Ozzy Osbourne - Scream

Epic / Sony
VÖ: 18.06.2010
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Gut gebrüllt
Er hat es geschafft. Der Prince Of Fucking Darkness ist ganz offiziell Objekt der Wissenschaft. Was vielen Autoren, Malern und Musikern erst nach ihrem Tod blüht, nämlich dass ihr ganzes Werk bis ins kleinste Detail von wildgewordenen Kunst- und Literaturprofessoren auseinandergenommen wird, muss Ozzy Osbourne zu Lebzeiten trotzdem nicht befürchten. Das wissenschaftliche Interesse an ihm betrifft einzig und allein seinen Gesundheitszustand. Denn dass er nach all dem Alkohol, Amphetamin, Kokain, Heroin, Morphin, Genickbruch und Fledermausblut noch lebt, fasziniert die Fachwelt. Dass er nach all dem immer noch geradlinige Rockmusik machen kann, fasziniert dagegen uns.
Denn nach Jahren mit unerträglichen Coverversionen, schaurigen Balladenverschnitten, Radiodauerbrennern wie "Dreamer" und anderen Banalitäten legte Osbourne mit "Black rain" eine recht schnörkellose Hardrockplatte vor. "Scream" kommt nicht ganz so schnell aus den Puschen, schlägt sich aber angesichts der Vorgeschichte wacker. Leider ist Osbourne zunächst einmal zehn Jahre zu spät, wenn er sich in "Let it die" bei New Rock oder gar -Metal anbiedert. Fast möchte man das Stück schon in die Tonne treten, da überrascht "Let me hear you scream" trotz des dämlichen Titels mit geradlinigen Kopfnicker-Riffs, klarer Gesangsmelodie und hohem Wiedererkennungswert.
Das folgende "Soul sucker" überzeugt mit der Verschlepptheit alter Black-Sabbath-Tage und türmt die zähen Gitarren aufeinander wie zu Zeiten von "Master of reality". Zwischendurch behauptet sich Osbourne im ungewohnt brutalen Schlagzeug-Gewitter von "Diggin' me down", gibt sich in "Fearless" reduziert rock'n'rollig und versemmelt nicht mal die obligatorische Ballade so richtig. "Time" ist sicher kein Highlight seiner Karriere, fällt im Kontext dieses doch recht harten Albums aber nicht negativ auf. Auch die Befürchtung, dass "Scream" gegen Ende so ausleiert wie die Stimmbänder des Meisters nach all den Jahren, erweist sich als unbegründet. Mit "I want it more" versteckt sich kurz vor Schluss sogar noch das Highlight des Albums, das sich zwischen fast schon trashigen Metalriffs und einem kreischenden Solo so richtig schön eingroovt. So fällt eigentlich erst beim kitschigen Abschluss "I love you all" auf, dass es lange nicht alle Songs auf "Scream" wert sind, von Musikwissenschaftlern auseinandergepflückt zu werden. Doch in dieser Form darf Osbourne sowieso gerne noch ein wenig unter uns weilen.
Highlights
- Let me hear you scream
- Fearless
- I want it more
Tracklist
- Let it die
- Let me hear you scream
- Soul sucker
- Life won't wait
- Diggin' me down
- Crucify
- Fearless
- Time
- I want it more
- Latimer's mercy
- I love you all
Gesamtspielzeit: 49:00 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Down Sugar |
2010-08-10 22:53:39 Uhr
FETT! |
rock-dino |
2010-06-27 00:07:31 Uhr
der coolste rock-rentner direkt nach lemmy kilmister. |
DerMeister |
2010-06-27 00:04:40 Uhr
6/10 passt |
Castorp |
2010-06-26 23:49:05 Uhr
Schade, dass "Life won't wait" nicht unter den Highlights der Rezension ist (und noch nicht mal erwähnt wurde, wie ich gerade sehe), bei DER Melodie...:-)Aber die 6 geht schon in Ordnung. Für Ozzy-Verhältnisse im Jahre 2010 ist das eine für mich gefühlte 8. |
dacurve |
2010-06-18 01:20:46 Uhr
alter das Ding ja richtig ab... Fuck yes |
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Referenzen
Black Sabbath; Tony Iommi; Heaven & Hell; Dio; Alice Cooper; Danzig; Monster Magnet; Hawkwind; Zakk Wylde; Black Label Society; Blue Öyster Cult; The Cult; Def Leppard; Pink Cream 69; Megadeth; Bruce Dickinson; Iron Maiden; Judas Priest; Van Halen; Metallica; Corrosion Of Conformity; Guns N' Roses; Skid Row; Billy Idol; Lordi; Uriah Heep; Deep Purple; Rainbow; Twisted Sister; Whitesnake; Mötley Crüe; Manowar
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