Orenda Fink - Ask the night

Saddle Creek / Cargo
VÖ: 04.06.2010
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Nicht viel falsch
Gut zu tun hat die Frau ja schon, da kann man nicht meckern. Sie selbst wohl am allerwenigsten. Ganz früher, da gab es Little Red Pocket. Das war schon in Ordnung. Dann kam Azure Ray, für Fans eine Offenbarung im Dream Pop-Himmel, für andere ... keine Offenbarung. Nicht zu vergessen Art In Manila und O+S. Und die ganzen kleinen Nebentätigkeiten bei Bright Eyes. Was macht Orenda Fink also dieser Tage? Langeweile kommt bei ihr nicht auf. Schmeißt sie halt nach "Invisible ones" ihr zweites Soloalbum "Ask the night" auf den Markt.
Eigentlich ist Fink ja eine sichere Nummer. Steht man mal im Plattenladen seines Vertrauens und weiß nicht so recht, wie man sich entscheiden soll, ist eines der oben genannten Werke nie die verkehrte Wahl. Auch "Ask the night" ist so ein Album, mit dem man nicht viel falsch machen kann. Das dauert auch nicht mal eine halbe Stunde. Entspannen kann man sich bei mystischen Klängen, die von Finks kulturellen und familiären südamerikanischen Wurzeln inspiriert wurden. Gut, viel richtig machen kann man damit leider auch nicht. "Ask the night" ist schlicht ein egales Album. Das nebenher laufen kann, auf dem man auch mal den ein oder anderen netten Song findet, und leider auch den einen oder anderen langweiligen, bei dem die "Next"-Taste nie zu weit weg ist.
"Why is the night sad", fragt sie sich und den Hörer da am Anfang, und der Einstieg in Soloalbum Nummer Zwei ist gar nicht übel. Finks Stimme schwebt sanft über den Gitarrenklängen, es wird nicht zu ausschweifend, in keinem Fall einlullend. Oder gar einschläfernd. Da verhält es sich mit "That certain-something spring" schon anders. Auf drei Minuten verteilte Monotonie macht sich breit und setzt sich in den Augenlidern fest, die immer schwerer werden, bis "The garden" die Stimmung zumindest einseitig und von Streichern getragen retten kann und die Tränen in die Augen treibt. Das passiert auf "Ask the night" öfter, zumindest bei Liebhabern Finks, leider nicht vor Euphorie. Es geht nicht voran, da hilft auch das durchaus märchenhafte "Half-light" gegen Ende nicht mehr, und als es schließlich zu "The moon knows" schwermütig und träge endet, passiert es: Zum ersten Mal ist es gut, dass Orenda Fink fertig ist. Gut, dass man noch die alten Azure Ray-Alben im Schrank stehen hat. Schade, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Highlights
- Why is the night sad
- The garden
- Half-light
Tracklist
- Why is the night sad
- High ground
- Sister
- That certain-something spring
- The garden
- Wind
- Alabama
- The mural
- Half-light
- The moon knows
Gesamtspielzeit: 28:14 min.
Referenzen
Azure Ray; Maria Taylor; Now Its Overhead; Bright Eyes; Beth Orton; Edith Frost; Hope Sandoval & The Warm Inventions; Mazzy Star; Carter Family; Mary Timony; Lucinda Williams; Ani DiFranco; Sarah McLachlan; Over The Rhine; Fiona Apple; PJ Harvey; Eva Cassidy; Jann Arden; Amanda Rogers; Emmylou Harris; Liz Phair; Maria Solheim; Diana Krall; Emiliana Torrini; Feist; Elysian Fields; Beth Gibbons & Rustin Man; Kristin Hersh; Natalie Merchant; Nina Nastasia; Lisa Germano; Aimee Mann; Jolie Holland; Low; Stina Nordenstam; Sophie Zelmani; Cat Power; Neko Case; Tori Amos
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