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Röyksopp - Senior

Röyksopp- Senior

Wall Of Sound / PIAS
VÖ: 10.09.2010

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Reicht auch morgen noch

Manch Musik-Junkie wollte es schon aus Röyksopps Diskografie rausgelesen haben: Diese Platte müsste das Ying zum Yang sein, das Alpha zum Omega, die Majo zum Ketchup. Kurz: das "Senior" zum "Junior". Als wir vor einiger Zeit diesen Bengel "Junior" zurechtwiesen und ohne Abendbrot ins Bettchen schickten, konnten wir kaum ahnen, dass er später mal als "Senior" wieder auf unserem Teller landen würde – ein bisschen schlauer, als sich das manch einer gedacht hätte. Und: auf eine Retourkutsche aus. Was auf "Senior" nicht drauf ist: durchprogrammierte Rhythmen, nach denen manch Rezensent seinen Wecker stellen wollte – und Roboterstimmen. Was auf "Senior" drauf ist: ziemlich gute Musik.

Winamp-Benutzer merken es spätestens dann, wenn sie sich durch Menüs wuhlen, um eine Karaoke-Funktion auszuschalten, die nie eingeschaltet war: "Senior" ist eine Instrumental-Platte. Drei Songs vergehen, bis man auf "Senior" überhaupt mal eine Stimme vernimmt, und die ist weder menschlich noch robotisch. Weil Röyksopp bis dahin ihre Analog-Elektronik warmgespielt haben und ihr Bass brummt wie die chilligsten Momente einer auf 5 Mhz runtergetakteten Air-Best-Of, wachen mitten in "The alcoholic" ein paar Rotkehlchen auf - und zwitschern dazwischen. Weniger später tröpfelt Regen auf die Takte dieses Stücks, dann folgt ein sachtes Fade-Out der Melodien, Regenprasseln, Ende. Selbst Café-del-Mar-Sampler sind kaum so tiefenentspannt. Und selbst Elektronik-Hasser wären verzückt.

Röyksopp haben ihre Synthesizer für "Senior" auf Schongang programmiert. Blubbert, dröhnt oder fiept "Senior" erst mal los, sind die Beine schon eine Etage höher gelegt, der Rücken tief in die Sessel-Lehne vergraben und die Jealousien runtergelassen. Und das schneller, als Drill-Sergeants "Rührt euch!" brüllen könnten. Kein Wunder, sind doch selbst die Club-Songs dieser Platte eher was für die Verschnaufpause nach der Sause. Die versetzten Beats der Single "The drug" sind eher Hypnotikum als Adrenalin, das Jazzbesen-Schlagzeug in "Forsaken cowboy" ist so verschlurft, dass es von Song und Melodie angetrieben werden muss, um bei 5:28 noch ins Ziel zu finden. Nur ein Teil vom "Senior" ist so hibbelig wie der "Junior". In "Tricky two" wirft er ein Stück lang alle Warnungen, Querdaumen und Ärzte-Atteste über Bord und zappelt, als wäre er wieder fünf von zehn Punkte alt – und sieht auch da ganz gut aus. Forever young.

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Tricky two
  • The alcoholic

Tracklist

  1. And the forest began to sing
  2. Tricky two
  3. The alcoholic
  4. Senior living
  5. The drug
  6. Forsaken cowboy
  7. The fear
  8. Coming home
  9. A long way

Gesamtspielzeit: 47:55 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Lal
2010-11-28 16:16:22 Uhr
The Understanding
logan
2010-09-25 22:52:01 Uhr
"gegen melody am kann junior leider auch echt nix. rückwirkend vielleicht schon, aber eben nicht zum erscheinungsdatum."
- Hä? Was will dieser Satz sagen?



bier am fuß
2010-09-25 15:50:10 Uhr
ich fass mich wie immer kurz: scheiß album.
Sven
2010-09-25 14:55:37 Uhr
The drug ist als Single auch ein klassischer Fehlgriff.
no ebm
2010-09-24 23:33:08 Uhr
fand die single "the drug" schon so langweilig-nichtssagend, dass ich mir den rest gar nicht mehr anhören möchte.
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