Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


The Temper Trap - Conditions

The Temper Trap- Conditions

Infectious / PIAS / Rough Trade
VÖ: 07.08.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Dougtales

Dougy Mandagi sieht nach allem aus: nach einem kleinen Skaterjungen, den Backflips mehr interessieren als Schulnoten. Nach dem durchgeknallten Szene-Victim, der mit seiner Crew durch die Clubs zieht, und nach dem experimentierfreudigen, bebrillten Physikstudent. Eine Band würde man ihm unter Umständen auch noch zugestehen. Nicht aber diese unglaubliche Falsetto-Stimme, die nun rein gar nicht in ihm zu schlummern scheint. Tut sie aber. Womit der Frontmann von The Temper Trap nicht nur in der Damenwelt konkurrieren könnte, sondern dem Debütalbum "Conditions" Seele einhaucht.

Gut, Jim Abbiss wird auch sein Scherflein dazu beigetragen haben. Mit den Arctic Monkeys, Editors und Adele hat er in der jüngeren Vergangenheit nicht die schlechtesten Alben produziert. Nun also The Temper Trap. Das Ergebnis ist wertvoll und belebend und mutlos zugleich. "Drum song" als reines und, wie der Name schon verrät, drumgeprägtes Instrumental aufzunehmen, belebt ein poppiges Indierockalbum mit souligen Vocals durchaus. Auch die beiden Vorabsingles sind durchdacht gewählt und zählen zu den absoluten Highlights. Das leicht sphärische "Sweet disposition" saugt Mandagis Stimme auf und mausert sich mit seinen zögerlich zuckenden Riffs und dicken Drums zu einem Hit. "Science of fear" versteckt kleine elektronische Frickeleien, ein Didgeridoo und könnte zu Bloc Partys "So here we are"-Zeiten entstanden sein.

Mit "Soldier on" wabert in der Mitte des Albums ein epochal angelegtes 6-Minuten-Stück, das nach dreieinhalb Minuten Mandagis Stimme gen All schickt und doch noch die E-Gitarren ausspuckt. "Down river" lässt in der Anordnung seiner Bläser, den diversen Schlaginstrumenten und seinem mehrstimmigem Gesang The Temper Traps Vorliebe für Arcade Fire durchblicken. "Fader" greift auf die Uhuhs der Kaiser Chiefs zurück, ehe "Resurrection" die Bee Gees beschwört, sich zunehmend einrockt und großspurig dem E-Bass die letzten Töne überlässt.

Mutlos ist allerdings der Auftakt mit "Love lost" und "Rest". Zwei eingängige Songs, die sich aber a) untereinander sehr ähneln und b) mehr einem Mash-Up aus den Coldplay-Songs "Talk", "Fix you" und "Politik" ähneln, als die Band bereit ist zuzugeben. Selbst das tolle "Sweet disposition" umkurvt im Intro nur durch seinen eigenen Charme die Plagiatsvorwürfe an "Where the streets have no name" einer irischen Band, die sich auch in edgigen Gitarrenparts zitiert fühlen darf. Aber mit "Conditions" hält es sich wie mit einem Poesiealbum. Man erkennt die einstigen Freunde wieder, gräbt alte Geschichten aus, entdeckt doch Neues und ist beim Zuklappen irgendwie beseelt. The Temper Trap haben sich hinten festgewurzelt, damit niemand aus dem Album purzelt.

(Stephan Müller)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Sweet disposition
  • Resurrection
  • Science of fear

Tracklist

  1. Love lost
  2. Rest
  3. Sweet disposition
  4. Down river
  5. Soldier on
  6. Fader
  7. Fools
  8. Resurrection
  9. Science of fear
  10. Drum song

Gesamtspielzeit: 42:09 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Kai

User und News-Scout

Postings: 2751

Registriert seit 25.02.2014

2021-03-02 18:45:06 Uhr
Und damit schon keine 6 mehr :P

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2021-03-02 18:42:37 Uhr
Kommt drauf an, wer "man" ist. Bei mir würd's wohl nur knapp ne 7 werden :)

Kai

User und News-Scout

Postings: 2751

Registriert seit 25.02.2014

2021-03-02 18:22:02 Uhr
7,5 an sonnigen Tagen vielleicht sogar eine 8.

Die 6/10 von damals würde man der Scheibe bei heutigem Release sicher nicht mehr gegeben.

hideout

Postings: 1637

Registriert seit 07.06.2019

2019-07-31 23:01:40 Uhr
1.Love lost 6/10
2.Rest 8/10
3.Sweet disposition 8/10
4.Down river 7/10
4.Soldier on 8/10
5.Fader 7/10
6.Fools 6/10
7.Resurrection 7/10
8.Science of fear 9/10
9.Drum song 5/10

7,5/10
Eine rundes, kompaktes und gemessen an der Laufzeit in dieser Form auch super entspannt zu hörendes Wohlfühlalbum. "Science of fear" ist seit der ersten Sunde mein Favorit, das überhaupt nicht restvolle "Rest" ist mit der Zeit deutlich gewachsen. Dem Falsett-Gesang kann ich hier sehr viel abgewinnen, immer passend und nie überzogen.

musie

Postings: 3751

Registriert seit 14.06.2013

2016-03-17 20:37:09 Uhr
bravobravo!
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify