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Murderdolls - Women and children last

Murderdolls- Women and children last

Roadrunner / Warner
VÖ: 27.08.2010

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Böller statt Brot

Wie es mit Slipknot weitergeht, ist immer noch nicht so ganz klar, nachdem Bassist Paul Gray im Mai gestorben ist. Auflösung hin, Pause auf unbestimmte Zeit her: Fakt ist jedenfalls, dass mindestens zwei aus der Slipknot-Riege die Maskenmetaller auf ihrer Prioritätenliste momentan ganz weit unten ansiedeln. Corey Taylor konzentriert sich auf Stone Sour, und Drummer Joey Jordison belebt nach acht Jahren sein Death-Glam-Punk-Projekt Murderdolls wieder.

Wenn man sich an deren bislang einziges Album "Beyond the valley of the Murderdolls" erinnert, ist die Frage natürlich erlaubt, ob es das überhaupt braucht. Denn die stilistischen Unterschiede zum ohnehin schon mauen Vorgänger sind auf "Women and children last" derart minimal, dass eine akustische Lupe zum Aufspüren nicht mehr ausreicht. Zudem kann man der ganzen Platte eine gewisse Geschmacklosigkeit nicht absprechen. Erst kürzlich beweinte Jordison noch zusammen mit Bandkollegen und Maggotz öffentlich den Drogentod seines Kameraden, nun präsentiert er der Welt Songs mit Titeln wie "Bored 'til death", "Summertime suicide" und "Drug me to hell" und legt Sänger Wednesday 13 Textzeilen in den Mund wie "I got an obsession / With Smith & Wesson".

Die Musik kann man kaum als weniger geschmacklos bezeichnen. Die Platte dröhnt und böllert eine Dreiviertelstunde lang fast durchgehend im selben Tempo dahin. Jordison schrubbelt simple Gitarrenriffs runter und drischt in zweiter Funktion stupide die Bleche im Akkord zu Klump. Wednesday 13 keift als Satansbraten am Mikrofon in einer Weise, die man seit dem Ende von Ugly Kid Joe ausgestorben wähnte. Mit ordentlich Promille im Blut mag das sicherlich irgendwie böse und verrucht klingen, aber der Tod-Blut-Drogen-Mumpitz in den Songtexten wird wohl selbst im Vollrausch nicht erträglicher.

Zudem dümpeln die Songs derart gleichförmig dahin, dass es schon eine käsige 80er-Jahre-Melodie wie in "Summertime suicide" braucht, um den Hörer kurz aus dem Standby-Modus aufzuwecken. Die Single "My dark place alone" versucht dann zumindest, etwas Dramatik in das dumpfe Dahingerocke einzubringen. Aber auch dieser Aha-Effekt verpufft ebenso schnell, wie die rumpeligen Riffs und grenzdebilen Songtexte links rein und rechts wieder raus gehen. "Women and children last" ist der Prototyp eines Albums, auf das die Welt nicht gewartet hat. Schon gar nicht acht Jahre lang. Dann doch viel lieber Slipknot.

(Mark Read)

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Highlights

  • Summertime suicide
  • My dark place alone

Tracklist

  1. The world according to revenge
  2. Chapel of blood
  3. Bored 'til death
  4. Drug me to hell
  5. Nowhere
  6. Summertime suicide
  7. Death Valley superstars
  8. My dark place alone
  9. Blood stained valentine
  10. Pieces of you
  11. Homicide drive
  12. Rock'n'roll is all I got
  13. Nothing's gonna be alright
  14. Whatever you got, I'm against it
  15. Hello, goodbye, die

Gesamtspielzeit: 47:35 min.

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  • Murderdolls (17 Beiträge / Letzter am 13.12.2013 - 07:44 Uhr)

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