Itchy Poopzkid - Lights out London

Findaway / Al!ve
VÖ: 25.02.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10

Unter uns
Die Beatles? Begannen als niedliche, Rock'n'Roll-Coverversionen spielende Pilzköpfe und endeten als langhaarige Hippies. Silverchair? Waren mal eine pickelgesichte Grungecombo und entdeckten erst mit der Volljährigkeit den orchestralen Poprock für sich. Green Day? Verwandelten sich von unbekümmerten Drei-Akkorde-Punkkids in die Heilsbringer des Stadionrocks. Man sieht: Weiterentwicklung gehört seit Dekaden zur populären Musik dazu wie die Trainerentlassung zum Winterprogramm des VfB Stuttgart. Kein Wunder, dass auch Itchy Poopzkid als gute Schwaben verstanden haben, dass nach drei Alben voller mitsingtauglicher Pop-Punkhymnen Veränderung angebracht ist.
Da den Ländle-Bewohnern aber trotz Stuttgart 21 nicht unbedingt die Revolution im Blut liegt, vollzieht das Trio auf seinem vierten Studioalbum "Lights out London" nicht die komplette Kehrtwende. Eher unauffällig mischen sich nun vermehrt ernste Töne zwischen die gewohnt eingängigen Schrammelnummern. Zudem kommt die neue Scheibe, da live eingespielt, ein gutes Stück rauer daher als seine Vorgänger. Eine Neuausrichtung sieht aber definitiv anders aus, auch wenn Sibbi und Panzer mit Max - allesamt immer noch ohne ordentliche Nachnamen - seit Januar ein neuer Drummer zur Seite steht. Man will ja nicht gleich übertreiben. Es war ja nicht alles schlecht auf "Time to ignite" und "Dead serious". Umgekehrt ist auf Album Nummer vier trotz einiger schöner Ansätze noch lange nicht alles gut.
Dabei beginnt "Lights out London" äußerst vielversprechend. Die Single "Why still bother" entpuppt sich als großartige, bissige Protesthymne irgendwo zwischen The Living End und Billy Talent. Zudem offenbaren die Schwaben mit diesem für die Tierschutzorganisation WDCS geschriebenen Lied ungeahnten Sozialaktivismus. Da auch das nachfolgende "Is it on" ein mehr als solider Riffstampfer ist und sich der Refrain von "The enemy" unwiderstehlich in die Gehörgänge beißt, könnte man schon auf eine faustdicke Überraschung spekulieren.
Wären da nicht reichlich platte Lieder wie "How's the weather back home" und die pappigen Disco-Punk-Fehlzündungen "Down, down, down" und "It's definitely gonne be great, hopefully". Nicht zu vergessen das debile Run-DMC-Cover "It's tricky" am Ende. Fast klingen diese Jugendzentrum-Anbiederungen so, als hätten Itchy Poopzkid Angst, mit der zuvor ansatzweise aufflackernden Seriosität ihre MTV-Fanbase zu vergraulen. Sie versuchen etwas zu verbissen, die Jungs unter uns zu bleiben, die absolut bodenständige, normale Band von nebenan. Das ist schade, denn die vorhin erwähten Ansätze machen überraschend viel Spaß und "Lights out London" zum besten Album der bisherigen Bandgeschichte. Auch wenn ein "Sgt. Pepper" nicht in Sicht ist.
Highlights
- Why still bother
- The enemy
Tracklist
- Why still bother
- Is it on
- Where is the happiness
- The enemy
- Watch us come undone
- How's the weather back home
- Down down down
- Away from here
- Mute somebody
- It's definitely gonna be great, hopefully
- T.T. hurricane
- It's tricky
Gesamtspielzeit: 38:55 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
lydia |
2011-03-17 14:31:01 Uhr
hosenscheisser band, unsexy! |
Michi |
2011-03-16 13:11:02 Uhr
Was habt ihr alle? die machen richtig geilen punk |
fubu |
2011-03-14 14:49:30 Uhr
tatsächlich! hahahahahahaha....deppenband mit deppenmusik für dorfdeppen. |
Bones |
2011-03-14 14:31:06 Uhr
wirklich lustig, dass alle Amazon rezensionen 5 Sterne haben und die Rezensenten bis auf wenige Ausnahmen nur dises Album besprochen haben... |
Denniso |
2011-03-14 14:14:33 Uhr
Mindestens. |
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Referenzen
The Living End; Billy Talent; Bad Religion; Donots; Green Day; Blink-182; New Found Glory; The Ataris; Millencolin; Sum 41; Nerf Herder; No Use For A Name; Pyogenesis; Glow; The Offspring; Everest; Face To Face; Beatsteaks; American Steel; You Me At Six; Good Charlotte; Ash; NOFX; Lagwagon; Teenage Bottlerocket; Left Alone; Scorefor; Flyswatter; H20; Heideroosjes
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