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Misery Speaks - Disciples of doom

Misery Speaks- Disciples of doom

Drakkar / Sony BMG
VÖ: 24.04.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gut Holz

Heavy Metal ist extrem. Deswegen ist schlechter Heavy Metal auch so unfreiwillig komisch. Weil er schnell mal bis an die Grenzen zur Selbstkarikatur überdreht ist. Norwegische Teilzeit-Faschisten in Gene-Simmons-Montur, die mit ihrem bei trueBay ersteigerten Zweispur-Aufnahmegerät satanische Botschaften rückwärts aufnehmen, sind so ein Fall. Vollzeit-Grufties in Rüschenhemden, die grunzend wie ein Elch Shakespeare zitieren, noch einer. Der Heavy Metal von Misery Speaks ist eigentlich nichts von alledem. Extrem vielleicht, das gebietet das Genre. Aber komisch kein bisschen.

Als Machine Head vor jetzt zwei Jahren ihr "The blackening"-Opus veröffentlicht haben, muss das einen Fallout erzeugt haben, dessen Reichweite nur schwer einzuschätzen ist. An Misery Speaks "Disciples of doom"-Album scheint er nicht ganz spurlos vorrübergegangen. Nach Wechsel in der Besetzung beharken sie jetzt gekonnt ein Spielfeld aus gut abgehangenen Schwerstgitarren, Grooves und Nicht-mehr-nur-Growls, wachsen aber in mindestens zwei Nummern sogar ein bisschen über sich hinaus. Es sind vor allem zwei Mammutstücke, die ein wenig an Machine Head vor zwei Jahren erinnern.

In der Breite ist "Disciples of doom" ein Album von Format geworden: Moshparts, Soli und Gesangseinsätze befinden sich dort, wo man sie gern hat und erwartet. Das solide "Burning path" wechselt in schöner Regelmäßigkeit zwischen durchgetretener Bass-Drum und gesungenem Refrain. Und auch das geradlinig runtergeholzte "Obsessed" hat man ähnlich woanders schon in schlechter gehört.

Es bleiben aber die Songs, die die meiste Spielzeit für sich beanspruchen, die wirklich aufhorchen lassen. "A road less" travelled" ist mit seinen vielen Riffs ein Fest für Luftgitarristen und solche, die es noch werden wollen. A propos Riffs: Wer selbige im achtminütigen "Black garden" alle auf die Reihe bekommt, darf uns das gerne mitteilen. Aber Vorsicht: Nicht überbieten!

(Sven Cadario)

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Highlights

  • A road less travelled
  • Black garden

Tracklist

  1. Out of the unknown
  2. Burning path
  3. End up in smoke
  4. A road less travelled
  5. Disciples of doom
  6. Obsessed
  7. Black garden
  8. Fragile
  9. The swarm
  10. Into the unknown

Gesamtspielzeit: 42:48 min.

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