Why? - Eskimo snow
Tomlab / Anticon / Indigo
VÖ: 02.10.2009
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Alle Wetter
Yoni Wolf hatte angekündigt, dass das neue Why?-Album "the least hip-hop out of anything I've ever been involved with" werden würde. Nun war es ja nicht so, dass sich sein Band gewordenes Projekt darum kümmern müsste, besonders street zu sein. Es ging ihm immer um Wichtigeres: um die kreative Überwindung der HipHop-Sackgasse. Nur so konnte schon der Vorgänger "Alopecia" mit seinem angeschossenen Hornbrillen-Pop so sympathisch, so nerdig, so clever unclever werden. Parallel zum damaligen Kauzigkeits-Leistungskurs spielten Why? gleich mal ein zweites Album ein, das jetzt als "Eskimo snow" die HipHop-Fußnoten noch weiter verschwinden lässt. Und nebenbei locker ein prima Indiefolkpop-Abitur ablegt.
So eröffnet gleich das wunderbare "These hands" das Album mit der Zeile "I wear the customary clothes of my time / Just like Jesus did with no reason to die" - und setzt mit dieser Mischung aus verschwurbeltem Ohrwurm und koscherem Witz die erste Duftmarke. Wolfs breites Näseln wildert nicht nur im zuletzt verwaisten Territorium von They Might Be Giants. Mit dem Wissen um das Werk von Pavement und Grandaddy postmodernisiert er deren charmante Zerschossenheiten auch noch so sehr, wie dies in den ausgehenden Alles-geht-Nullern des 21. Jahrhunderts noch möglich ist.
Das Schöne an den bilderreichen Songs von "Eskimo snow" ist aber, dass das Mitdenken zwar erlaubt, aber nicht verpflichtend vorgeschrieben ist. Wer möchte, darf religiöse Anspielungen, LSD-Witzchen und Adoleszenz-Wirrnisse auskosten und exegieren. Alle anderen dürfen sich über leichtfüßige, dezent angesponnene und dabei überaus ansteckende Melodien freuen, die dermaßen naiv in den Schrammelkitsch eingebastelt wurden, dass es nur volle Absicht gewesen sein kann.
Immer wieder gelingen Why? wuchtige Arrangements, die sie dann aber schleunigst verstecken. Wolf fegt die dabei herunter gepurzelten Melodien zusammen, weil er weiß, dass sie mit den vielen kleinen Beulen und Schrammen noch besser klingen. Mit Hilfe von Lambchops Mark Nevers entstanden so bittersüße Hits wie "Against me" oder "This blackest purse", die nicht mal mehr die Hornbrille als Vehikel brauchen. Sie sind einfach großartiger Indiepop.
Highlights
- Against me
- Even the good wood gone
- Into the shadows of my embrace
- This blackest purse
Tracklist
- These hands
- January twenty something
- Against me
- Even the good wood gone
- Into the shadows of my embrace
- One rose
- One rose walk, insomniac
- Berkeley by horseback
- This blackest purse
- Eskimo snow
Gesamtspielzeit: 35:40 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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2012-07-01 07:53:04 Uhr
Ist das ein Befehl? |
rhdf |
2012-06-28 14:13:40 Uhr
check out the SOD IN THE SEED ep... witches! |
LostInACity |
2009-10-07 23:00:43 Uhr
mein Senf zum dritten Mal: ich werd irgendwie das Gefühl nicht los, dass der Refrain von January Twenty Something ganz stark nach Trail Of Dead klingt. ich weiß nicht mal, ob ichs gut finden soll. oder nicht. |
squander |
2009-10-07 20:17:05 Uhr
Habe den Vorgänger erst nach diesem Album gehört - kann mit Alopecia recht wenig anfangen :D |
LostInACity |
2009-10-07 10:25:01 Uhr
Also, mal ganz ehrlich: Wenn man den Vorgänger liebt, hat man's mit der neuen echt schwer. Trotzdem ein nicht übler Nachfolger. |
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Referenzen
Fog; Hymie's Basement; They Might Be Giants; Grandaddy; Jason Lytle; Pavement; Stephen Malkmus & The Jicks; The Silver Jews; Jonathan Richman; Beck; Modest Mouse; Cex; Reaching Quiet; Telephone Tim Jesus; Jamie T.; Liam Lynch; Broken Social Scene; Apostle Of Hustle; Thee More Shallows; Phantom Planet; Lambchop; Camper Van Beethoven; Cracker; Ben Lee; Ben Folds; Brendan Benson; Matthew Sweet; Gonzales; The Beach Boys; Sigur Rós; Get Well Soon; Slut; cLOUDEAD; Themselves; Subtle; 13 & God; Jackpot; Th' Corn Gangg; The Unicorns; Islands; Zucchini Drive; Everlast; Jason Downs; Elwood