Maximilian Hecker - One day
Louisville / Roadrunner / Warner
VÖ: 27.03.2009
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Der nächste Grund
Maximilian Hecker rettet Leben. Während die Schmachtfetzen des Berliners hierzulande noch immer knapp überhalb der Geheimtippgrenze ihr Dasein fristen, haben China, Korea und halb Asien einen Narren an Hecker gefressen. Dankesbriefe kommen aus dem Osten: Ein Selbstmord sei durch seine Musik verhindert worden. Natürlich auch Liebesbriefe. Und Modelangebote. Sowie Kompositionsjobs für Werbejingles. "One day" berichtet von all diesem Glück, gefunden in einer fremden Welt. Hierzulande darf man darüber staunen.
Noch immer ist es diese Schnittmenge aus Nick Drake und Embrace, die der Mulitiinstrumentalist zum Vehikel seiner eigenen Scheu, seiner Zaghaftigkeit auserkoren hat. Der bewährte Zugang zu Hecker liegt im Bekenntnis zu überschwänglichem Pathos. Wagt man sich vor, bis an die Grenze zum Kitsch, gibt's getragene Melodien und tonnenschwere Melancholie zu genießen. "One day" ist ein Zusammenschluss elf schwindelerregender Schnulzen, die sich so anhören, wie sich sonntägliches Schwänebeobachten anfühlt.
"The space that you're in" ist so ein Paradebeispiel. Hecker versucht's mit purer Schönheit. Mit quellwasserklarer Stimme, unterstützt von dezentem Schlagzeug, akustischen Gitarren. Nett. Das leise "Miss Underwater" legt sogar noch mehr Zurückhaltung an den Tag. Manchmal wirkt der Herr behäbig, aber immer sehr charmant. Der große Ausreißer "Summerwaster" überrascht mit Disco-Gitarren und dem Ausbrechen der eingestellten Hypnose. Erwartet hätte man das in dieser Lethargie wohl nicht, es schmückt die Platte aber sehr.
Überraschungsarm erscheint "One day" nur auf den ersten Blick. Elektronisches Gefiepe knistert und lockert die Rahmenbedingungen zunehmend auf, die tolle Rhythmusfraktion bastelt aus sanften Melodiekaskaden groovende Popsongs, und Heckers Stimme ist weiterhin über jeden Zweifel erhaben. Die fünfte Platte des Berliners ist genau das von ihm zu erwartende Werk geworden. Für manche ist das vielleicht zu wenig. Für andere ein Grund durchzuhalten.
Highlights
- Summerwaste
- Letters from you
Tracklist
- The space that you're in
- Misery
- Miss Underwater
- This poison called love (Home in a town that has sunk)
- Summerwaste
- The end of longing
- This house called love
- Letters from you
- Wind down
- All these cradlesblankets will never veil my whole substance
- One day
Gesamtspielzeit: 44:29 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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noplace |
2009-05-01 16:48:53 Uhr
stimme obrac zu, wenngleich ich das album nicht ganz so schlecht finde und ein bis zwei pünktchen mehr verteilen würde. |
Obrac |
2009-04-30 14:06:37 Uhr
wenn du von heulstimme sprichst, dann ist der hecker definitiv nichts für dich und deine 4/10 sind dann sehr subjektiv.Ich höre Hecker schon seit vielen Jahren und fand seine Stimme immer gut, wenn die Songs dazu gut waren und dazu passten. Bewertungen sind anscheinend nur sinnvoll, wenn sie positiv sind, was? Das Album ist einfach scheiße. |
musie |
2009-04-30 13:59:52 Uhr
wenn du von heulstimme sprichst, dann ist der hecker definitiv nichts für dich und deine 4/10 sind dann sehr subjektiv.ich denke auch, dass eine mehrheit hecker NICHT gut findet bis hin zu nicht ausstehen kann, und dass das bloss für eine minderheit passabel und eine minderheit in der minderheit super ist hierzulande. ich gehöre zu letzterer der letzteren und bin der ansicht, dass dieses album zum besten gehört, was hecker bisher gemacht hat. ich kann nachvollziehen, wenn man ihn nicht ausstehen kann, aber dann sollte man auf die sinnlosen bewertungen (4/10 ist dann wohl sogar noch wohlwollend gemeint...) verzichten. |
Sumatra |
2009-04-30 11:58:23 Uhr
Als wenn Hecker betrunken sein muss, um sich so zu verhalten..Hat mit Wahnsinn trotzdem nichts zu tun. Mit Genie natürlich auch nicht. |
Obrac |
2009-04-30 11:55:29 Uhr
Als wenn Hecker betrunken sein muss, um sich so zu verhalten..Das Album finde ich letztlich leider ziemlich schwach. Für die Heulstimme müssen die Songs einfach gut sein. Sind sie aber nicht. 4/10. |
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Referenzen
Roman Fischer; Thom; Polar; Aqualung; Unbelivable Truth; Elbow; Studio Grande; Diefenbach; Howie Day; Haven; Lorien; Boy In Static; Magnet; Onlinedrawing; Jan Gazarra; Raz Ohara; David Poe; Art Garfunkel; Ed Harcourt; Rufus Wainwright; Turner; Florian Horwarth; Christopher Cross; Mon)tag; Paul Dimmer Band; Adem; Jona; Keane; Finn.; Starsailor; Embrace; Oasis; Snow Patrol; Elliot Smith; Nick Drake; Voltaire; Richard Ashcroft; Eskobar; Slut; Coldplay; Radiohead; Naked Lunch
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