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Revolver - The unholy mother of fuck

Revolver- The unholy mother of fuck

Music For Nations / Zomba
VÖ: 29.10.2001

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Platzpatronen

Das Such A Surge-Haus in Braunschweig an der schönen Oker hat nach dem Pain In The Ass-Flügel einen weiteren Anbau erhalten. Drummer Antek durfte mit Gitarrenroadie Lutz Buch einen Trödelladen aufmachen. Dort verkaufen die beiden unter dem Namen "Revolver" gut abgehangenes Altmetall. Die Schaufensterdekoration wirkt düster, die ausgestellten Stücke sind von dicker, schwarzer Patina überzogen. Schwere Gußeisenbrocken findet man nicht, stattdessen werden alte Kultgegenstände der Jünger von Tod und Geschwindigkeit feilgeboten.

Im Laden helfen noch ein ortsansässiger Bassist namens Henrik Schwaninger und der dauerheisere Schwede Jens Mortensen, der früher mal bei Slapdash gesungen hat, aus. Die Begrüßung fällt rauh, aber irgendwie herzlich aus, und die Belegschaft beginnt ihr Sortiment vorzuführen. Das "Broken glass" ist zwar scharfkantig, aber auch etwas unhandlich. Früher wurden mit solchen Werkzeugen wohl blutige Opferzeremonien durch geführt. "Junior", das nächste Exponat, gefällt da deutlich besser: Straight rockende Riffs bilden den Torso einer Altarfigur, die Struktur ist eher erdig als metallisch und kann durchaus gefallen.

Doch bald beginnt die Führung durch den Antekquitätenfundus zu langweilen. Die Waren werden sich immer ähnlicher: Klumpen aus Gebell, verzerrtem Bass und Shreddergitarre, irgendwo immer ein Stückchen Gniedelsolo, und auch das Schlagwerk glänzt nicht grade durch Abwechslungsreichtum. "Sucks to be you" fällt nochmal auf, nicht nur durch den hübschen Titel, sondern vor allem durch differenzierteres Songwriting. Ganz am Ende der Führung gibt es dann noch eine echte Überraschung: "1987" doomt mächtig durch den Laden, verliert dann aber nach etwa 3 Minuten seinen Reiz. Das wäre echten Könnern mit dem richtigen Spirit nicht passiert.

Ich verlasse den Laden und bin froh, etwas anderes als modrig-gruftige Luft zu atmen. Noch einmal werfe ich einen Blick zurück auf das Blechschild mit der Frauensilhouette, das über der Tür baumelt und zu Beginn so viel versprochen hatte. Der neue Laden ist nur mäßig interessant, täglich werde ich hier sicher nicht vorbeigehen. Drei brauchbare Stücke in einem Haufen Ramsch sind eben nicht genug. Und jetzt mach ich mich aus dem Staub, bevor mich noch jemand hier in der Gegend erwischt.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Junior
  • Sucks to be you
  • 1987

Tracklist

  1. Broken glass
  2. Junior
  3. What's my name
  4. Freakshow
  5. J-day
  6. Instant idiots
  7. Sucks to be you
  8. Harness dead horses
  9. Coffeine pill
  10. Vitamine P
  11. Weaselsong
  12. 1987

Gesamtspielzeit: 39:05 min.

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