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Jack's Mannequin - The glass passenger

Jack's Mannequin- The glass passenger

Warner
VÖ: 03.07.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Mal so, mal so

Jeder kennt das. Nächtliche Heimfahrt auf der Autobahn. Sämtliche im Auto befindliche CDs kommen einem aus den Ohren heraus. Bleiben also alternativ entweder Fahrgeräusche oder eben das gute alte Radio. Bundesligakonferenz? Schon lange vorbei. Beim Senderdurchlauf bleibt man dann irgendwo hängen. Schönes Lied, das da läuft. Melodischer Gitarrenpop, der zwar nicht weh tut, aber sehr angenehm ins Ohr geht. Die Stimme kommt bekannt vor, doch des Rätsels Lösung will mangels RDS nicht zum Vorschein kommen. Blöd. Vielleicht sagt der Moderator am Ende etwas? Fehlanzeige. Zu Hause mal auf die Homepage des Senders gehen. Keine Playlist abrufbar. Na, klasse. Googeln? Hm, irgendwas mit "Revolution" im Text? Aussichtslos.

Streiche "Revolution", setze "The Resolution". Da ist das Ding! Andrew McMahon, die Stimme von Something Corporate. Darauf hätte man auch vorher kommen können, bevor der Zufall Monate später in Form des neuen Albums von Jack’s Mannequin ein Wiedersehen bzw. -hören arrangiert. Und eben jener Track steht schon im Großen und Ganzen Pate für den Rest des Albums, das als knapp einstündige Vergangenheitsbewältigung fungiert. "Yeah, I’m alive / I don’t need a witness / To know that I survived / I’m not looking for forgiveness", singt McMahon inbrünstig, seine überstandene Leukämie-Erkrankung im Hinterkopf habend.

Dass ein derartiger Lebenseinschnitt seit 2005, quasi mit Veröffentlichung des Erstlingswerkes "Everything in transit" einen Menschen prägt, ist klar. McMahon lebt sein Schicksal in der Musik und Bildersprache aus. Wie in der Ballade "Swim": "You’ve gotta swim, swim for your life / Swim for the music that saves you / When you’re not so sure you’ll survive." Ernst, melancholisch, traurig, aber zugleich auch lebensbejahend und optimistisch. Dieser Eindruck zieht sich wie ein rotes Band durch das gesamte Liedgut. Wäre es mittlerweile nicht zu abgedroschen, könnte man ein "Yes, we can!" hinzufügen.

Dass McMahons vorzügliches Songwriting und ernste Themen nicht zwangläufig in ruhige Piano-Nummern wie "Hammers and strings (A lullaby)" münden müssen, beweisen radiotaugliche Pophits wie "American love" oder das treibende "Spinning" neben dem locker-flockigen "Crashin'" und den rockigeren Gitarrenstücken "Suicide blonde" oder "Bloodshot". Das ist schön, mal kraftvoll, mal sanft, mal lächelnd, mal ergreifend, aber hin und wieder auch untereinander recht ähnlich, so dass man während der nächsten sommernächtlichen Autobahnfahrt zur Sicherheit und Abwechslung doch noch eine andere CD greifbar haben sollte.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Spinning
  • The resolution
  • Swim
  • Annie use your telescope

Tracklist

  1. Crashin'
  2. Spinning
  3. Swim
  4. American love
  5. What gets you off
  6. Suicide blonde
  7. Annie use your telescope
  8. Bloodshot
  9. Drop out - The so unknown
  10. Hammers and strings (A lullaby)
  11. The resolution
  12. Orphans
  13. Caves
  14. Miss California

Gesamtspielzeit: 52:13 min.

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