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MGMT - Congratulations

MGMT- Congratulations

Columbia / Sony
VÖ: 09.04.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Hyppa baydirth

Einer spinnt immer. Wenn's zwei sind, wird's schlimmer. Oder ein Hit. Beziehungsweise ganz viele. Ben Goldwasser und Andrew VanWyngarden konnten sich 2008 zumindest vor "Band des Jahres"-Titeln in sämtlichen Bestenlisten kaum retten. "Oracular spectacular", ihr erstes Album unter dem Namen MGMT, war unverhofft durch die Decke gegangen, die Single "Kids" machte zunächst die Indie-Clubs und später auch Formatradios und Fernsehserien unsicher. Ein Volltreffer, der die New Yorker nun für den Nachfolger unter Zugzwang setzt, der fast zeitgleich mit dem zweiten Geburtstag des Debüts erscheint. Zusammen mit dem Titel "Congratulations" vermutlich ein genauso schräger Witz wie das schreiend bunte Cover, auf dem eine mutierende Welle einen kleinen Surfer zu verschlingen droht.

Ein Glück, dass MGMT sich nicht von verstiegenen Erwartungen auffressen lassen. Auch wenn sie im Opener fragen "How will I know if it's working right?" - Goldwasser und VanWyngarden wissen ganz genau, wie man ein vielantizipiertes Album aufmacht. Ordentlich Hall auf die Drums, mit glitzernden Keyboards und schlanken Gitarren aufgefüllt, geschickt ein paar Sollbruchstellen hineingeschmuggelt und das Ganze im Refrain mit mehrstimmigem Chor überbacken - schon ist die Tanzfläche voll mit dämlich, aber selig grinsenden Gesichtern. "Song for Dan Treacy" verneigt sich nicht nur vor den Glanzzeiten des Television-Personalities-Chefs, sondern auch vor ausgelassenem Uptempo und launigem Georgel. Der Kiffer staunt, der Indie-Hörer wundert sich. Und auf einmal ist es ein Popsong.

Einen der dicksten Brocken von "Congratulations" hat das Duo sogar vorab als Download verschenkt: "Flash delirium" lässt zunächst schüchtern den Sequenzer pluckern, dann schweben kleine Synthi-Wölkchen ein, Riffs und Gebläse werden zornig, ein Maulwurf spielt Querflöte - und schließlich explodiert alles in einem tumultösen Speed-Finale. Großartig. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass die zwei sich ab und zu selbst austricksen. "Someone's missing" etwa hebt eine gefühlte Ewigkeit lang an, nur um schon nach weiteren 30 Sekunden in einer "Electric feel"-Andeutung zu verpuffen, und das zwölfminütige "Siberian breaks" ist trotz massiver Überlänge wenig mehr als ein Nacheinander psychedelischer Songminiaturen. Ein Drama in etwa fünf Aktenordnern, bei dem selbst der Spacemen-3-erprobte Produzent Sonic Boom seine liebe Mühe gehabt haben wird.

Doch spätestens nach dem stampfenden Mitgröler "Brian Eno" und dem zauberhaften Plastik-Soul des abschließenden Titelstücks sollte man endgültig seinen Frieden mit einem wundersam verdrehten Album gemacht haben, das unterm Strich vermutlich genauso viele potenzielle Singles enthält wie der Vorgänger - wenn MGMT denn nur welche auskoppeln würden. Doch dass sie gerade das diesmal nicht tun, spricht nur für ein gesundes Wissen darum, was für eine größtenteils prächtige Gesamtheit neuer Songs ihnen hier eingefallen ist. Man muss ihnen nur ein paar Durchläufe gönnen. Doch das kennt man ja noch vom letzten Mal: Kommt Zeit, kommt Hit. Ob die beiden wohl auch eine Konfettikanone besitzen? Verwundern würde das jedenfalls nicht. Schließlich spinnt kaum einer so schön wie sie.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • It's working
  • Song for Dan Treacy
  • Flash delirium
  • Congratulations

Tracklist

  1. It's working
  2. Song for Dan Treacy
  3. Someone's missing
  4. Flash delirium
  5. I found a whistle
  6. Siberian breaks
  7. Brian Eno
  8. Lady Dada's nightmare
  9. Congratulations

Gesamtspielzeit: 43:37 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2017-12-19 14:02:47 Uhr
Ich bin irgendwie nie ganz reingekommen.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2017-12-19 14:00:51 Uhr
Und tatsächlich ist es besser als das Debüt, welches wiederum größere Einzelsongs hatte.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2017-12-19 14:00:05 Uhr
Bei rym gar nicht so weit hinter dem Debut, im Gegensatz zum selbstbetitelten Drittling, der ordentlich abkackt.

saihttam

Postings: 2359

Registriert seit 15.06.2013

2013-06-23 17:02:43 Uhr
Ist eigentlich wirklich n gutes Album. Bisher hatte mich eigentlich nur "Flash Delirium" so richtig begeistert. Den Rest hab ich dann gar nicht so oft gehört. Sollte ich ändern. Auf das neue Album freu ich mich dann jetzt doch irgendwie auch.
Morrie
2011-07-08 14:20:54 Uhr
Hey, that's the geratset! So with ll this brain power AWHFY?
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