The Films - Oh, Scorpio
Strange Ways / Indigo
VÖ: 16.10.2009
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Die Mogelpackung
Nirgendwo ist noch das drin, was draufsteht. Die Milch wird mit Wasser gestreckt, was vorgibt, fettarm zu sein, versteckt im Innern Zucker, und der Käse ist analog. Ordentlich homogenisiert und pasteurisiert wurde auch das zweite Album von The Films aus Denver, die zunächst über South Carolina nach New York und dann bald mit den Kooks auf Tour gingen. Seinerzeit im Gepäck von Michael Trent und seiner drei Highschool-Freunde: das Debüt "Don't dance, rattlesnake". Dessen Nachfolger überrascht nun, ganz ohne dabei zu überraschen.
Der erste Song "Completely replaceable" lässt noch Großes von diesem Album erwarten: Wie zur Untermalung eines dramatischen Stummfilmhöhepunktes wird in die Klaviertasten gehauen. Was folgt, ist dank lässigem Gitarrengeschrammel tanzbodentauglich und auf diversen Zubringern fahrbar. Schließlich hat mit Butch Walker jemand produziert, der schon bei Hot Hot Heat hinter den Reglern saß und daher weiß, was er tut. Doch was als guter Opener neugierig auf mehr macht, bleibt leider das einzige jugendliche Spinnentier zwischen lauter mittelalten Skorpionen in Pullunder und Ohrensessel, die sich lediglich an ihre wilde Vergangenheit erinnern möchten, statt das Tanzbein zu schwingen.
So verbirgt sich hinter vielen interessanten Songtiteln eine Sechziger-Discoatmosphäre, die sich grob in drei Richtungen einteilen lässt. "Fingernails for breakfast" lässt einen mit Petticoat um die Hüften und Brisk in den Haaren Brause schlürfen und verstohlen in die Ecke spähen, in der eine Gruppe Vertreter des anderen Geschlechts steht. "Pour it out" liefert gediegene Untermalung zum Klammerblues mit dem arrangierten Date, und wer twisten möchte, sollte sich bitte "God bless your heart" anhören. Und so klingen die vier Freunde zumeist nach unveröffentlichten Aufnahmen der Beatles oder Kinks. Wofür sich The Films bestimmt nicht schämen müssen. Aber am Ende ist "Oh, Scorpio" doch zu durchschnittlich und wenig abwechslungsreich, um wirklich stichhaltig zu sein. Immerhin gibt dieses Album aber den perfekten Soundtrack für eine Sechziger-Motto-Party ab.
Highlights
- Completely replaceable
Tracklist
- Completely replaceable
- Holiday
- Fingernails for breakfast
- Pour it out
- Amateur hour
- Number 1
- God bless your heart
- Hold on to me tight
- Me + the thief
- Something familiar
Gesamtspielzeit: 33:50 min.
Referenzen
The Beatles; The Kinks; The Kooks; The Strokes; The Velvet Underground; Eight Legs; The Kilians; Mando Diao; The Thrills; The Libertines; Babyshambles; The Zutons; The Coral; The Bishops; Razorlight; The Jessica Fletchers; The Horror The Horror; Sugarplum Fairy; The View; 1990s; Fotos; The Blood Arm; Bright Eyes; Wilco; Molotov Jive
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Plattentests.de-Forum
- The Films - Don't dance rattlesnake (18 Beiträge / Letzter am 16.10.2008 - 00:54 Uhr)