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Blakfish - Champions

Blakfish- Champions

Hassle / Soulfood
VÖ: 14.08.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Oberes Mittelfeld

Ein explosiver Start und eine starke Hinrunde reichen nicht aus. Die Saison dauert bekanntlich 34 Spiele - oder in diesem Fall 42 Minuten. Wer seine Munition zu früh verschießt, hat hinten heraus ein Problem. Da geht es Blakfish nicht anders als der TSG Hoffenheim in ihrer ersten Bundesliga-Saison. Sie sind mit ihrer Energie zu verschwenderisch, und so reicht es für "Champions“ nicht zum Spitzenplatz in der Hardcore-Liga. Die Songs schlagen zwar durchgängig einen Haken nach dem anderen, aber gerade in der zweiten Hälfte flüchten die Instrumente voreinander in alle Himmelsrichtungen. Und so verlieren sich die komplexen Strukturen nicht selten in ihrem eigenen Anspruch.

Dabei lässt der polternde Einstieg einiges erwarten. Da treffen wirbelnde Blood-Brothers-Gitarren auf zweistimmiges Hardcore-Gegröhle. "Ecomonics“ artet aber nicht aus, sondern wird zusammengehalten von filigranen Instrumentalpassagen, wie sie auch Biffy Clyro nicht besser hinbekommen hätten. Und Blakfish halten die Spannung hoch: "Ringo Starr - 2nd best drummer in the Beatles“ ist nicht nur das längste, sondern auch das abwechslungsreichste Stück der Platte. Dass die Band diesen Dampfwalzen-Song mit einer A-Capella-Einlage beendet, ist zwar kalkulierte Überraschung, passt aber wie Arsch auf Eimer.

Blakfish sind immer dann am besten, wenn sie die richtige Mischung aus Härte und Melodie, aus Vertracktheit und Zugänglichkeit erwischen. So bäumt sich "Your hair's straight but your boyfriend ain't" nach dem brutalen Einstieg erst langsam wieder auf. Gitarre, Bass und Schlagzeug treiben sich gegenseitig an, bis sich am Ende der Kreis wieder schließt. "If the good Lord had intended us to walk he wouldn't have invented roller-skates" geht erneut im besten Sinne auf Tuchfühlung mit den frühen Biffy Clyro.

Mit der Zeit werden aber nicht nur die Songtitel, sondern auch der Atem kürzer. Blakfish gehen die Ideen und die Puste aus. Die Songs stolpern ziellos in der Gegend herum, verlieren sich in Geschrei, gezwungenem Hardcore-Gedresche und Stakkato-Bridges. Das ist nicht nur anstrengend, sondern klingt auch angestrengt. "I saw a car on fire there once" zum Beispiel reiht einfach einen Teil an den anderen. Das Ergebnis ist aber kein Song, sondern eine zerfledderte Notensammlung. Und wenn überhaupt nichts mehr geht, holen sie mit „I'm laughing now… but it's no joke" eine schmierige Halbballade aus der Trickkiste. Zumindest die Kondition könnte bei Blakfish also besser sein - da stehen vor dem nächsten Spiel wohl noch ein paar zusätzliche Runden Ausdauertraining an.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Ringo Starr - 2nd best drummer in the Beatles
  • Your hair's straight but your boyfriend ain't
  • If the good Lord had intended us to walk he wouldn’t have invented roller-skates

Tracklist

  1. Economics
  2. Ringo Starr - 2nd best drummer in the Beatles
  3. Your hair's straight but your boyfriend ain't
  4. If the good Lord had intended us to walk he wouldn't have invented roller skates
  5. We beg, we borrow, we steal
  6. I saw a car on fire there once
  7. The closer to the bone, the sweeter the meat
  8. Randy Sage - true American hero
  9. I'm laughing now… but it's no joke
  10. 9th base
  11. Scotland's worst invention

Gesamtspielzeit: 41:54 min.

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  • Blakfish (12 Beiträge / Letzter am 08.06.2010 - 21:54 Uhr)

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