The Coral - Butterfly house
Deltasonic / Cooperative / Universal
VÖ: 30.07.2010
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Die blühende Band
The Coral waren ja schon immer die Band, die eigentlich in die Sechziger gehört hätte. Das ungefähre Bindeglied zwischen den Byrds und Lovin' Spoonful. Mit Konzerten in der Hippie-Hochburg Haight-Ashbury und Erwähnung in jeder Werbung für "Summer Of Love"-CD-Boxen, gleich nach The Mamas & The Papas. Stattdessen erspielten sich die Liverpooler einen Auftritt bei "Scrubs" und den Ruf der vielleicht unterbewertetsten Band Europas. "Butterfly house" ist bereits ihr sechstes Album und spielt ihre ganze Erfahrung aus, ohne jemals abgeklärt und routiniert zu wirken.
Schon als die Band vor zwei Jahren ihre "Singles collection" zusammenstellte, muss sich bei James Skelly und Kollegen ein großes Grinsen und eine diebische Vorfreude auf die Arbeit am kommenden Album breitgemacht haben. Zwölf Songs haben The Coral auf "Butterfly house" gepackt, und die sind allesamt so luftig, experimentell und homogen, dass es keinen Ausreißer gibt, dem das hohe Niveau der Platte zum Verhängnis wird.
Es gibt natürlich wieder die psychedelischen Chöre, die verspielten Gitarren, das rumpelnde Schlagzeug und den marschierenden Bass, den The Coral wie immer direkt aus den Sixties importiert haben. Mit den Produktionsmitteln der Gegenwart entwerfen sie aus diesem Handwerkszeug ein grandioses Stimmungsbild, das sich zwischen Hypnose, mitreißenden Refrains und traditionellem Flower-Power-Pop einnistet. Der letzte Song des Albums, "North parade (After the fair)", ist ein einzigartiger Exzess, der einen solch süßlichen Duft verströmt, als würde der Joint zwischen den eigenen Lippen verglühen und nicht zwischen denen der Bandmitglieder während der Aufnahmen.
Folglich klingt "Butterfly house" ungefähr so, wie der Video-Mitschnitt von Scott McKenzies "San Francisco" vom Monterey Pop Festival 1967 aussieht: leicht, melancholisch, berührend. The Coral sind ein Segen in einer Zeit, in der beim abendlichen Biere Mobilfunkgebühren diskutiert und die sozialen Kontakte statt dessen im Internet geknüpft werden. Sie erzählen auf diesem Album von einer Zeit, die so unwirklich erscheint, als wäre sie eine Utopie. Hier gibt es eine Auszeit für den Kopf und Urlaub von der Welt. Und das ist verdammt rührend.
Highlights
- Butterfly house
- North parade (After the fair)
Tracklist
- More than a lover
- Rovin' jewel
- Walking in the winter
- Sandhills
- Butterfly house
- Green is the colour
- Fallin' all around you
- Two faces
- She's coming around
- 1000 years
- Coney Island
- North parade (After the fair)
Gesamtspielzeit: 42:13 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Huhn vom Hof Postings: 7179 Registriert seit 14.06.2013 |
2016-12-31 18:23:31 Uhr
Tolles Album, "North Parade" gefällt mir am besten. |
XTRMNTR Postings: 1276 Registriert seit 08.02.2015 |
2016-12-31 17:46:14 Uhr
"1000 Years" ist so ein verdammter Ohrwurm. |
jayfkay Postings: 1038 Registriert seit 26.06.2013 |
2016-11-03 05:55:39 Uhr
ziemlich unpopuläre band hier wies scheint.roving jewel ist mein favorit von diesem album. |
Gordon Fraser |
2010-12-15 11:40:25 Uhr
Die "The Invisible Invasion" ist sowieso sträflich unterschätzt. Und "Butterfly House" fällt da im Vergleich doch deutlich ab. |
Hörender |
2010-12-15 11:23:12 Uhr
Hm, plätschet irgendwie arg glatt vor sich hin. Bin jetzt beim dritten Durchlauf, aber es ist bisher mit Ausnahme des Einstiegssong nichts hängen geblieben. Es tut nicht weh oder so, aber etwas langweilig finde ich das Album schon.Da lob ich mir The Invisible Invasion. Da ist alles so wunderbar anders. Warum kriegt die hier nen Punkt weniger als Butterfly House? Seltsame Sache, das mit den Geschmäckern... |
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Referenzen
The Stands; The Bees; Gomez; The Mamas & The Papas; John Phillips; The Magic Numbers; The Smithereens; The Byrds; Handsome Family; Simon & Garfunkel; Arlo Guthrie; Lovin' Spoonful; Scott McKenzie; Jefferson Airplane; Janis Joplin; Buffalo Springfield; Crosby, Stills, Nash & Young; John Fogerty; Creedence Clearwater Revival; The Guess Who; The Band; The Moody Blues; Country Joe & The Fish; Dr. Feelgood; Grateful Dead; Sly & The Family Stone; Santana; The Jimi Hendrix Experience; Cream; Delta Spirit; Fleet Foxes; Love; The Beatles; The Bishops; The Zutons; Kula Shaker; The Small Faces; The Easybeats; The Monkees; The Hollies; Smokie; Van Morrison; Solomon Burke; The Temptations; The Folk Implosion; Felice Brothers; Bob Dylan; The Seven Lost Cities Of Gold; The Doors; Mando Diao; The Soundtrack Of Our Lives
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