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Willard Grant Conspiracy - Paper covers stone

Willard Grant Conspiracy- Paper covers stone

Glitterhouse / Indigo
VÖ: 28.08.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Die Ruhe nach dem Sturm

Es gab da diesen einen Satz: "Stripped to the bone." Robert Fisher murmelte ihn durch seinen Bart, und ein Kollektiv alter Freunde folgte in eine unscheinbare Scheune nach Kalifornien. "Stripped to the bone" war der Maßstab, das Konzept. Nach dem opulenten, beinahe pompösen "Pilgrim road" sollte als Nachfolger ein minimalistischer Kontrast folgen, ein starkes, raues Album, das von der wundersamen Stimme Fishers und von wenigen Instrumenten zusammen gehalten werden sollte. Dass es am Ende ein wenig turbulenter zuging, als man erwartete, ist keine große Überraschung.

Natürlich muss man diese Turbulenzen mit Augenmaß einordnen: Da reicht ein schauriges Feedback als Ausbruch, um einen Song gespenstisch voranzutreiben, wie es etwa in "Painter blue" vortrefflich gelingt. Da kommt eine Slidegitarre zu ihrem Höhenflug, und das Staccato eines Pianos wird zum Leitmotiv eines düsteren Folksongs. "Paper covers stone" glückt der Kontrast zum großen "Pilgrim road", ist stellenweise gar intensiver und entlarvender, doch auf voller Distanz leider nicht so kompakt und fesselnd.

Das geht los mit dem schönen "Soft hand", in dem sich die Akkorde einer schnöden Akustikgitarre mit dem traurigen Klang einer einsamen Geige duellieren. Fishers Stimme klingt einmal mehr wie der zahme Bruder des grollenden Organs von Nick Cave, der Song bleibt leicht, nahbar und umarmend. Ein schöner Einstieg in ein Album, das hie und da mit seiner eigenen Schwere zu kämpfen hat. Bis sich "Paper covers stone" zum beinahe melodramatischen "Lady of the snowline" gewuchtet hat, liegt Fisher jedenfalls am Boden und lässt sich auszählen.

Dass Fisher das Tom-Waits-Cover "The ocean doens't want me" als finalen Abschluss dieser intimen Platte setzt, kann als mutig gelten. Waits, der einst einen düsteren, beklemmenden Sprechgesang zu kruder Rhythmik heraufbeschwor, wird hier gewissenhaft zitiert, doch kommt Fishers Version nicht an diese Unheimlichkeit heran, die aus dem Herz der Finsternis zu stammen scheint. Es bleibt "stripped to the bone". Und zwar so nackt, dass Fisher sich nicht immer hinter seinen Songs verstecken kann. Das kann man durchaus mögen.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Soft hand
  • Painter blue
  • Lady of the snowline

Tracklist

  1. Soft hand
  2. Skeleton
  3. Scars
  4. Vespers
  5. Ghost of the girl in the well
  6. Mary of the angels
  7. Preparing for the fall
  8. Fare thee wall
  9. Painter blue
  10. No such thing as clean
  11. From a distant shore
  12. Lady of the snowline
  13. The ocean doesn't want me

Gesamtspielzeit: 64:07 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Sick
2009-09-24 23:38:25 Uhr
Großartig! Tolles Album.
Robert Fisher
2009-09-12 10:38:08 Uhr
Ein bezauberndes Sprechstück, auch wenn es anders gemeint ist.
Info macht Spaß
2009-09-11 21:22:00 Uhr
BESTÄTIGUNG

"The Ocean Doesn´t Want Me" = Tom-Waits-Cover

Schon eine etwas merkwürdige Idee von Robert Fisher, ausgerechnet ein Tom-Waits-Sprechstück zu covern. Aber egal.
Korrektur
2009-08-22 01:00:31 Uhr
Ich denke: nein.
Info macht Spaß
2009-08-22 00:57:25 Uhr
Erscheint Anfang September als CD & Doppel-LP über Glitterhouse/Indigo.

Track-Titel

1. Soft Hand
2. Skeleton
3. Scars
4. Vespers
5. Ghost Of The Girl In The Well
6. Mary Of The Angels
7. Preparing For The Fall
8. Fare Thee Well
9. Painter Blue
10. No Such Thing As Clean
11. Lady Of The Snowline
12. The Ocean Doesn´t Want Me (ein Tom Waits-Cover? Ich denke nicht.)
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