Bonobo - Black sands
Ninja Tune / Rough Trade
VÖ: 26.03.2010
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Gordische Kombination
Nur äußerst selten ist der Remix eines Songs besser als das Original. Oft ist er einfach anders. Und manchmal verquicken Bands Originale und Remixes so weit, dass am Ende gar nicht mehr klar ist, was zuerst da war. Ein Meister im solchen Umgang mit seinen eigenen Kompositionen ist der englische Downtempo-DJ, Komponist und Produzent Simon Green alias Bonobo. Er liefert Original und Remix seiner Songs in ein und derselben Version. Handgespieltes und Gesampeltes, Analoges und Elektronik als organische Einheit - auf dem Drittwerk "Days to come" vor vier Jahren in Gänze perfektioniert.
Nun hat sich Green eine neue gesangliche Muse gesucht: Andreya Triana, eine Soulsängerin, die momentan ihr erstes Album aufnimmt, übernahm bei drei Songs das Mikro, der überwiegende Rest bleibt in gewohnter Manier instrumental. "Black sands" beweist dabei, dass kaum jemand elektronischen Downbeat so schön mit handgespielten NuJazz-Anleihen kombiniert wie Bonobo. Das beginnt schon beim Opener, dem von Streichern getragenen, wunderschönen "Kiara prelude", das sich in der Folge zu einer clubbigen Electrobeat-Version wandelt. Das glanzvolle "Kong" erinnert mit seinem eingängigen Thema an den Stil des Vorgängers, während "Eyesdown" mit minimalistischem Arrangement und atmophärischem Plattenknistern zum Sumpfen einlädt.
Aus dieser melancholischen Stimmung sticht "El toro" mit gutgelauter, fluffiger Leichtigkeit heraus. Percussions, Bläser, Streicher, E-Pianos, Orgeln und Gitarren ziehen sich organisch durch das ganze Album. Nach der schleppenden, soliden Single "The keeper" flacht die Platte jedoch etwas ab, zumal die Electrobeats von "All in forms" und "Wonder when" schon von Archive auf ihrem TripHop-Album "Londinium" ähnlich bemüht wurden. Voll Neunziger sozusagen. Mit "Animals" und seiner geduldigen kompositorischen Entwicklung lässt das nächste Highlight aber nicht lange auf sich warten, bevor das Titelstück als traurige Ballade ein gelungenes Ende setzt. Wie "Black sands" sich überhaupt leicht vom Bandsound von "Days to come" absetzt und eine eher cluborientierte Lounge-Atmosphäre verbreitet. Womit sich dieses erfrischende Album sowohl zur anspruchsvollen Berieselung als auch zur konzentrierten Hörsession eignet.
Highlights
- Kiara
- El toro
- Animals
Tracklist
- Kiara prelude
- Kiara
- Kong
- Eyesdown
- El Toro
- We could forever
- The keeper
- All in forms
- Wonder when
- Animals
- Black sands
Gesamtspielzeit: 55:00 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Kai User und News-Scout Postings: 2983 Registriert seit 25.02.2014 |
2021-08-11 11:25:48 Uhr
Find die Migration noch etwas besser weil greifbarer, "popiger".Aber eigentlich sind die ganzen Alben nicht schlecht. Ich würde gern mal ein Animal Magic Remake hören. Zumindest auf Spotify klingt das Album leider an einigen Stellen wie eine 64kbps MP3. |
ichreitepferd Postings: 968 Registriert seit 22.04.2021 |
2021-08-11 11:10:02 Uhr
Immer noch sein Magnus Opus. |
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2013-04-08 08:52:29 Uhr
Hahahahahahahaha, die haben sich nach Affen benannt, harharharhar!^^:-D*LOL |
waiting for the summer |
2013-04-06 21:40:08 Uhr
Großartige Platte. Finde den Nachfolger einen Ticken stärker aber das hier ist auch ganz große Kunst. Hat sofort gezündet. Der ideale Begleiter. |
musie |
2011-04-20 15:35:37 Uhr
gerade gestern wieder gehört, sehr sehr edel.. wurde mit abstand mein lieblingsalbum von bonobo. im selben zuge auch thievery corporation, mystic diversions und lux wieder hervorgeholt... |
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Referenzen
Quantic; Amon Tobin; The Cinematic Orchestra; Mr. Scruff; Thievery Corporation; Recoil; Massive Attack; Nightmares On Wax; Blockhead; Jon Kennedy; Zero 7; Kruder & Dorfmeister; Parov Stelar; Kid Loco; Morcheeba; Funki Porcini; Tosca; Yonderboi; Télépopmusik; Lamb; The Herbaliser; Fink; DJ Cam; DJ Food; Flunk; Xploding Plastix; Portishead; Boozoo Bajou; Waldeck; Mechanical Me; Pilote; Super Numeri; Skalpel
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