Bosse - Wartesaal
Vertigo / Universal
VÖ: 25.02.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Heißzeit
Frühjahr 2011. Draußen Sauwetter, während die Heizung im Wageninneren den Fahrer mehr schlecht als recht vor einer noch übleren Erkältung bewahren soll. Eine Dreiviertelstunde ist rum, das Ziel noch weit entfernt, aber aus den Boxen in den Türen klang zum ersten Mal der gesamte Schwung neuer Bosse-Songs. Und was sich da so in den Gehörgängen breitmachte, war so gut, dass man die anderen, für die nächtliche Autofahrt zusammengesuchten CDs erst einmal getrost in der Mittelkonsole liegenlassen konnte. Noch ein Durchlauf. Gar nicht mehr so kalt hier. Vielen Dank, Herr Bosse. Selten in letzter Zeit ein Album gehört, dass auf Anhieb so viel Wärme und Wohligkeit ausstrahlt.
"Du federst" gibt dabei die Gesamtstimmung von Bosses viertem Machwerk vermutlich am besten wieder. Melancholie? Ja, gerne. Warum nicht. Aber dann doch bitte locker und fluffig gepaart mit einem gehörigen Schuss Zuversicht. "Und Du denkst nicht an Tod / Und Du denkst nicht an Kriege / Ey was ist eine Million gegen 2 Lippen voll Liebe / Du verprasst Dein Geld / Und Deine Bausparverträge / Komm bau ein kleines Haus mitten in meiner Seele." Axel Bosse hat etwas zu sagen und tut dies im Rahmen der vermutlich besten Songs, die er bisher geschrieben hat. Die Fahrt geht weiter. Und während der Regen gegen die Scheiben prasselt, weiß man ganz genau, was Bosse meint, wenn er vom "Wartesaal zum glücklich sein" singt. Augen auf, Mensch! Wer eine Einladung zum Nachdenken und Träumen haben möchte, bekommt sie hier ehrlich und unpeinlich serviert. "Mein Kopf ist in der Umlaufbahn und wandert", lautet es in der ersten Singleauskopplung "Weit weg" so schön. Nicht nur Deiner, Bosse.
"Dein Herz, Dein Herz / War mal ruhig und leer / Jetzt ist es voll wie Shanghai / Und ziemlich vulgär", ist der Beginn der wohl tanzbarsten Nummer des neuen Albums. "Metropole" ist Pop in Reinkultur und macht einfach nur Laune. Sofort lauter machen. Gleiches gilt für das treibende "Roboterbeine". Und so erzählt Bosse Geschichten, die jeder irgendwie schon selbst einmal erlebt hat. Mal mehr, mal weniger an der Grenze zum Kitsch. Von Schlaflosigkeit, Billigfliegern, labbrigen Kartoffeln, weinenden HipHop-Mädchen, vom Betrunkensein, Fortgehen und Wiederkommen. Erweitert man diese Liste um Gartenpavillon, Kartoffelschnaps, Bockwurst und Gartenzwerge, wissen Bosse-Freunde, wo sie gelandet sind. In "Frankfurt Oder". Diesmal im Duett mit Anna Loos. Langsam wird es heller und allmählich auch wärmer. So schmeckt der Frühling im März.
Highlights
- Wartesaal
- Weit weg
- Du federst
- Frankfurt Oder
Tracklist
- Wartesaal
- Weit weg
- Metropole
- Die Nacht
- Nach Haus
- Du federst
- Wende der Zeit
- Die Regie
- Roboterbeine
- Frankfurt Oder
- Yipi
- Nächsten Sommer
Gesamtspielzeit: 44:35 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Stimm |
2012-01-08 22:19:14 Uhr
Wiederholungen sind in der Tat total schrööööööcklich. |
SvK |
2011-03-17 16:23:53 Uhr
gutes album. besser als jupiter jones, das wirklich nur noch rotz ist.was die wiederholungen in "im wartesaal" angeht, kann ich der tante allerdings zustimmen. |
Tante |
2011-03-17 16:04:50 Uhr
Total langweilige Rotze. Nichtssagende Texte und Stimme. Alles schon tausendmal dagewesen. Und die Wiederholungen in "im Wartesaal" machten mich aggressiv. |
abc |
2011-03-17 11:30:36 Uhr
aber auch nicht besser. Ist sowieso alles nur noch mittelmässiger langweiliger Rotz. Bosse , Jupiter Jones, Philip Posel und wieder der andere kack heisst. |
dett... |
2011-03-17 09:09:19 Uhr
...macht de musich ja nett schlechter... |
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Referenzen
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