A Storm Of Light - Forgive us our trespasses

Neurot / Cargo
VÖ: 18.09.2009
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die Welt ohne uns
Der Autor Alan Weisman beschreibt in seinem Buch "Die Welt ohne uns", was mit der Erde passieren würde, wenn wir Menschen vom einen auf den anderen Tag einfach verschwänden. Nach einem Jahr würden Tiere die Städte zurückerobert haben, nach zehn Jahren die ersten Gebäude einstürzen, nach spätestens 300 Jahren Deiche und Dämme brechen und Küstenstädte überflutet werden. Wälder würden sich ausbreiten, wo jetzt noch Vorstädte stehen, und die letzten Überbleibsel der Menschheit wären nach einigen Jahrhunderten nur noch all unsere Metallkonstruktionen, Plastik und Ruinen.
Natürlich wäre dann auch niemand mehr da, der noch Musik machen könnte. Aber sollte das Buch einmal verfilmt werden, A Storm Of Light hätten den passenden Soundtrack zur Hand. "Forgive us our trespasses" ist die vertonte Rache der Natur. Nicht schnell und auch nicht immer aggressiv, sondern langsam, durchdringend und gewaltig.
Die Band um Sänger und Gitarrist Josh Graham bedient sich ähnlicher musikalischer Mittel wie die Labelkollegen von Isis, Neurosis oder OM. Komplexe Strukturen ziehen sich durch die langen Songs, Schichten aus tiefer gestimmten Gitarren stapeln sich auf schleppende Drums und fallen wieder auseinander wie baufällige Gebäude. Unter dem Urwald aus Metal, Post-Rock, Prog und Doom entwirrt sich manches Kleinod erst beim zweiten oder dritten Hördurchgang. "Across the wilderness" ist so ein Song. Tonnenschwer wälzt er sich vorwärts durch die besungene Wildnis, bleibt manchmal fast stecken und wächst langsam wie ein Mammutbaum in die Höhe. Die luftigen Flageolett-Gitarren im Mittelteil muss man sich erst erhören.
Bei all der zelebrierten Langsamkeit bleiben A Storm Of Light aber immer eine Rockband. Sie halten sich meist näher an Black Sabbath als an Sunn O))). Es ist nicht ihr Ding, die Grenzen der Musik und des Machbaren auszuloten und noch einen Schritt darüber hinweg zu wagen. In solche Extreme gleitet "Forgive us our trespasses" nie ab. Klar, die Songs sind lang und vielschichtig, aber niemals überkomplex. "Midnight" hat trotz der fast neun Minuten Spielzeit einen fast klassischen Aufbau, inklusive catchy Refrain und Gitarrensolo - nur eben alles in Zeitlupe. A Storm Of Light führen Doom, Metal und Post-Rock an einem Ort zusammen, der nicht allzu weit von den dicht besiedelten Gebieten der Rockwelt entfernt ist - wenn es sie nach diesen Klanggewiitern noch geben würde.
Highlights
- Trouble is near
- Midnight
- Omega
Tracklist
- Alpha (Law of nature pt. 1)
- Amber waves of gray
- Tempest
- The light in their eyes
- Trouble is near
- Arc of failure (Law of nature pt. 2)
- Midnight
- Across the wilderness
- Time our saviour (Law of nature pt. 3)
- Omega
Gesamtspielzeit: 59:35 min.
Referenzen
Neurosis; Red Sparowes; Isis; Battle Of Mice; Earth; Cult Of Luna; Black Sabbath; Old Man Gloom; Kylesa; Baroness; Torche; Junius; Sunn O))); The Ocean; Jesu; Karma To Burn; YOB; Khanate; Saint Vitus; Pelican; OM; Middian; Aereogramme; Akimbo; Big Business; Electric Wizard; High On Fire; Floor; Sleep; The Sword; Taint; Wolves In The Throne Room; Crowbar; Bison B.C.; Cathedral; Boris; Goatsnake; Ahab; Ufomammut; Russian Circles; The Hidden Hand; Mastodon; Ulme; Nadja; Swans; Unsane; Tribes Of Neurot; Blood And Time; Tombs
Surftipps
- http://www.astormoflight.com/
- http://www.neurotrecordings.com/artists/a-storm-of-light/
- http://www.myspace.com/astormoflight
- http://en.wikipedia.org/wiki/A_Storm_of_Light
- http://www.lastfm.de/music/A+Storm+of+Light
- http://www.brooklynvegan.com/archives/2008/03/an_interview_w i_24.html
- http://www.suspendedinlight.com/astormoflight.htm
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