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Mike Posner - 31 Minutes to takeoff

Mike Posner- 31 Minutes to takeoff

J / Sony
VÖ: 10.09.2010

Unsere Bewertung: 2/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Ohne Dich ist alles doof

Gefühle können etwas Wunderbares sein. Können, nicht müssen. Das weiß auch Mike Posner. Der macht auf seinem Debüt keinen Hehl daraus, dass er zu seinen Innerlichkeiten steht. Liebe, Verliebtsein, Unsicherheiten. Heute alles erlaubt. Besonders dann, wenn ein wenig in die Schubladen von R'n'B und Electropop geschaut wird. Und so baut Posner seine Tracks um die großen Gesten, die sich jeden Tag abspielen können. Können, nicht müssen. Denn Posner hat schon mit Kid Cudi, Wale und 3Oh!3 zusammengearbeitet, was ein guter Schritt Richtung Erfolg in Form von hohen Verkaufszahlen und Majordeal war. Nun folgt mit "31 Minutes to takeoff" das Debüt. Mit dem nötigen Selbstbewusstsein gibt es allerlei Beats und Augenzwinkern im Diskolicht. Denn der liebste Freund ist den knapp vierzig Minuten doch der Pop, der sich in jeder Sekunde aufspielt. Allerdings kann dem Pop nicht die Schuld in die Schuhe geschoben werden, dass diese Platte nicht läuft. Denn ihre Belanglosigkeit entspringt aus den Untiefen der weinerlichen Texte.

Das fängt schon mit "Cooler than me" an, das als Single schon reichlich rotierte. Ein dumpfer Rhythmus bekommt die nötigen Beats untergeschoben, so dass das Ding schon laufen wird oder sich zumindest durchschnittlich durch die Gegend wummert. Doch dazu gibt es Posners Stimme, die sich dünn darüberlegt und dann ihre öden Zeilen piepst. "And you never say hey / Or remember my name / It's probably 'cause you think you're cooler than me." Doch statt des Aufbäumens knickt Posner ein. Für den Rest von "31 Minutes to takeoff" soll das nicht behoben werden. Vor ein paar Synthiesounds pummelt "Deja vu" herum, ohne auf den Punkt zu kommen. Es wird um Beine gestrichen und geflirtet, bis es zur akustischen Aufdringlichkeit wird. In "Gone in september" stellt sich dann endgültig das Gefühl ein, dass einem da eine Diddlmaus versucht, das Bein zu rammeln. Das Ganze wird dann von einer Melodie versüßt, die auf ihrer eigenen Schleimspur über die Drei-Minuten-Marke rutscht. Permanent gibt es Anbiederung, Selbsterniedrigung und Gejammer aus zahllosen Tagebüchern und Sheepworld-Karten dieser Welt.

Eigentlich sollte nach Alicia Keys klar sein, dass es nie wieder einen Song mit dem Titel "Falling" geben darf. Doch Posner stampft natürlich auch in dieses Fettnäpfchen. Da wird das Selbstmitleid dann von Raketensynthies befeuert und darf sich dahingehaucht über die Beats erstrecken. "31 Minutes to takeoff" fehlt einfach der Biss. Zu saftlos kommt der Gesang daher, der die Beats aus der Konserve noch retten soll. Doch diese sind einfach zu schmierig, da lässt sich nicht viel retten. Alleine schon "Cheated" versinkt in seinem eigenen Leiden, findet sich dabei aber geil genug, um "whore" im Text unterzubringen. Mike Posner will das große Gefühl. Doch hier kommt soviel davon auf wie bei einem Pornofilm. Immerhin hat er sich auch die Arbeitsmoral dort abgeschaut: Mund abwischen und weitermachen.

(Björn Bischoff)

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Highlights

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Tracklist

  1. 31 Minutes to takeoff
  2. Pleas don't go
  3. Bow chicka wow wow
  4. Cooler than me
  5. Deja vu
  6. Do u wanna?
  7. Cheated
  8. Gone in September
  9. Save your goodbye
  10. Synthesizer
  11. Delta 1406
  12. Falling
  13. XO

Gesamtspielzeit: 41:04 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Bohne
2010-09-22 20:26:44 Uhr

klasse review XD
Erbse
2010-09-17 20:32:23 Uhr
Bins ja schon gewohnt, das hier deutsche künstler zerrrisen werden aber sowas wie bei mike posner ist mir noch nie untergekommen!"

Orhen Auf lieber Plattentestsinhaber!
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