Kid Cudi - Man on the moon II: The legend of Mr. Rager
Universal
VÖ: 05.11.2010
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Gegen den Rest der Welt
"Scott Pilgrim" ist Kult. Die sechsteilige Graphic-Novel-Reihe von Bryan Lee O'Malley zählt zu den essenziellsten und wegweisendsten Comic-Werken unserer Zeit und erfreut sich äußerster Beliebtheit. Die Fanbase wuchs mit jedem neuen Band, und mittlerweile kann man Scotts Abenteuer sogar auf der Kinoleinwand verfolgen. Auf seinem zweiten Album outet sich auch Kid Cudi, von Berufs wegen Kanye Wests inoffizieller Thronfolger, als Anhänger der Graphic Novel: "Scott Mescudi vs. the world", der Opener von "Man on the moon II: The legend of Mr. Rager", trägt seinen Titel in Anlehnung an einen Band aus der Serie und zeigt Cudi erneut in bestechender Form. Referenzfreudiger, augenzwinkernder HipHop mit Selbstironie und Chuzpe, erfrischend uneitel vorgetragen. Zieh dich warm an, Kanye, dieser Junge ist auf der Überholspur!
Feindselige Wortgefechte gibt es indes natürlich nicht, schließlich sind West und Cudi in Wirklichkeit Buddies und haben auch für "Man on the moon II: The legend of Mr. Rager" gemeinsame Sache gemacht. Das Ergebnis hört auf den Namen "Erase me" und ist ein pumpender Rap-Song, basierend auf einem herrlich rockigen Basslauf. Das verrucht zurückgelehnte "Marijuana" thematisiert lustvollen Cannabis-Konsum auf einer vielleicht wenig subtilen Ebene, was an der Grandezza des Tracks jedoch nichts ändert: "They tell me all good things must end / Well those muthafuckas ain't have this friend / I keep it." Dass Cudi besonders in den ruhigeren, entspannteren Momenten besonders stark ist, mag für einen HipHop-Act eher ungewöhnlich sein - doch er fuhr eben noch nie auf dem Rap-Mittelstreifen. Sondern hing mit seinem Karren stets im Straßengraben zwischen HipHop, Alternative, Electro und der Extraportion Mojo.
Im wunderbar pulsierenden "Maniac" wird ein Sample aus St. Vincents Schwarzmalerfantasie "The strangers" zu einem stampfenden Cudi-Track verquirlt. Auch das poetische Motto "Paint the black hole blacker" ist dabei lediglich geklaut. Scheuklappen sind Cudis Sache nicht, was auch hier zur Vielseitigkeit beiträgt. Das somnambule "Mr. Rager" überzeugt mit seiner dunklen Grundstimmung und den funkelnden, elektronischen Farbtupfern. Die Beweglichkeit, mit der Cudi sonnenbebrillte Club-Tracks auf reflektierte Alltagsbetrachtungen folgen lässt, ohne dass das Album in irgendeiner Weise zerrissen wirkt, ist bewundernswert und verdient mindestens drei Fleißbildchen ins Hausaufgabenheft. Kid Cudi ist der freche Rap-Slacker, der kein Blatt vor den Mund nimmt und alle Hindernisse weit hinter sich lässt: eine Gemeinsamkeit zwischen ihm und Scott Pilgrim. Zu zweit gegen den Rest der Welt.
Highlights
- Scott Mescudi vs. the world (feat. Cee-Lo)
- Marijuana
- Mojo so dope
- Maniac (feat. Cage & St. Vincent)
Tracklist
- Scott Mescudi vs. the world (feat. Cee-Lo)
- Revofev
- Don't play this song (feat. Mary J. Blige)
- We aite (Wake your mind up)
- Marijuana
- Mojo so dope
- Ashin' kusher
- Erase me (feat. Kanye West)
- Wild'n cuz I'm young
- The mood
- Maniac (feat. Cage & St. Vincent)
- Mr. Rager
- These worries (feat. Mary J. Blige)
- The end (feat. GLC, Chip Tha Ripper & Nicole Wray)
- All along
- Ghost!
- Trapped in my mind
Gesamtspielzeit: 62:06 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
hot |
2010-11-22 19:09:45 Uhr
genauso wie man on the moon 1 super!um längen besser als kanye. |
Kevin |
2010-11-16 17:04:33 Uhr
Da bin ich vollkommen bei dir. Plus: Die ersten beiden Songs von Act 4. |
2. Liga |
2010-11-16 17:04:17 Uhr
ist nur ein billiger Abklatsch von Cher |
Björn |
2010-11-16 17:02:18 Uhr
Yo, taugt. Besonders Act 1 und Act 2 finde ich als Track-Pack ziemlich dufte. |
Kevin |
2010-11-16 16:24:23 Uhr
Schon jemand gehört?Björn? |
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Referenzen
Kanye West; Wiz Khalifa; Chip Tha Ripper; Drake; Lupe Fiasco; B.o.B.; Lil' Wayne; Curren$y; The Cool Kids; N.E.R.D.; T.I.; Jay-Z; Pharrell; GLC; Common; Gucci Mane; Young Jeezy; Nas; Big Boi; OutKast; The-Dream; Atmosphere; Mos Def; The Roots; k-os; Talib Kweli; Akon; Girl Talk; J Dilla; Cam'Ron
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