Caribou - Swim

City Slang / Universal
VÖ: 16.04.2010
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Für Tet
Dan Snaith hat es offensichtlich mit Pink Floyd. Mimte der promovierte Mathematiker auf "Andorra" noch den Syd Barrett der Laptop-Generation, hat sein neues Album mit einem ausgewachsenen Roger-Waters-Komplex zu kämpfen. Das klingt ungefähr so: Byrds-Chöre werden zu minimalistischen Skizzen, die wilden Farbenspiele zu statisch blinkenden Dioden. Snaith hat zwischen "Andorra" und "Swim" einfach ein paar Dekaden Popmusik ausgelassen und sich an den Soundtüfteleien der Konkurrenz orientiert. So geht das also auch.
Das Feld, in dem sich Snaith aktuell vergnügt, hat vorerst Kieran Hebden alias Four Tet nachhaltig abgeräumt. Dort, wo "There is love in you" mit seiner Unaufgeregtheit ganze Psychosen in Wallung bringen konnte, setzt auch "Swim" an. Ein höllisch groovender Basslauf bricht die Platte auf, "Odessa" macht sich auf den unaufhaltsamen Weg in die Glieder. Das kann man durchaus mit dem Sound von The Whitest Boy Alive vergleichen, glücklicherweise fährt der Song jedoch ein anderes Spannungsverhältnis auf als die vorhersehbaren Songs des Berliner Quartetts. Und wird so zum offensichtlichen Hit.
Zwar sind Snaiths Melodien immer mehr als bloße Andeutungen, halten sich aber in ausgewogener Ambivalenz mit kuriosen Loops und stoischen Beats. In "Found out" gerät dieses Verhältnis besonders spannend, beinahe hypnotisierend. "Bowls" setzt mit seinem Console-Knistern eben dort an und führt den Song in eine rasante Soundschleife. Der Aufhänger dieses Albums steht jedoch am Ende: Das Doppelgespann "Lalibela" und "Jamelia" besteht aus zarten, melodischen Phantasien, die abwechselnd in Pop, Score, Weltmusik und Esoterik abdriften, doch niemals die Bodenhaftung verlieren. Ganz im Gegensatz zum Hörer.
Es sind dann auch genau diese beiden Songs, die die Schönheit von "Swim" in die Nähe des grandiosen "There is love in you" rücken. Hier entwickelt Caribou endlich die erhoffte Eigenständigkeit und löst sich vom bereits Vorgemachten. Es wäre auch verwunderlich gewesen, wenn sich Snaith die Chance hätte entgehen lassen, seinem Kumpel Hebden den Ball zurückzuspielen. Caribou bleibt spannend, wenn auch anders als erwartet.
Highlights
- Bowls
- Lalibela
- Jamelia
Tracklist
- Odessa
- Sun
- Kaili
- Found out
- Bowls
- Leave house
- Hannibal
- Lalibela
- Jamelia
Gesamtspielzeit: 43:27 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
manitober |
2011-02-23 11:18:36 Uhr
echt getz??????? |
rhdf |
2011-02-23 09:35:15 Uhr
@der meister:nur falls dus nicht weisst.. der gute mann hat früher unter dem namen "manitoba" ebenso gute musik rausgebracht kannste ja auch mal reinhören |
Demon Cleaner |
2011-02-23 09:06:51 Uhr
"Kaili" geht mir momentan nicht aus dem Ohr.Die Rezension liest sich auch tatsächlich eher wie etwas zwischen 7 und 8. |
|
2010-12-17 18:23:20 Uhr
uhhh wie peinlich |
DerMeister |
2010-12-17 17:55:56 Uhr
Ist mein erstes Caribou-Album. Hab da wohl was verpasst bisher. |
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Referenzen
Manitoba; Four Tet; Kieran Hebden & Steve Reid; Bonobo; Matmos; James Figurine; Cinematic Orchestra; Jonny Greenwood; Isan; Prefuse 73; Console; Mouse On Mars; Lemon Jelly; Tortoise; Styrofoam; Pole; Adem; Schneider TM; Phantom/Ghost; Cornelius; Herbert; Bords Of Canada; Mice Parade; Adventures In Stereo; Stereolab; Röyksopp; Hood; Björk; The Books; The Go! Team; Dntel; The Postal Service; Múm; Finn.; Spruce; The Album Leaf; Madlib; 13 & God; The Notwist; Animal Collective; Grizzly Bear; Boy In Static; Fridge; Fuck Buttons
Surftipps
- http://www.caribou.fm/
- http://www.mergerecords.com/artists/caribou
- http://cityslang.com/artist/47
- http://www.myspace.com/cariboumanitoba
- http://en.wikipedia.org/wiki/Caribou_%28musician%29
- http://www.last.fm/music/Caribou
- http://www.discogs.com/artist/Caribou
- http://www.vueweekly.com/article.php?id=2011
- http://www.facebook.com/caribouband
- http://vimeo.com/caribou
- http://virb.com/cariboumanitoba
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