Crowded House - Intriguer
Universal
VÖ: 25.06.2010
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Der zweite Frühling
Nicht jedem Anfang wohnt ein Zauber inne: Nachdem Crowded House 1996 die Gitarren niedergelegt hatten, baute Neil Finn seine Solokarriere aus. Doch während der Neuseeländer 2005 ein weiteres Album plante, entschloss sich sein treuer Weggefährte und bester Freund Paul Hester, seines Zeichens ehemaliger Schlagzeuger von Crowded House, dazu, sich das Leben zu nehmen. Aus der Trauer heraus versammelte sich die einst so umjubelte Formation zur Ehrerweisung des verstorbenen Mitglieds und packte Finns junge Solo-Songs ins Bandgewand von Crowded House. Ein trauriger Anlass für eine Wiedervereinigung nach elf Jahren Pause.
"Time on Earth" kam als eine Art Abschiedsgruß daher, beinahe zärtlich und durchzogen von sanfter Melancholie. Die Freude der Fans über die herzlichen, frischen Songs der Band war groß, die Trauer wurde durch die Anteilnahme so vieler Menschen getragen. Nun sind drei Jahre vergangen und Crowded House können noch immer von dieser Kraft der Unterstützung zehren - "Intriguer" ist einmal mehr dem alten Freund gewidmet. Der Trauerflor ist abgelegt, die Songs sind lichtdurchflutet, freundlich gestimmt und mit wundervollen, hoffnungsvollen Melodien gespickt.
Schon die sonnige Eröffnung von "Intriguer" hat einen U2-Moment versteckt, der ein zunächst vorsichtiges Lächeln entlockt. Mit einem kräftigen Schlagzeug-Intro gleitet "Saturday sun" auf sein beinahe hymnisches Spielfeld, mit überraschenden Disharmonien, großen Gitarren und harmoniegetragenem Refrain. Elektronische Stilmittel halten Einzug in die Musik von Crowded House und öffnen den eingespielten und zu erwartenden Sound des Quartetts. Finns Melodien bleiben jedoch in dem für ihn so charakteristischen Spannungsfeld zwischen McCartney und Stevie Nicks. Da geht einem das Herz auf.
So zum Beispiel an diesem undefinierbaren Punkt, an dem sich "Amsterdam" aufschwingt; wenn der Song beinahe schwerelos im Raum schwebt und Finn in seiner Melodie entschwindet. Dieser Höhenflug überträgt sich auf den Hörer und führt ihn durch all die wunderbaren, leichten Songs des Albums. Nicht nur deswegen ist "Intriguer" eine erstaunliche Platte - sie ist auch eine soundtechnische Weiterentwicklung der Band im Jahr 25 nach ihrer Gründung. Crowded House wirken so frisch und dynamisch, dass die jungen Nachahmer von Snow Patrol hier noch immer ihre Meister finden.
Highlights
- Saturday sun
- Amsterdam
- Elephants
Tracklist
- Saturday sun
- Archer's arrows
- Amsterdam
- Either side of the world
- Falling dove
- Isolation
- Twice if you're lucky
- Inside out
- Even if
- Elephants
Gesamtspielzeit: 40:32 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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musie |
2010-07-05 15:32:19 Uhr
ein paar mal hören hats gebraucht, und dann zündet plötzlich das ganze album extrem. bin wirklich positiv überrascht, das album macht freude. @ Nada Dude: Together Alone ist eins meiner lieblingsalben überhaupt. die atmosphäre ist traumhaft und kein einziges lied fällt ab. |
Nada Dude |
2010-07-05 15:05:27 Uhr
Echt schön, dass es ein neues CH-Album gibt, das werd ich mir ungehört zulegen.Wenn es annähernd so gut ist wie Together Alone, dann kann nix schiefgehen. |
Obrac |
2010-07-05 13:55:30 Uhr
Finde Finns stimmliche Ähnlichkeit zu Jeff Tweedy verblüffend. Gutes Album, finde ich. Klingt irgendwie überhaupt nicht altbacken, wie ich es befürchtet hätte. |
musie |
2010-07-05 12:51:45 Uhr
eine schöne rezi und wirklich ein sehr schönes album. und es wird mit jedem hören besser. disharmonien werden zu harmonien. wenn time on earth eine 7/10 war, dann haben wir es bei intriguer mit einer klaren 8/10 zu tun... |
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Referenzen
Neil Finn; Finn Brothers; Split Enz; The Beatles; Paul McCartney; John Lennon; Traveling Wilburys; Tom Petty; Jeff Lynne; Electric Light Orchestra; R.E.M.; Snow Patrol; Morning Runner; Turin Brakes; Embrace; Doves; Travis; Unbelievable Truth; Elbow; Kashmir; Ryan Adams; Pete Yorn; Delaware; Novastar; Eskobar; The Thrills; James Blunt; John Mayer; Ron Sexsmith; Badly Drawn Boy; Elton John; The Magic Numbers; Crash Test Dummies; Teenage Fanclub; Howie Beck; Dr. Dog; The Byrds; The Kinks; Billy Joel; Randy Newman; Brian Wilson; The Beach Boys; Love
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