The Cave Singers - Welcome joy

Matador / Beggars / Indigo
VÖ: 21.08.2009
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Zeitschwünge
Manchmal macht das Leben die Momente sichtbar, in denen sich das Gestern, Heute und Morgen treffen. In einem gemeinsamen Familienfoto von Kindern, Eltern und Großeltern beispielsweise wird das irdische Wechselspiel von Werden und Vergehen, Tradition und Erneuerung plötzlich greifbar. Auch ein buddhistischer Mönch neben einem hochgerüsteten chinesischen Soldaten verleiht einem eine Ahnung davon, wie das Vergangene in die Gegenwart hineinreicht. So ist es auch mit "Welcome joy" von The Cave Singers: In inniger Umarmung liegen von klarer Bergluft umwehter Folk und dezenter Jetztzeit-Indierock auf dem zweiten Album der Band beieinander.
Die alte, ungewaschene Protestmusik der Hippie-Generation erwacht in den zart-fordernden Gitarrenstücken der Cave Singers in neuer Inkarnation. Peter Quirk beschwört mit seinem Gesang ebenso die Schatten alter Helden, wie er an die kratzigen Organe aktueller Sänger erinnert. "Summer light", "Hen of the woods" oder "Beach house" verströmen einen Bilderreigen sommerlicher Graswiesen, sanft plätschernder Gebirgsbäche, moosbewachsener Baumstämme und nebelumspielter Gipfel. "Shrine" ist ein eben solcher für die Hippie-Meditationen vergangener Tage, und kommt erst am Ende in Fahrt. "At the cut" dagegen hat so viel Groove getankt, dass der Folk in diesem nach bekifftem Led-Zeppelin-Jam schmeckenden Halbbruder eines Indierockers nur eine Nebenrolle bekommt.
So gehen sie auf "Welcome joy" Hand in Hand, das Gestern und das Heute mit Blick auf das Morgen. Manchmal zerfließen die Stücke etwas zu sehr in ihren mantraartig wiederholten Gitarrenfiguren, dann bekommt Quirks beschwörender Gesang einen sedierenden Beigeschmack. Meist aber ergeht sich das Album in der schlichten Schönheit seiner unaufdringlichen Natürlichkeit. Vor allem das abschließende "Bramble" nimmt den Hörer sanft bei der Hand und weist ihm den Weg. Eine ganzheitliche musikalische Erfahrung zum Mitnehmen. Für das Heute, das Morgen, das Übermorgen.
Highlights
- At the cut
- VV
- Bramble
Tracklist
- Summer light
- Leap
- At the cut
- Shrine
- Hen of the woods
- Beach house
- VV
- I don't mind
- Townships
- Bramble
Gesamtspielzeit: 35:32 min.
Referenzen
Iron & Wine; Fleet Foxes; Bon Iver; Bonnie 'Prince' Billy; Bowerbirds; The Veils; The Pernice Brothers; Neil Halstead; The National; Bruce Springsteen; The Mountain Goats; Sparklehorse; Smog; Bill Callahan; Nick Drake; Clayhill; Holopaw; Mojave 3; Turin Brakes; I Am Kloot; Seafood; Arbouretum; Devendra Banhart; Neutral Milk Hotel; Cass McCombs; Andrew Bird; Jeff Buckley; Josh Ritter; Townes Van Zandt; Neil Young; Joan Baez; Woody Guthrie; Bob Dylan; Creedence Clearwater Revival; Led Zeppelin
Surftipps
- http://www.thecavesingers.com/
- http://www.matadorrecords.com/the_cave_singers/
- http://www.indigo.de/unser_programm/8042/
- http://www.cavesinging.blogspot.com/
- http://www.myspace.com/thecavesingers
- http://en.wikipedia.org/wiki/The_Cave_Singers
- http://www.lastfm.de/music/The+Cave+Singers
- http://www.discogs.com/artist/Cave+Singers,+The
- http://www.mtv.de/music/19344633
- http://www.laut.de/wortlaut/artists/c/cave_singers/
- http://www.seattleweekly.com/2007-01-17/music/the-story-of-t he-ghosts.php
- http://larecord.com/interviews/2007/11/29/the-cave-singers-b loodletting-some-branding/
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