Sophie Zelmani - I'm the rain
Epic / Sony
VÖ: 26.02.2010
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Hier gibt es nichts zu sehen
Die Redaktion von Plattentests.de war in den vergangenen Tagen nur noch mit Gummistiefeln, Regenjacke und Sicherheitshandschuhen begehbar. Es hatte sich herumgesprochen, dass das neue Album von Sophie Zelmani die Künstlerin entblättert zeigen würde. Seitdem watete man durch eine 15-Zentimeter-Sabber-Schicht und stellte sich gegenseitig Eimer unter die tropfenden Zungen, die alle unkontrolliert herumhingen, weil die volle Konzentration der nächsten Postwurfsendung galt. Nachdem der Postbote schon entgeistert vom Thomalla-Effekt sprach, brachte er sie dann doch. "I'm the rain" war endlich da - und mit ihr die Ernüchterung. Das Cover zeigt eine dem Hörer halb zugewandte Zelmani. Alle Versuche, die CD zu drehen und wenden, um einen Blick mehr zu erhaschen, scheiterten kläglich. So wandte man sich dem Inhalt zu und erlitt ob fehlender Überraschung den nächsten Dämpfer.
Eine süß säuselnde Sängerin mit schwermütigem Herzen zupft an der Gitarre und klimpert am Piano. Das wirkt nach den ersten Songs bereits bedrückend und bedarf einiger Ausreißer, wie sie in "Ready" kurz zum Vorschein kommen. Wenn Zelmani "I'm ready to head off with you" singt, ist das zum Dahinschmelzen lieblich. Eigentlich ist es nur eine kleine Erhebung der Stimme, auf der Zelmani-Skala jedoch ein Ausbruch. Wie auch im Titelsong: "If you were the sun / I was the rain / Open and rise now / Do I look the same?", stellt Zelmani fragend in den Raum und hinterlässt viersekündige Stille mitten im Song.
Der überwiegende Teil auf "I'm the rain" ist hingegen recht eindimensional und verbreitet schon fast lethargische Züge. Das mag in der richtigen Stimmung bezaubernd sein - in der befindet man sich aber nicht immer. Stattdessen wächst die Erkenntnis, dass Vienna Teng derzeit die schöneren Pianoballaden schreibt und Simone White Zelmani, aktuell jedenfalls, eine Klasse voraus ist. Wenn Zelmani mit diesem Album der Regen ist, dürfte es ihr nicht viel ausmachen, mit einer Hälfte in selbigem zu stehen. Da hat sie unsereins ja auch schon abgeladen.
Highlights
- I'm the rain
- To be forgiven
Tracklist
- If I could
- The years
- You can always long for May
- Ready
- Interior design
- Not with you
- I'm the rain
- Our man
- It knows
- To be forgiven
- Song of the night
Gesamtspielzeit: 39:34 min.
Referenzen
Maria Solheim; Carla Bruni; A Fine Frenzy; Anna Ternheim; The Sundays; Maria Taylor; Simone White; Vienna Teng; Norah Jones; Katie Melua; Maria Mena; Jolie Holland; El Perro Del Mar; Heather Nova; Suzanne Vega; Azure Ray; Rosie Thomas; Madeleine Peyroux; Isobel Campbell; Aimee Mann; Rachael Yamagata; Taken By Trees; Lou Rhodes; A Camp; Cat Power
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