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Ton - Diskussionen mit dem Eisberg

Ton- Diskussionen mit dem Eisberg

Tonträger / Al!ve
VÖ: 04.02.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lasse reden

Zugegeben: Diskussionen mit einem Eisberg gehören als Idee zweifellos in die Kategorie "Gut gemeint, aber sinnlos". Denn es ist anzunehmen, dass sich Debatten mit so einem Titanic-Versenker mangels Antworten eher einseitig entwickeln werden. Versuchen kann man es aber natürlich trotzdem. Diesen Vorsatz haben auch Ton verinnerlicht. Mag das Feld des deutschsprachigen Indie-Rock auch bereits von so vielen anderen beackert worden sein, dass der Boden nicht mehr viel hergibt: Mit ein bisschen gutem Willen quetscht man da schon noch etwas heraus. Und genau das gelingt dem Kölner Quartett auf seinem zweiten Album mühelos.

Diesen Coup schaffen Ton dabei mit überaus konventionellen Mitteln: ehrliche Songtexte ohne aufgesetzte Floskeln, einprägsame Melodien und ein Sänger, der sich nicht scheut, diese auch ausdrucksstark rüberzubringen. Klingt eigentlich alles selbstverständlich, ist es aber beileibe nicht immer. Bei Ton schon. Bereits als Frontmann von The Wohlstandskinder nahm Tobias Röger kein Blatt vor dem Mund und entlockte diesem zudem glasklare Melodien zu lauten Gitarren. Seit der Auflösung der Pop-Punker sind die Gitarren zwar ein wenig zurückhaltender und die Songs etwas langsamer geworden - die Einstellung aber ist die gleiche geblieben.

Röger kann über Gefühle singen, ohne sie zu verkitschen, über die eigene Unzulänglichkeit, ohne zu jammern, und über die Falschheit des Musikbusiness, ohne plakativ zu werden. Allein diese Leistung wäre schon eine Würdigung wert. Aber auch auf der musikalischen Ebene wissen Ton zu überzeugen, auch wenn "Diskussionen mit dem Eisberg" bis auf wenige Ausnahmen wie auf der großartig rockenden Single "Und dann kommst Du" durchgehend im Midtempo gehalten ist. In besinnlichen Stücken wie "Keine Zukunft ohne Deine Gegenwart" und "Der Typ in der U-Bahn" schmiegen sich die Gitarren unaufdringlich an die Gesangslinien, die Rhythmen sind einfach, aber effektiv. Und "Wie sehr es Dich nicht mehr berührt", den niedergeschlagensten Song des Albums, umrahmen leise Klavierkleckser.

Und so haben Ton zwar ohne großen Glanz, aber durch den bedachten und meisterhaften Einsatz bewährter Mittel ein richtig anrührendes Werk geschaffen. Eines, das die großen Gefühle nicht als Mittel zum Zweck missbraucht, sondern nüchtern und ehrlich über sie berichtet. "Da sind zu viele Risse in meinem Fundament", singt Röger im wohl schönsten Augenblick des Albums, doch auf "Diskussionen mit dem Eisberg" trifft das ganz sicher nicht zu. Darüber braucht man gar nicht lange zu reden.

(Mark Read)

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Highlights

  • Und dann kommst Du
  • Mein Fundament
  • November Dezember

Tracklist

  1. Ich sing immer nur Deinen Namen
  2. Und dann kommst Du
  3. Mein Fundament
  4. Keine Zukunft ohne Deine Gegenwart
  5. Bruchstücke
  6. Der Typ in der U-Bahn
  7. Das Problem
  8. Wie sehr es Dich nicht mehr berührt
  9. November Dezember
  10. Wer rettet heute Nacht die Welt
  11. In Momenten wie jetzt
  12. Mag auch Dein Leben angekommen sein

Gesamtspielzeit: 49:26 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
TONträger
2011-03-28 12:24:17 Uhr
Großartig.
bugeyes
2011-03-27 18:51:00 Uhr
Schönes Teil. 8/10 für mich.
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