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Nathaniel Rateliff - In memory of loss

Nathaniel Rateliff- In memory of loss

Rounder / Universal
VÖ: 28.01.2011

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Bedeckt erweckt

Je nach Bild sieht Nathaniel Rateliff entweder aus wie ein leicht bulliger Sträfling, ein Metzger, ein Mann, der sein Leben verschläft, oder ein Straßenmusiker, der im Gitarrenkoffer Geld sammelt und sich davon im Diner einen Bagel und einen extra starken Kaffee holt. Gleichsam schaut er drein wie ein harmonischer Kauz, ein tätowierter Schwiegersohn und die Sorte Freund, die abends mit einem in der Kneipe versackt, wenn gerade wirklich alles Zählbare entgleitet und versandet. Gepaart mit den Songs von "In memory of loss" aber entsteht das (sicher unvollständige) Bild eines leidgeprüften und dennoch warmherzigen Singer-Songwriters mit beliebig erweiterbaren minimalistischen Akustiksongs.

Noch dazu ist Rateliff einer der besten Singer-Songwriter, die das junge Jahrzehnt hervorgebracht hat und hervorbringen wird. Das beginnt bei der Grundierung seiner Songs mit leisen Pianoklängen und endet noch lange nicht bei seinem Spiel auf der Akustikgitarre. Jene beherbergt, so scheint es, eine ganze Truhe an Geschichten und Lebensweisheiten und trifft in Rateliff den Bruder im Geiste, der mittels einfacher Berührungen den Dialog sucht und hörbar macht. Und über alledem schillert die lyrische Umsetzung. "Well don't blow my cover / It's taken years to make a beautiful shroud", singt Rateliff in "Shroud" und sieht seinen Schutzmechanismus entgleiten.

Der Schutz, die Hülle, das Versteck - sie begleiten Rateliffs Erzählungen wie Wegzehrung einen langen Fußmarsch: "Put up all my armour / Let me stand bare with just two fists", endet er in "We never win" und stellt bei "You should've seen the other guy" die resignierende Frage "Is there a blanket of pain / That I can wrap up in?" Und dennoch benennt Rateliff das spät-beatleske "Happy just to be" zu seinem Lieblingssong der Platte. Diese Akzentuierung in allen Ehren, doch sie verschleiert ein wenig, wie er den 16 Songs harmonisch Country, Folk, Pop und Rock injiziert, Julie Davis und Joseph Pope für harmonische Mehrstimmigkeit sorgen und Schellenkranz, Geige, Mundharmonika und Xylophon ihr Übriges tun. Ohne Fehl, ohne Tadel, ohne Worte - ohne Frage ist "In memory of loss" der erste Preisträger der fiktiven Trophäe "Sweet sixteen". Happy just to hear.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Once in a great while
  • Brakeman
  • Oil & lavender
  • Shroud
  • Whimper & wail
  • Happy just to be

Tracklist

  1. Once in a great while
  2. Early spring till
  3. We never win
  4. Brakeman
  5. Longing and losing
  6. Oil & lavender
  7. Shroud
  8. You should've seen the other guy
  9. Whimper & wail
  10. Boil & fight
  11. When we could
  12. A lamb on the stone
  13. When you're here
  14. Happy just to be
  15. You make all the noise
  16. Pounds and pounds

Gesamtspielzeit: 53:42 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
äffchen
2011-03-13 22:27:43 Uhr
Meckert so viel ihr wollt, bee hat (mal wieder) vollkommen Recht. Sehr, sehr feine Platte!
HP Becker
2011-02-01 11:29:50 Uhr
Glücklicherweise bestätigen die Kommentare in diesem Thread, dass die PT-Forumsuser noch einigermaßen zurechnungsfähig sind und nicht jeden Dreck schlucken, den Armin, Oliver und co. ihnen vorsetzen.
Markus
2011-01-31 20:54:02 Uhr
Für diesen austauschbaren Schwachfug 8/10 und eine proppevolle Highlightsliste?
Schwach PT-Team, ganz schwach.
le cover
2011-01-29 11:46:46 Uhr
Typ: Magister-Student der Philosophie im 26. Semester.
Daniel Radcliffe
2011-01-29 09:06:58 Uhr
Fazit: Lass Dir nen Bart wachsen, häng Dir ne Gitarre um, mach ein Polaroidfoto und dann wirds was mit der Platte der Woche.
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