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Goldfrapp - Head first

Goldfrapp- Head first

Mute / EMI
VÖ: 19.03.2010

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Tanz oder gar nicht

Ein Schock fühlt sich anders an: Alison Goldfrapp und Will Gregory kehren den traumwandlerischen Welten des seidenen "Seventh tree" den Rücken und schweifen ab in die gefährlichen und sumpfigen Gefilde des offensichtlichen Pop. Was den Vorgänger noch so unnahbar und spannend machte, wird auf "Head first" ins Gegenteil verkehrt. Klare und strukturierte Melodien suchen sich ihren Ohrwurm, die Produktion ist sanft und definitiv. Keine Welten zum Erkunden, keine Ferne zum Entfliehen. Goldfrapp versuchen es mit der Brechstange. Und führen die Konkurrenz damit an der Nase herum.

So dauert es nicht allzu lange, bis man "Head first" als logische Konsequenz des Achtziger-Jahre-Disco-Sounds von "Supernature" eingliedert. Auch hier sagen die überschwänglichen Synthies an, wo es lang geht. So landet schon der Opener "Rocket" gleich bei Roxette und die äußert gutgelaunte Alison Goldfrapp bei Donna Summer. Das macht einen Heidenspaß, auch wenn man sich dabei selbst nicht wiedererkennt.. Hinter dieser brachialen, offensichtlichen Glätte baut sich die Armada der Enterhaken auf. Sei es ein einfaches Autotune oder eine verquere Syntheziser-Melodie - schon erliegt man Goldfrapp und "Head first".

"Alive" zieht viel mehr als die billige Bee-Gees-Masche: Da machen sich sogar Beatles-Chöre auf den Weg zu Giorgio Moroder, und der Titelsong ist das Herzstück dieser kurzweiligen, freundlichen Platte. Er tanzt sich schwerelos ins vorletzte Jahrzehnt, fährt Wham!-Keyboards auf und ist trotz allem niemals peinlich. Das ist Sentimentalität in Noten, Leichtigkeit zum Grinsen. Ausgerechnet "Hunt", der düstere und gespenstische Gegenpol zu "Head first", folgt gleich danach und wirbelt die Emotionen des Hörers nachhaltig durch die Luft. Angespannt lauscht man dem Mantra der Sounds, dem beklemmenden Werdegang des Songs.

In den Weiten, in die "Voicething" zum Finale abtaucht, war man vorher noch gar nicht gewesen. Die Stimme bildet triumphierende Chöre, die aufeinander zutreiben und in einer wundersamen, spirituell angehauchten Geräuschkulisse ins Nichts fließen. So entwickelt sich dieses sommerliche Album geradewegs zu einem beachtlichen Soundgewebe, dessen Leichtigkeit nur vordergründig ist. Goldfrapp wissen genau, was sie da machen. Alle anderen erst nach genauem Hinhören. Ein Streich, den man gerne gespielt bekommt.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Alive
  • Head first
  • Hunt
  • Voicething

Tracklist

  1. Rocket
  2. Believer
  3. Alive
  4. Dreaming
  5. Head first
  6. Hunt
  7. Shiny and warm
  8. I wanna life
  9. Voicething

Gesamtspielzeit: 38:17 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Tour 2010
2010-06-04 10:14:15 Uhr
Mo.27.09.2010 Köln Essigfabrik
Do.30.09.2010 Hamburg Docks
Sa.02.10.2010 Berlin Astra Kulturhaus
Mo.04.10.2010 München Muffathalle
Castorp
2010-03-23 22:20:43 Uhr
@Rob:
Sigur Ros?
Rob
2010-03-23 22:12:22 Uhr
Bei Voicething, Minute 2:57, diese wohlklingende Stelle...

Woher verdammt kenn ich das? Dieser "Sound" kommt mir so bekannt vor. Als hätte ich das schonmal fast genauso woanders gehört!

Helft mal bitte!
Hunt
2010-03-21 03:54:49 Uhr
Ein Album zu dem man Sex haben muss!
Mr. Rail
2010-03-20 11:24:18 Uhr

Bin positiv überrascht, insbesondere nach dem sehr enttäuschenden "Seventh Tree"!

Nach einem Durchlauf geb' ich mal 7/10
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