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Tortuga Bar - Narcotic junkfood revolution

Tortuga Bar- Narcotic junkfood revolution

VierSieben / Al!ve
VÖ: 26.06.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Zusammen ist man weniger allein

Eine Ode an die Freundschaft: Mark Kowarsch hat geladen. Und sie sind alle gekommen. Evan Dando (The Lemonheads), Phillip Boa, Nagel (Muff Potter), Peter Brugger (Sportfreunde Stiller), Rummelsnuff, Nino Skrotzki (Virginia Jetzt!) und Gisbert zu Knyphausen. Tortuga Bar nennt sich der imposante Haufen, den Kowarsch mit seiner Weggefährtin Alexandra Gschossmann zusammengetrommelt hat. Knapp an der Grenze zur gewitzten Indie-Compilation, kommt "Narcotic junkfood revolution" nicht ohne den Vorwurf der Zusammenhangslosigkeit aus. Sieht man vom Offensichtlichen ab, halten Tortuga Bar jedoch die Trümpfe in ihren Händen.

Da rumpelt sich "Likely to be dropped" mit einem heißeren Nagel in Rage und gibt somit gleichermaßen die Richtung an: Erlaubt ist, was gefällt. Das dies auch mal jenseits der Geschmacksgrenze liegt: Na und? Chauvinistischer, wüster Rock steht da neben zartem Xylophon-Pop, akustische Gitarren neben abgespacktem Elektro-Gewummer und der rührselige Gesang von Skrotzki neben dem raubeinigen Seemanns-Charme von Rummelsnuff. Es ist zum Schmunzeln, lauscht man dem trauernden, verzweifelten Dando, der sich in "Storm" so schön zum Heulen bereitschlagen lässt, bevor sich Kowarsch und Gschossmann gemeinsam mit Kate Mosh zum prüden Noise-Gefrickel hochschaukeln. Eine atmosphärische Berg- und Talfahrt.

Wenn Sportfreund Brugger in "Bika" sein Englisch auspackt, und Tortuga Bar zwischen den Ceasars und den Great Bertholinis herumzimmern, kommt man nicht ums Tanzen herum. Das ist liebenswürdig amateurhaft. Das tolle "Sweet sage" krallt sich Dinosaur Jr., schrammelt die Gitarre zum blutigen Höhepunkt und macht damit ordentlich Rabatz. Das Intro dieses schlurfigen Faustschwingers ist die beste Stelle der Platte. Umso erstaunlicher: Das Feature kommt von Wrongkong. Die großen Unbekannten.

"Narcotic junkfood revolution" braucht keinen erkennbaren Faden. Da genügt sich die Musik selbst, ohne thematischen, konzeptuellen Überbau. Atmosphärisch geht das natürlich drunter und drüber, was die Platte schwerlich durch ein paar gute und ein paar schwächere Songs auffangen kann. Jeder dieser Songs funktioniert für sich, im Kollektiv jedoch nicht zwingend. Eine kürzere Fassung dieses Freundetreffens hätte auch ausreichen können. So ist es die große Zusammenkunft geworden, die allen Beteiligten einen großen Spaß bereitet zu haben scheint. Das hört man. Und das darf auch mal ausreichen.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • Storm
  • Sweet sage

Tracklist

  1. Likely to be droppes
  2. Don't tell
  3. Halle Berry
  4. Storm
  5. Foolish me
  6. Fake it
  7. Addicted
  8. Columbine community
  9. Uh huh
  10. Bika
  11. Sweet sage
  12. Feel the love

Gesamtspielzeit: 41:55 min.

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