Children Of Bodom - Relentless reckless forever

Spinefarm / Universal
VÖ: 04.03.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gegen die Wand
Eigentlich haben Children Of Bodom vor drei Jahren mit "Blooddrunk" verdammt viel richtig gemacht. Mit einem Thrash-Album auf Platz fünf der deutschen Charts zu landen, verdient schon Respekt. Die Reaktionen auf so einen Erfolg sind in jedem Genre ähnlich: Es wird heißen, die alten Sachen seien viel besser und auf die Konzerte gingen nur noch Modefans. Was dabei gerne vergessen wird: Children Of Bodom sind immer noch Finnen. Die in guter Tradition eher selten für stilistische Radikalkuren bekannt sind. Ausnahmen wie Amorphis bestätigen lediglich die Regel.
Es kommt also ungefähr so überraschend wie Schnee im Winter, dass der donnernde Opener "Not my funeral" so programmatisch wie nur was ist. Ein Kreator-Riff zu Beginn, ein wenig Keyboardgeklimper und ab dafür. Recht so. Und wer dann noch steht und ein leises "Alles schon mal gehört ..." anmerkt, bekommt gleich mit Schmackes den Klappspaten von "Shovel knockout" in die Visage gepflastert. Auch wenn fürs Intro der ein oder andere Euro als Tantieme an Machine Head gehen dürfte, läuft man nämlich insbesondere im Refrain gegen die ganz breite Wand.
Die Herren aus Espoo gehen also nach wie vor herrlich räudig, aber auch so sehr auf technischem Höchstniveau zur Sache, dass kein Auge trocken bleibt. Natürlich ist das mittlerweile routinierter als noch zu Zeiten von "Something wild", aber insbesondere der Titeltrack setzt hier mit feiner Punk-Attitüde Zeichen. Und wenn man im Hinterkopf hält, wie gerne sich Frontmann Alexi Laiho live danebenbenimmt, kann man sich schon einmal darauf einstellen, dass bald wieder Bühnen renovierungsreif geschossen werden.
Der wichtigste Unterschied zu den verklärten Frühwerken: Laiho kann mittlerweile auch catchy. Zumindest so etwas Ähnliches, denn gerade die Single "Was it worth it?" klingt fast schon massenkompatibel - würde sie sich nicht weiterhin beharrlich Gesang im Wortsinne verweigern und so das Trademark von Children Of Bodom aufrechterhalten. Zum kompletten Glücklichsein fehlt allerdings die traditionelle Coverversion - ein Jammer also, dass Eddie Murphys Brüller "Party all the time" als Bonustrack aufs Digipack verbannt wurde. Dennoch würde Heinz Strunk sagen: "Wieder einmal geil abgeliefert." Und das ist hier tatsächlich als Kompliment zu verstehen.
Highlights
- Shovel knockout
- Was it worth it?
Tracklist
- Not my funeral
- Shovel knockout
- Roundtrip to hell and back
- Pussyfoot Miss Suicide
- Relentless, reckless forever
- Ugly
- Cry of the nihilist
- Was it worth it?
- Northpole throwdown
Gesamtspielzeit: 36:23 min.
Referenzen
In Flames; Ensiferum; Mercenary; Nevermore; Communic; At The Gates; Soilwork; Arch Enemy; Opeth; Amon Amarth; Sinergy; Waltari; Finntroll; Dark Tranquility; TunnelVision; Sentenced; Witchery; Soilwork; Amorphis; Dimmu Borgir; Entombed; Machine Head; Pantera; Slayer; Lamb Of God; Heaven Shall Burn; Kreator; Tankard; Sodom; Destruction; Annihilator; Merauder; Vader; Alexisonfire
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