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Blackmail - Do robots dream of electric sheep?

Blackmail- Do robots dream of electric sheep?

Nois-O-Lution / EFfA
VÖ: 26.05.2000

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Elektrisches Schäfchenzählen

Blackmails "Science fiction" war die wohl wichtigste Neuerscheinung einer deutschen Band im Jahre 1999. Wie die meisten Releases des bluNoise-Labels blies einem eine so kraftvolle und doch melodische Mixtur um die Ohren, daß selbst gestandene Indies erst den Kopf einzogen und dann grinsend mitnickten. Der obligatorische Minihype des VISIONS-Magazins blieb zwar damals ohne große Auswirkung auf die Chartsplazierung, aber dennoch konnten sich die Mannen um Sänger Aydo Abay einen Namen machen. Selbst ein gewisser Herr Corgan aus Chicago kürte Blackmail zu seiner Lieblingsband.

Ein Jahr ist nun vergangen und in den einschlägigen Clubs röhren immer noch Hits wie "Londerla" oder "Gone too soon too far" aus den Boxen. In der Zwischenzeit waren die Herrschaften neben ihrer Ochsentour durch jedes Loch mit Bühne, das Deutschland zu bieten hat, alles, nur nicht untätig. Mario Matthias (Drums) und Abay veröffentlichten erst vor ein paar Wochen das bahnbrechende Debüt ihres Side-Projektes Dazerdoreal, während Gitarrist Kurt Ebelhäuser mit Scumbucket für Furore sorgte. Irgendwann waren die Jungs von Blackmail denn auch so in Kooperationslaune, daß sie ihrer Plattenfirma - der Legende nach am Biertresen - ein Remixalbum vorschlugen.

"Do robots dream of electric sheep?", betitelt nach einem Roman von Philip K. Dick, soll ein trotz aller Elektronik lebendiges und dynamisches Werk sein. Kein plumpes Anbiedern an irgendwelche teenagerverseuchten Tanzflächen, sondern intelligente Rekonstruktionen des Ausgangsproduktes hatte man im Sinn. Und siehe, es ward so! Auf große Namen verzichtend ließ die Band lieber ein paar Freunde auf die Bänder los. Die naheliegendste Wahl waren natürlich die Schwesterprojekte Dazerdoreal, die den Kracher "Dull" zu einem flächendeckenden Erlebnis machen, und Scumbucket. Diese spielen mal eben "Iodine" neu ein und jagen dabei ein paar Keyboards durch den Verzerrer. Nebenbei probieren Blackmail sich in "When I met Bon I changed the tempi" auch gleich selber an den munteren Experimenten mit der Technik, auch wenn Bontempi-Orgeln sicherlich nicht deren neuester Stand sind.

Der Puls der Zeit ist nämlich eine Sache, die hier völlig nebensächlich erscheint. Warum soll man sich auch nach irgendwelchen Trends richten, wenn man selber für diese verantwortlich ist? Plastikbeats und gefiltertes Rauschen treffen auf künstliche Flächen voller Wärme und wenn nötig auch auf sengende Gitarren. Die Clubhits von einst werden durch die liebevolle Behandlung auch die Clubhits von morgen sein. Zu den Klängen von "Science fiction" schweben immer wieder sanfte Downbeats und abstruse Klangwolken aus anderen Sphären durch den Raum. Dieser Soundtrack würde auch Captain Picard oder Anakin Skywalker gut zu Gesicht stehen. Ob es so klingt, wenn Roboter träumen wissen wir allerdings nicht. Wer diese wohligen Alpträume aber einmal selber ausprobieren möchte, sei nicht daran gehindert. CD einlegen, Augen schließen und ab dafür!

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Londerla (Killer Loop RMX)
  • Dull (Darkipher RMX)
  • Iodine (Reperformed by Scumbucket)
  • 3.000.000 years from here (If goth is around the corner RMX)

Tracklist

  1. Londerla (Killer Loop RMX)
  2. Dull (Darkipher RMX)
  3. Feeble bee (Peppermint RMX)
  4. Gone too soon too far (Soon too double far gone RMX)
  5. The fjords of Zimbabwe (Evil-fishing RMX)
  6. MU (Flute's are no intruments version)
  7. Dental research '72 (The song formerly known as Nostra-mix)
  8. Nostra (Zipped close RMX)
  9. Smoke gutter (G.I.D. is a DJ RMX)
  10. Iodine (Reperformed by Scumbucket)
  11. 3.000.000 years from here (If goth is around the corner RMX)
  12. When I met Bon I changed the tempi
  13. Soon too far gone far (Slowfuck-version)
  14. 3.000.000 years from here (Space madison RMX)
  15. Stabilo pink (Performed by Der Weltraumbruder)

Gesamtspielzeit: 73:29 min.

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