultura genommen hatte - unter dem Namen Cavalera Conspiracy wieder zusammengetan und ein Jahr später ein durchaus überzeugendes Album namens "Inflikted" veröffentlicht haben.

Nun folgt der zweite Streich. Die Bruder-Verschwörung ist also nicht nur ein einmaliger Ausflug in alte Zeiten gewesen. "Blunt force trauma" kettensägt und schlagbohrt sich mit ordentlich Bumms durch elf meist knappe und dichte Songs. Dem Album mangelt es nicht an Härte, nicht an In-die-Fresse-Songs, aber an Groove. Von den unbezwingbaren Rhythmen, die Sepultura auf "Chaos A.D.", "Roots" oder auch eine ganze Zeit später auf "Dante XXI" auf Platte gekloppt haben, ist hier nicht viel zu hören.

Schon der Opener "Warlord" lässt sich eigentlich auf Doublebass und den simplen, aber effektiven Refrain reduzieren. Kurzfristig funktioniert das wunderbar, ebenso wie die großzügig verteilten Tapping-Soli und die Max-Cavalera-Trademark-Wutausbrüche, die der Mann seit Jahren unermüdlich in die Welt herausschreit. Aber mittelfristig wiederholt sich auf "Blunt force trauma" vieles so penetrant, dass es auffällt. "Thrasher" macht nochmal einen auf "Warlord", nur ein Stück schneller, und verabschiedet sich dann recht schwammig und unentschlossen. Die angesprochenen Tapping-Soli vermehren sich wie die Karnickel. Und "I speak hate" versucht es mit einem Refrain voller Breaks und Synkopen, der sich so überhaupt nicht in den ansonsten vorwärts walzenden Song einpassen will.

Auf der Habenseite steht dagegen "Genghis Khan", der längste Song des Albums, auf dem die Cavalera-Brüder die Sache mit dem Groove noch einmal nahezu in Perfektion vorführen und dessen Text sich ein wenig über das ansonsten vorherrschende Niveau à la "Torture, motherfucking torture" erhebt. Überzeugend sind auch "Burn waco" mit einer wunderbaren 180-Grad-Kehrtwende vor dem Solo und "Rasputin" sowie der Titeltrack, die sich ein paar Meter in alle Richtungen aus ihrem Wohlfühlbereich hinauswagen. Allein: Böse zu schauen reicht nicht immer, um Furcht zu verbreiten.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Genghis Khan
  • Burn waco
  • Blunt force trauma

Tracklist

  1. Warlord
  2. Torture
  3. Lynch mob
  4. Killing inside
  5. Thrasher
  6. I speak hate
  7. Target
  8. Genghis Khan
  9. Burn waco
  10. Rasputin
  11. Blunt force trauma

Gesamtspielzeit: 34:05 min.

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