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The Ghost Of A Thousand - New hopes, new demonstrations

The Ghost Of A Thousand- New hopes, new demonstrations

Epitaph / SPV
VÖ: 29.05.2009

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Dicker Hals

Tom Lacey ist nicht zu beneiden. Nach einer Tour mit seiner Band ist er reif für die Notbehandlung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Sein Freund am Schlagzeug hat ihm das Trommelfell geschrottet, seine Gurgel ist ein Klumpen Hackfleisch, 2,99 das Kilo. Das kommt daher, dass Tom Lacey die richtigen Leute kennt: wilde Kerle, denen man außer auf Platte auch bei Tageslicht nicht über den Weg laufen wollte. Das kommt auch daher, dass Tom Lacey in einer Band spielt, die ständig am Anschlag taktet. Ghost Of A Thousand heißt die und ist eine Hardcoreband aus Brighton, UK. Manchmal, wenn es so schlimm ist, dass er nicht einschlafen kann, klingelt Lacey vielleicht sein großes Vorbild Jacob Bannon von Converge aus dem Bett. Dann richten sich beide Schreihälse selbst auf. Arztnummern werden ausgetauscht, Besserungswünsche ausgesprochen, Pullmoll-Sorten empfohlen. Und alles wird gut.

Auf der nächsten Tour von The Ghost Of A Thousand wird Jacob Bannon ein wenig öfter durchschlafen können: In den neuen Songs muss Lacey etwas weniger schreien. Minimal, aber immerhin. Ersthörer, die mit dieser zweiten The-Ghost-Of-A-Thousand-Platte auf die Band aufmerksam werden, werden große Augen machen, wenn sie sich auf Entdeckungstour bis zum weiter unten verlinkten Wiki-Eintrag durchklicken. "New hopes, new demonstrations" ist nämlich mitnichten der Debütantenball, wie sie vermuten würden. Keine Angelegenheit von Einsteigern, die sich reinknien, weil sie sich ihr Publikum erst noch erspielen müssen. Und doch klingt dieses Album genau so. Nach dem "Jetzt oder nie!" von Leuten, die es wissen wollen. Man kennt das aus der Choreographie von Jon-Bon-Jovi-Solo-Clips.

So wie "Knees, toes, teeth" könnten Entombed heute klingen, wenn sie den Weg ihrer "Same difference"-Phase zu Ende gegangen wären. Während "Split the atom" ist man versucht, sich ein Katzenklo voll Wüstensand aus den Haaren zu schütteln. Ein Brecher namens "Neptune" lässt erahnen, wie sich Converge anhören würden, wenn sie eine Rockband wären. Und dann ist gerade mal eben: Halbzeit! Es folgen: vier weitere Songs, eine sechseinhalbminütige Abfahrt ans Ende aller Riffs und ein Poltergeist, der am Piano klimpert. Hölle.

Da ist es nur logisch, dass The Ghost Of A Thousand "New hopes, new demonstrations" in Schweden aufgenommen haben. Dort, wo fast alle Hardcore-Bands der letzten zehn Jahre Platten gemacht haben, denen Ideen wichtiger waren als Genrekonventionen. Wenn "Bright lights" in der Mitte inne hält und Platz macht für ein bisschen was Runtergetaktetes an der Gitarre, dann schnauft auch Produzent Pelle Gunnerfeldt kurz durch. Der Mann, der auch schon Refused-Aufnahmen überlebt hat. Tom Lacey japst sowieso. Wie ein angeschlagener Boxer hängt er in der Ecke seines Fleckchens Studio. Und weiß: Gleich muss er wieder. Wenn er das noch eine weitere Platte durchhält, dann könnte es richtig spannend werden. Tschakka, Tom!

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Canyons of static
  • Neptune
  • Good old fashioned loss

Tracklist

  1. Moved as mountains, dreamt of by the sea
  2. Bright lights
  3. Knees, toes, teeth
  4. Canyons of static
  5. Split the atom
  6. Neptune
  7. Small mercies
  8. Nobody likes a hero
  9. Running on empty
  10. Fed to the ocean
  11. Good old fashioned loss

Gesamtspielzeit: 34:47 min.

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