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James Brown - Time for payback

James Brown- Time for payback

Brunswick / Pure / Universal
VÖ: 28.05.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Manic street preacher

Als 2006 der Godfather Of Soul verstarb, ging damit nicht nur eine Legende, sondern auch einer der prägensten Einflüsse auf die Musik von dieser Welt. HipHop wäre ohne Stücke wie "Funky drummer" kaum denkbar. Dass da das große Schatzheben noch nicht eingesetzt hat, verwundert ein wenig. Aber James Browns Versuche eines Comebacks waren in den Jahren vor seinem Tod auch nicht gerade von Erfolg gekrönt, obwohl er bis zum Schluss live noch Massen anzog. Vielleicht lässt sich damit die Zurückhaltung erklären, mit der sich die munteren Kellerwichtel an die Arbeit im Archiv machten. Dass Brown jedoch längst im kollektiven Gedächtnis verankert ist und sein Werk in den Kanon aufgenommen wurde, ist bekannt.

Jetzt gibt es "Time for payback", inklusive der obligatorischen Hits, die vermutlich schon vorher gesetzte Kandidaten waren. Allerdings reihen sich dazwischen wieder und wieder einzelne Stücke, die vorher zumindest in Deutschland noch nicht veröffentlicht wurden oder einfach bisher kaum bekannt waren. Hinter "It's a man's man's man's" verbirgt sich natürlich die naheliegendste Assoziation, jedoch ist diese Version ein wenig geschwollener und gurgelt dann auch nach ein paar Minuten ab. Besonders die Live-Versionen stechen heraus, da in ihnen der manische Moment wohnt, der die gesamte Dramatik spannt und die Bläsersätze jagen lässt. Doch das wird dann sofort im Fluss unterbrochen, und ein Kommentar von etwa Paul Young wird eingeschoben, der überflüssiger kaum sein könnte - wie alle anderen Gastkommentare. Browns Zeilen und Zitate fügen sich da schon sinniger in den Klang ein.

Aber abseits seines Rahmens wartet "Time to payback" mit vielen tollen Momenten auf. Wenn "I can't stand it '76" seinen Rhythmus ausspuckt und sich langsam über die stumpfe Gitarre anpirscht, wird die Energie deutlich, die jenem Prediger des Funk innewohnte."Jam" wabbert lässig durch den Raum und stößt sich seine Hörner gemächlich ab. Ein beißender Strudel öffnet sich, der unweigerlich in seinen Sog zieht. Die hypnotischen Wiederholungen und Variationen sind ihrer Zeit immer noch voraus und legen so manchen Künstler von heute locker aufs Kreuz. Die Rhythmik der Stücke schraubt sich noch in die steifsten Hüften und Schweiß rinnt von der Stirn. Die Brücken vom Soul zum Funk werden geschlagen und wieder eingerissen. Ganz tief unten brodelt es etwa in "My thang", das so locker daher kommt, aber bis in den letzten Schlund aufgeladen ist. Auch wenn "Time for payback" ein wenig der Charakter einer launigen Dokumentation anhaftet, überzeugt es mit den Stücken, die es auffährt, selbst wenn die Kulisse nicht immer ganz passend ist. Die Kraft des "Godfather of soul" kann einfach nicht durch solche Bahnen gebrochen werden. Vielmehr ist diese Sammlung eine Kiste zum Wühlen und Entdecken, bis einem die Klappe auf die Finger fällt. "Well, I am James Brown, but if I believe it and worship it then I am finished." Auch noch heute ein Funk Hoffnung.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Get up get into it get involved (live)
  • My thang
  • I can't stand it '76
  • Jam

Tracklist

  • CD 1
    1. Comment James Brown
    2. The payback part 1
    3. Comment James Brown
    4. Give it up or turnit a loose (Remix)
    5. Talkin' loud & sayin' nothing (Remix)
    6. Comment Sting
    7. People get up and drive your funky soul
    8. It's a man's man's man's
    9. Introduction to star time
    10. Cold sweat (live)
    11. Get up and feel like being a sex machine (live)
    12. Get up get into it get involved (live)
    13. Comment Paul Young
    14. My Thang
    15. I can't stand it '76
    16. Comment Bryan Ferry
    17. All for one
    18. Fight against drug abuse (Public service announcement)
  • CD 2
    1. Comment Danny Ray
    2. It's a new day...(live)
    3. Fod goodness sakes, look at those
    4. I refuse to loose
    5. Comment James Brown
    6. People who criticize
    7. Comment James Brown
    8. Bessie
    9. Jam
    10. Comment Larry Blackmon
    11. Super bull/super bad
    12. No static (Full force def mix)
    13. Nature
    14. Comment James Brown
    15. The payback (live)

Gesamtspielzeit: 140:22 min.

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