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Pure Reason Revolution - Hammer and anvil

Pure Reason Revolution- Hammer and anvil

Superball / SPV
VÖ: 15.10.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die Harmoniebedürftigen

Dieser Coup ist schon einmal als geglückt zu bezeichnen: Unterstellt man Pure Reason Revolution Absicht beim radikalen Stilbruch, den sie vor Jahresfrist mit "Amor vincit omnia" im Vergleich zum Debüt vollzogen hatten, dürften sich die Briten angesichts der fassungslosen Reaktionen aus dem offenbar doch nicht ganz so fortschrittlichen Prog-Lager gepflegt ins Fäustchen gelacht haben. Und als wollten sie dieser Zielgruppe noch einmal kräftig in den Allerwertesten treten, eröffnen sie "Hammer and anvil" mit einem Gewitter, bei dem man sich in der Tat wie zwischen jenen zwei Gerätschaften fühlt.

"Fight fire" donnert dem erneut überraschten Hörer nämlich eine höchst explosive Mischung aus The Prodigy und Nine Inch Nails entgegen - ein wahrhaftiges Elektro-Massaker, das vermutlich alle Nörgler ein für allemal verscheuchen soll. Auch wenn "Black mourning" und insbesondere "Patriarch" - endlich, möchte man sagen - wieder mit den sagenhaften Harmonien und schwelgerischen, mehrstimmigen Refrains glänzen, die das Debüt "The dark third" zu einer so überragenden Platte gemacht haben.

Insbesondere bei "Over the top" hat man zwischenzeitlich allerdings das Gefühl, die Band habe Martin L. Gore als Co-Songwriter eingeladen. Vergleicht man die Keyboardmelodie im Refrain mit "World in my eyes", kommt man jedenfalls zu erstaunlichen Ergebnissen. Wenn dies Absicht sein sollte, erschließt sich der Beweggrund von Pure Reason Revolution nicht wirklich - gut, dass der Hörer mit dem verstörend-schweißtreibenden "Blitzkrieg" mehr als adäquat entschädigt wird.

In das plüschige "Armistice" könnte man - wenn man denn wollte - gleich ein ganzes Bündel an Programmatik hineininterpretieren, angefangen beim Songtitel. Egal, wem besagter Waffenstillstand gilt, auf jeden Fall ist er ein ähnlich würdiger Abschluss wie der Song im Abspann eines Films, bei dem man das Gesehene noch einmal auf sich wirken lassen kann. Zu behaupten, Pure Reason Revolution hätten hiermit ihren Stil gefunden, wäre sicherlich gewagt. Doch die Briten haben die Wandlungsfähigkeit für sich etabliert. Das wird manchem wehtun. Aber vielen gefallen.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Fight fire
  • Patriarch
  • Blitzkrieg
  • Armistice

Tracklist

  1. Fight fire
  2. Black mourning
  3. Patriarch
  4. Last man last round
  5. Valour
  6. Over the top
  7. Never divide
  8. Blitzkrieg
  9. Open insurrection
  10. Armistice

Gesamtspielzeit: 52:01 min.

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