Regurgitator - Eduardo and Rodriguez wage war on t-wrecks
Eastwest / Warner
VÖ: 24.09.2001
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Zahnlose Wiederkäuer
"Scheiße, der CD-Player ist im Eimer!" Gleich beim ersten Track von "Eduardo and Rodriguez wage war on t-wrecks" fliegen uns abhackte Beats, durchgedrehte Samples und stolpernde Raps um die Ohren. "C'mon" spuckt, stottert und knattert wie ein hypermoderner Düsenjet, dem Regurgitator allerdings einen rostigen Zwei-Takter eingebaut haben. Nach jedem Motor-Aussetzer wartet eine neue Überraschung, bis der Track mit Grooves und Gimmicks derart zugekleistert ist, bis er vor lauter Schreck aus der Spurrille hüpft. Wer derart im Schatten der Beastie Boys wildert, rennt im Dunkeln halt schon einmal vor die Wand.
Doch die überbordende Experimentierlust der selbsternannten Wiederkäuer von down under beschränkt sich nicht nur auf mäßig inspiriert durchgequirlten HipHop. Um die Ecke lauern Elektro, Dub und Metal genauso wie Punk und Funk. Ein süßlicher Ohrwurm über einen Familienvater als Teilzeit-Pornostar ("Superstraight") wäre bei Smash Mouth genauso wenig aufgefallen wie der mehr aufgeregt denn aufregend hingerotzte Stomper "Future is plastic" bei der Bloodhound Gang. Das fröhlich vom Weltuntergang erzählende "Fuck the goddamn world" soll wohl augenzwinkern, regt aber nur zum beherzten Gähnen zu den altbackenen Offbeats an. Zu groß ist das Nebenher der Ideen, und selbst Produzentenlegende Andy Gill (Gang Of Four) gelingt es nicht, für einen gemeinsamen Nenner zu sorgen.
Daß die drei Australier gerne spaßfrei herumalbern, während sie von den Freuden von Viagra ("The man") oder gefräßigen Polizisten ("Fat cop") berichten, paßt ins holpernde Bild. "There's food on the table / There's food in your car / There's food in your face even hours after dark" heißt es, doch kein Witz-Krümel bleibt hängen. Zudem fällt Regurgitator zur Untermalung ihrer konfusen Stil-Wilderereien außer pensionierten Loops wenig ein. Zur Unterstützung holt man zwar noch das eine oder andere altgediente Funkmetal-Riff aus dem Ruhestand zurück, aber dennoch hat der nette Kappenträger von nebenan seine Ohren schon inspirierter durchpusten lassen. Da helfen auch musikalische Grüße aus Polynesien, zurückgelehntes Easy Listening, derb zerrendes Geriffe und wilde Sample-Verwurstungen im Dutzend wenig. Auf der Flucht vor den Schubladen haben sich Regurgitator in eine Sackgasse manövriert.
Highlights
- Superstraight
- Astronaut barbecue party
Tracklist
- C'mon
- Fat cop
- Superstraight
- Hullaballo
- Head 1 psycho
- Future is plastic
- Fuck the goddamn world
- Famous
- Spooky interlude
- Nothin ever happens
- Corpse xplosion
- Astronaut barbecue party
- The man : part 1
- The man : part 2
Gesamtspielzeit: 44:37 min.
Referenzen
Shootyz Groove; Uncle Mingo; Bloodhound Gang; Supergroove; Urban Dance Squad; Mucky Pup; Smash Mouth; Beastie Boys; Whale; Bomfunk MC's; N.Y.C.C.; Pitchshifter; Grand Theft Audio; Primal Scream; Junkie XL; Fun-Da-Mental; Credit To The Nation; Young MC; Limp Bizkit