Fun Lovin' Criminals - Classic fantastic
Rykodisc / Warner
VÖ: 05.03.2010
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Pausensnack
Die Fun Lovin' Criminals. Ach, genau die. Die relaxten Großstadt-Banditos mit Latino-Anstrich. Anzug, Stoppelbart und verschmitztes Grinsen. Die gibt's immer noch. Die hängen nicht nur cocktailtrinkend in ihren Buden ab und verpulvern die damals abgesahnten "Scooby snacks". Nein, die machen weiter fleißig Musik. Halt! Zwar hätte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemand bemerkt, dass die ersten Zeilen dieser Rezension bereits viereinhalb Jahre auf dem Buckel haben und vom Kollegen Wallusch stammen. Aber wir wollen ja fair bleiben und keine alten Texte recyceln. Die Versuchung war allerdings zu groß, zumal die ersten Assoziationen in Bezug auf die Fun Lovin‘ Criminals bei den meisten so oder ähnlich lauten dürften. Damals wie heute.
Nach einer mehrjährigen Auszeit, einem Umzug aus dem geliebten New York City nach London, diversen Jobs in Radio und TV und einer langwierigen rechtlichen Auseinandersetzung mit einem früheren Manager will das Trio es 17 Jahre nach Gründung noch einmal wissen. Anständige Rückmeldung oder endgültiges Versinken in der Bedeutungslosigkeit, das die letzten beiden Longplayer bereits andeuteten? Tatsächlich schaffen es Huey Morgan und seine beiden Mitstreiter mit "Classic fantastic" phasenweise, an die Qualität von "Come find yourself" und "100% Colombian" heranzureichen. Im Falle von "She sings at the sun" zum Beispiel. Entspannter, harmonischer und gleichzeitig grooviger ist nur schwer vorstellbar. Das kommt quasi einer Latino-Lounge-Version von De La Soul gleich. "Get your coat" ist in Sachen Gelassenheit und Coolness ebenfalls prächtig geworden. In der Ruhe liegt nun einmal die Kraft.
Nichtsdestotrotz darf auch im Jahre 2010 noch zu HipHop gerockt werden. Songs wie "Jimi Choo" oder "The originals" leben von kräftiger Saitenarbeit zu vergleichsweise wenig originellem Sprechgesang. Dagegen stehen Laune machende Kopfnicker-Nummern wie "Keep on yellin‘", bei dem Roots Manuva als Gast ein wenig Dub ins Spiel bringt. Oder das von Scratcherei geprägte "El malo". Für jeden ist etwas dabei: Die äußerst tanzbare Selbstbeweihräucherung "We, the three" lebt von Trompeten, "Conversations with our attorney" von amüsanten Telefonmitschnitten zu nach Sonne lechzenden Rhythmen, hinzu kommen hier ein bisschen Blues ("Rewind") und dort eine gehörige Packung Funk ("How low?"). Sicher bedient sich das Trio auch fleißig beim eigenen Output aus den späten Neunzigern - dies allerdings recht kurzweilig und energiegeladen. Es scheint, als wären die "Scooby snacks" mittlerweile tatsächlich aufgebraucht.
Highlights
- Classic fantastic
- She sings at the sun
- Get your coat
Tracklist
- Mars
- Classic fantastic
- The originals
- She sings at the sun
- Keep on yellin'
- Jimi Choo
- El malo
- Conversations with our attorney
- We, the three
- How low?
- Mister Sun
- Rewind
- Get your coat
Gesamtspielzeit: 42:10 min.
Referenzen
Shifty; Custom; Hot Action Cop; Everlast; Kid Rock; Uncle Kracker; Bloodhound Gang; Molotov; Control Machete; Orishas; Montana Chromeboy; Lockdown Project; OPM; Kazzer; Sugar Ray; Elwood; G. Love & Special Sauce; Jerobeam; Kool Ade Acid Test; Mardi Gras.BB; Money Mark; Bran Van 3000; Ween; Russell Simins; Cake; Sublime; Bubba Sparxxx; Citizen King; AM60; Beat Happening; Arrested Development; Black Eyed Peas; Roots Manuva
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