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Olehole - Holemole

Olehole- Holemole

Go-Kart / Rough Trade
VÖ: 08.05.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gegen den Strich

Guter Punkrock muss nicht immer zwingend das größte Rätsel der Welt sein, das weiß man schon seit den Ramones. Doch Brian Moss, Sänger und Songschreiber von Olehole, ist hörbar DC-beeinflusst. Alles ist dort ein bisschen weniger geradeaus, immer ein klein wenig in der Schräglage. Schon mit seiner alten Band The Ghost filterte er Wut durch Kopf und Bauch. Dass man versucht ist, schon die Aussprache seiner neuen Band O-Lay-Ho-Lay per Gebrauchsanleitung zu erklären, sollte so überraschend nicht sein.

Um sich geschart hat Brian Moss ein paar gewohnt angry young men aus der ideologischen Nachbarschaft, mit denen er seine Visionen ausleben kann: Dan Wedgwood, Jackson Blumgart und Ian Anderson - Namen, die teilweise noch im Gedächtnis derer sind, die sich mit Quest For Quintana Roo, Dead To Me oder Burial Year auseinandergesetzt haben. Zusammen haben sie mit "Holemole" eine recht gute Fugazi-Gedächtnisplatte aufgenommen. Voller geschrabbelter Chords, die den Geist der frühen Neunziger in die Null-Nuller transportieren. Zehn Songs, bestehend aus nichts anderem aus Bass, Gitarre und Schlagzeug, die aneinander scheppern. Einfach unerhört! Und mittlerweile dann wohl schon Post-Post-Punk.

Nichts ist auf offensichtlichste Weise angenehm auf diesem Album. In alter Tradition haben Olehole ihre Fenders und Gibsons im Schrank stehen, die sie mindestens einmal täglich amtlich gegen den Strich bügeln. Und nach jedem Bierzelt-Gegröhle wird erst mal ein bisschen was auf den Instrumenten gefrickelt. Selbst die reichlichen Melodien sind wie auf alten Hot-Water-Music-Vinyls, die zu lange in der Sonne gelegen haben: eher ein wenig hintenrum. Und eiernd.

Dabei ist es nicht so, dass Olehole keinen Platz fänden für Harmonie inmitten all dieser geschepperten Becken und Tom Toms. "Monuments of motion" ist ein versteckter Hit, "Gatekeeper" ein griffiger Start. Dass sie ausgerechnet am Ende vom schleppenden "Big numbers" noch mal im großen Stil nach vorne preschen und holzen, ist genauso wenig Zufall wie der unaussprechliche Name. Brian Moss und Kumpels wissen ziemlich genau, was sie da tun. Es muss auch nicht immer alles allzu einfach sein.

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Monuments of motion
  • Big numbers

Tracklist

  1. Gatekeeper
  2. Ostinato
  3. Chimps night out
  4. Jukebox creek
  5. Monuments of motion
  6. Treble hook
  7. 40 43 74 00
  8. Talk the walk
  9. Union plague
  10. Big numbers

Gesamtspielzeit: 36:18 min.

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