Band Of Skulls - Baby darling doll face honey
You Are Here / ADA / Warner
VÖ: 22.01.2010
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Im Schwitzkasten
"Schatz?" Keine Reaktion. "Hase?" Immer noch nicht. "Idiot!" - "Ja, was ist?" Es gibt Situationen, in denen man mit Kosenamen nicht weiterkommt, und es gibt Leute, denen Worte nicht deutlich genug sein können. Das wissen auch Band Of Skulls und holen deswegen gerne einmal den Knüppel raus - verbal wie musikalisch. Außerdem im Sack: roh stampfender Blues, knorrige Bass-Schlagzeug-Grooves, schwer überrissene Gitarren. Den Stetson tief in die Stirn gezogen, sich für den langen Prärieritt gerüstet, und das Einschussloch im Küchenschrank wankt in den Sonnenuntergang: Der garagige Wüstenrock oder wahlweise wüste Garagenrock von Russell Marsden, Emma Richardson und Matt Hayward könnte amerikanischer nicht sein. Doch das Trio stammt nicht etwa aus der Nachbarschaft von Jack und Meg White, sondern aus Southampton an der englischen Südküste. Ihre Herkunft anmerken lassen sich die drei jedoch nicht im Geringsten.
The Kills inklusive gemischtgeschlechtliches Gesangsduett zwischen ruppig und liebeskrank, Blues Explosion mit Sand zwischen den knirschenden Zähnen - so könnten zulässige Beschreibungsebenen für die grob gezimmerten Songs von "Baby darling doll face honey" lauten. Ein Rezept, mit dem es Band Of Skulls sogar auf den Soundtrack des zweiten "Twilight"-Films schafften - und es nicht einmal nötig haben, ihren Beitrag "Friends" für dieses Debüt zu berücksichtigen. Schließlich gibt es hier genug Bissiges. Etwa den monoton knatternden Hit "I know what I am", Freund aller fortgeschrittener Indie-Tanzflächen, die verzweifelt um sich tretenden Gitarren des breitbeinigen Donnerbalkens "Death by diamonds and pearls" und mit "Patterns" auch eine bassig wühlende Annäherung an den brachialen Rumpelrock, den einst Death From Above 1979 mit Getöse lostraten. Und wenn die Herrschaften Blood Red Shoes sich jetzt bitte abregen und auch The Dead Weather die Knarren wieder wegstecken möchten: Ja, selbstverständlich haben auch Sie Ihre Spuren hinterlassen.
Eine Referenzhölle erster Güte also, die Band Of Skulls auf diesem Album entfachen - und gleichzeitig ein Schwitzkasten, in dem man um sein Leben rennen muss und nicht einmal Zeit für eine Marlboro ohne hat. Na ja, zugegeben: fast keine. Beim balladesken Glühwürmchen "Fires" kann es einem schon kurzzeitig ganz warm ums Herz werden, auch wenn der Song zwischendurch immer wieder die Zähne zeigt. Die Beziehungskatastrophen von "Hollywood Bowl" werden zeitweilig sogar zur Schmierenkomödie voll fuseliger Atemausdünstungen und unausgesprochener, schweinigelnder Zoten. Dass es gegen Ende in einer finsteren Mörderballade mit hinterhältigem Backbeat und holperndem Bass dann zum Äußersten kommt, war fast schon abzusehen: "Shot in the dark / I wait for your dull gold heart." Doch am Ende wartet höchstens jemand, der einem mit den Worten "I'm your lover - not your friend" eine Wumme an die Schläfe hält. Kosenamen haben da schon lange ausgedient. Ganz im Gegensatz zu Band Of Skulls.
Highlights
- Death by diamonds and pearls
- I know what I am
- Fires
- Patterns
Tracklist
- Light of the morning
- Death by diamonds and pearls
- I know what I am
- Fires
- Honest
- Patterns
- Hollywood Bowl
- Bomb
- Impossible
- Blood
- Dull gold heart
- Cold fame
Gesamtspielzeit: 47:56 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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nicko |
2013-10-30 12:28:10 Uhr
Sind als Support für die Queens of the Stone Age Shows im November angekündigt! |
jen- |
2011-05-14 13:52:42 Uhr
ich finds auch gut :-D jetzt sind die sogar beim hangover 2 trailer als trailertitel dabei^^ patterns ist wirklich toll.. friends ist auch klasse nur leider nicht auf dem album. |
m.caliban |
2010-04-03 14:38:32 Uhr
ja, wirklich schönes album, patterns und fires sind die schönsten Songs |
Dexter |
2010-04-03 14:04:23 Uhr
Hab gesehen das BoS einen Song beigesteuert haben für den Soundtrack zu Twilight: New Moon.Wundert mich das dann nich schon mehr auf diese Band gekommen sind |
erst... |
2010-04-03 11:12:00 Uhr
...2 posts? wir gerade ein bissl gehypt, wenn auch etwas verspätet.ist baer ganz gut. |
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Referenzen
The Dead Weather; The White Stripes; The Kills; The Raconteurs; Blues Explosion; Heavy Trash; Blood Red Shoes; Death From Above 1979; The Black Keys; Dan Auerbach; The Duke Spirit; Sweethead; Wolfmother; Led Zeppelin; The Bellrays; The Come-Ons; The Dirtbombs; The Detroit Cobras; Boss Hog; Brassy; The Raveonettes; The Victorian English Gentlemen’s Club; Bikini Kill; The Cramps; The Gun Club; Juliette And The Licks; Gallon Drunk; The Black Box Revelation; Wetdog; Pussy Galore; Royal Trux; RTX; The Datsuns; The Von Bondies; The Subways; Huggy Bear; Angus And Julia Stone; New Black; Pretty Girls Make Graves; You Say Party!; Controller.Controller; Howling Bells; Gossip; Kaito; Gin Palace; Sons And Daughters; Prinzhorn Dance School; Pylon; Love Of Diagrams; Kill The Dandies!; Erase Errata; Sleater-Kinney; I Heart Hiroshima; Help She Can't Swim; Be Your Own Pet; The Distillers; Spinnerette
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