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Machine Head - Supercharger

Machine Head- Supercharger

Roadrunner
VÖ: 01.10.2001

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Alte Blickwinkel

Die beiden Schamrasierten sind gegangen, durchs Fenster dringt Gefiedergeplärre. Das Gemüt ist verstimmt vom erstklassigen Pulverkram, das man in der Nacht zuvor von diversen Körperteilen der Gespielinnen geschnieft hat, der Ferrari noch nicht gewaschen. Courtney Love hängt an der Strippe, die sich nun auch ein Schrotgewehr gekauft hat und nicht weiß, wie es weitergeht. In einer Stunde nach Rio de Janeiro jetten und überhaupt, alles viel zu hell. Wer war nicht schon mal in einer solch unglücklichen Situation? Keine Ahnung.

Vielleicht sind es aber genau diese Sorgen, die nicht unsere, sondern die Gefühlswelt von Machine Head-Frontmann Robb Flynn bestimmen und die - wie man es wohl nennt - "ehrliche Rockmusik" erst entstehen lassen. Weshalb "Supercharger" wohl auch ganz wunderbar, äh, rockt. Die Kopfschüttel- und Mitwipp-Kompatibilität ist hervorragend, wenn auch eingestreute Knüppeleien früher deutlich ruppiger und auch besser rüberkamen. Auf Spielereien jeglicher Art hat man verzichtet, wodurch sich allerdings auch der Verzicht auf jedwede Überraschungen erklären läßt. Gerne hätte man noch mal "Huch!" ausgerufen, wie es dank dem Police-Cover "Message in a bottle" bei "The burning red" geschehen war. Dergleichen Ungereimtheiten hat "Supercharger" ("Hochverdichtet"? "Aufgeladen"? "Super-Schlachtroß"?!) nicht zu bieten.

Auch die beherzte Methode, zwischen Aggro- und Melodiegesang zu wechseln, ist als Variante zu sehr einem Muster folgend und somit viel zu vorhersehbar. Man weiß fast immer im voraus, was als nächstes passieren wird. Doch was wirklich passieren wird, will man im allgemeinen gar nicht wissen, weil, Konklusion: langweilig. Zu wünschen wäre auch, daß auf den Abdruck der Texte verzichtet wird und es dafür endlich wieder schöne Bildchen gibt. Denn "Sieh den Schmerz in meinem Herzen" ist dann doch ein bißchen dicke. Da soll Robb Flynn mal nicht so rum schreien, das hilft da schon mal gar nicht! Allerdings: "Supercharger" ist eine gute Rock-Platte. Nach dem Kauf wird man sich kaum ärgern. Vielleicht nur nicht so sehr erfreuen wie früher.

Ein Wort noch zu den bärtigen Zöpfchenneckereien der Herren: Sieht prima aus!

(Stefan Rensch)

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Highlights

  • Bulldozer
  • Only the names
  • American high

Tracklist

  1. Declaration
  2. Bulldozer
  3. White-knuckle blackout
  4. Crashing around you
  5. Kick you when you're down
  6. Only the names
  7. All in your head
  8. American high
  9. Brown acid
  10. Nausea
  11. Blank generation
  12. Trephination
  13. Deafening silence
  14. Supercharger

Gesamtspielzeit: 56:36 min.

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