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Blakroc - Blakroc

Blakroc- Blakroc

Cooperative / Universal
VÖ: 27.11.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die Spielernaturen

Es soll Leute geben, die sind nur glücklich sind, wenn sie Beschäftigung haben. Schreiberlinge bei Plattentests.de etwa, Börsenmakler und Immobilienhaie oder auch Musiker. Die Black Keys haben mittlerweile in acht Jahren Bandgeschichte fünf Alben rausgehauen. Andere würden sich nun zurücklehnen und erstmal eine kreative Auszeit nehmen. Doch hier sah diese so aus, dass sich die Black Keys nun als Blakroc elf Gastmusiker ins Studio geholt haben, um in elf Tagen ein HipHop Album aufzunehmen. Der bluesgeschwängerte Arschtrittrock trifft auf den Flow diverser mehr oder minder bekannter Rapper. In "On the vista" nimmt die Symbiose etwa ihren Lauf mit Mos Def. Gitarre, Schlagzeug und Raps verschwimmen immer mehr. Was in "Coochie" noch gegen einander protzte und sich dadurch anzutreiben wusste, wirft sich nun wie selbstverständlich aneinander und kann ohne gar nicht mehr überleben.

Fast liebevoll ordnen sich die Instrumente unter. Einzig "Hope you're happy" lässt die stampfende Gitarre ein wenig von der Leine, aber unter der Last der Gast-MCs ist da nur bedingt was abzugrasen. Kurz vor Schluß bleibt sie im Zaun stecken, nur um dann in "Tellin' me things" dem Stöckchen von RZA hinterherzujagen. Aber diese Spielchen sind schnell wieder vorbei. In dem organischen Sound scheint noch mehr zu schlummern, als aufs erste Hören freigegeben wird. Gitarre und Schlagzeug sind teilweise etwas zu schüchtern, etwa in "Why can't I forget him", was zwar einen passablen Eindruck macht, aber so viele Spannungsmomente wie ein Til-Schweiger-Film besitzt.

Von Mauertaktik kann jedoch nicht die Rede sein. Kontrollierte Offensive trifft es schon eher, und die führt auch zum Ziel. In "Ain't nothing like you" tut es auch schon gut, dass die Drums stur vor sich hin geklopft werden und die Gitarre nicht um Aufmerksamkeit bettelt. Denn nur so kommt an diesen Stellen das ganze Können der Gäste zum Vorschein. So bekommt Raekwon etwa die Kälte, die seine Stimme benötigt, um kantig und doch flüssig rüberzukommen. An den richtigen Stellen werden die Würfel geworfen, um dann Funk, Soul oder R'n'B zu ziehen und so jedem Song das zu geben, was er braucht. Um zu diesem Wurf zu kommen, bedarf es dann keines Glücks, sondern Könnens. Das ist weniger Poker, sondern mehr Plitsch Platsch Traubenmatsch.

Blakroc gehen sicher über Los und ziehen 2000 Euro ein. Lieber mit Bad- und Turmstraße in kleinen Schritten voran, als die Schloßallee zu riskieren. Der letzte Sprung in den Größenwahn fehlt, doch das ist phasenweise auch sympathisch. Aber es bleibt das Gefühl, dass ein paar Samples dem Ganzen gut getan hätten. Dass das Schlagzeug an manchen Stellen ein bißchen mehr Bums bräuchte. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau. Mensch ärgere Dich nicht.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • On the vista (feat. Mos Def)
  • Stay of the f*%$#n' flowers (feat. Raekwon)
  • Tellin' me things (feat. RZA)

Tracklist

  1. Coochie (feat. Ludacris & Ol' Dirty Bastard)
  2. On the vista (feat. Mos Def)
  3. Hard times (feat. NOE)
  4. Dollaz & sense (feat. Pharoahe Monch & RZA)
  5. Why can't I forget him (feat. Nicole Wray)
  6. Stay of the f*%$#n' flowers (feat. Raekwon)
  7. Ain't nothing like you (Hoochie Coo) (feat. Jim Jones & Mos Def)
  8. Hope you're happy (feat. Billy Danze, Nikki Wray & Q-Tip)
  9. Tellin' me things (feat. RZA)
  10. What you do to me (feat. Billy Danze, Jim Jones & Nicole Wray)
  11. Done did it (feat. Nicole Wray & NOE)

Gesamtspielzeit: 36:59 min.

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  • Blakroc (19 Beiträge / Letzter am 07.02.2021 - 19:24 Uhr)

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