Naked Lunch - Universalove soundtrack
Louisville / Roadrunner / Warner
VÖ: 24.04.2009
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Alles aus Liebe
Die Spatzen pfiffen es von den Dächern: Naked Lunch sind eine Kollagenband. Nach dem märchenhaften "This atom heart of ours" schlichen sich die Bilder vors Auge. Colville, Turner, Richter. Regisseur Thomas Woschitz hat genau hingehört und für seinen bereits ausgezeichneten Episodenfilm "Universalove" die österreichischen Klangkünstler zu den eigentlichen Protagonisten der gedrehten Bilder erhoben. Schauplätze sind verschiedene Städte, das Thema ist die Verrücktheit der Liebe. Und der rote Faden liegt in der Musik von Deisenberger, Welter und Zamernik.
Man blickt nach Marseille, nach Belgrad, Tokio oder Rio de Janeiro. Überall hat sie ihre heimlichen Finger im Spiel: die Liebe. Und mit ihr sind die üblichen Verwirrungen verbunden. Der Soundtrack spielt mit eben dieser Ambivalenz von Freude und Leid, Nähe und Entrücktheit. Unfassbar türmen sich die Soundschichten empor, zärtlich und weich vernebeln sie die Sinne. Musik, gebaut aus den Träumen einer unergründbaren Schattenwelt. Zwischen Song und Fragment hangelt sich das Trio entlang, findet ergreifende Melodien. Und bleibt dabei vor allem unkitschig.
Das Geheimnis scheint das Ambiente zu sein. Entbrannt stachelt sich "The prophet (Marseille)" selbst an, tobt den Anfall des Verlassenen und bricht am Ende als Nervenwrack zusammen. Orchestrale Verwebungen gleiten von Song zu Song, zeichnen den Weg einer globalen Liebe, die zwischen allen Menschen gilt. Unwichtig ist das Verständnis des Hörers, allein die Emotionen zählen. So bleibt "Black light" schlicht ein kurzer Schwall von Befindlichkeiten, reißt sich gerade so als Song zusammen und ist so schön wie frisches Verliebtsein.
Auch die Gratwanderung zwischen Soundmalerei und Beliebigkeit gelingt Naked Lunch. Mit dem Wissen um die Wichtigkeit jeder klanglichen Nuance verdichten sich die Songs, funktionieren auch reduziert, einzig getragen von einer Akustikgitarre. Und wieder ziehen all diese phantastischen Bilder vorbei. Universell gültig, allzeit bereit. Naked Lunch machen Musik zu Kurzgeschichten, zu alltäglichen Dramen. Allein der Hörer entscheidet den Ausgang, Naked Lunch nehmen nur an die Hand. Sie schaffen die Stimmung, ohne zu dominieren. Ergreifend.
Highlights
- Universal love (Brooklyn)
- Black light
Tracklist
- The prophert (Marseille)
- Milja and Dusan (Belgrade)
- All is great tonight (Luxembourg)
- Only waiting here (Tokyo)
- Universalove (Brooklyn)
- Julie and Rashid (Marseille II)
- The whole world stops to turn
- Maria and Joao / Pedro (Rio de Janeiro)
- Black light
- All is grace tonight full (Luxembourg II)
- Where do we dance and drink
Gesamtspielzeit: 35:47 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
fundamentallyloathsome |
2009-06-10 18:09:18 Uhr
Laut dieser Seite sind sie bald wieder live zu sehen:http://www.festivalfieber.de/festival/5950/Donauinselfest-2009/Wien/Donauinsel Sonst findet sich allerdings nichts im Netz. Was ist mit der Homepage los? Wieso sind seit Monaten keine Konzertdaten mehr zu finden? Fragen über Fragen. Ich will die mal wieder live sehen! |
anonymus |
2009-06-03 18:00:06 Uhr
soulseek wäre auch nicht schlecht :-) |
zja |
2009-06-03 15:43:47 Uhr
tja da findet man aber ncihts :P |
Slurm McKenzie |
2009-06-03 15:05:08 Uhr
@ xoxo: Alter, doch nicht so direkt!!wofür gibt es google...psst! |
xoxo |
2009-06-03 13:53:27 Uhr
kann jemand der die cd hat diese vielleicht mal hochladen als torent oder auf rapidshare..?? wäre echt super. |
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Referenzen
Klein; The Notwist; Cuba Missouri; Heiligenblut; Pelzig; Her Space Holiday; The Postal Service; Sharon Stoned; Faultline; Mercury Rev; Elbow; beigeGT; Glow; Garish; Chewy; The Electric Club; Miles; Monta; Slut; Readymade; Subterfuge; Conic; Lodger; Grandaddy; Hood; Dazerdoreal; Sneaker Pimps; My Morning Jacket; Kanmantu; Radiohead; Bright Eyes; The Album Leaf; Roman Fischer; Maximilian Hecker; Pendikel; Erdmöbel; Fuzzman
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