Bob Mould - Life and times

Anti / SPV
VÖ: 03.04.2009
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Liebes Jubiläum
Erst 2010 wird Bob Mould 50 Jahre alt, aber seine interessanten Jubiläen sind schon dieses Jahr dran: Vor dreißig Jahren gründete er mit Grant Hart Hüsker Dü jene Band, die den Punk vom Hardcore zum Post-Punk weiterentwickelte. Auch schon wieder zwanzig Jahre her ist sein erstes Soloalum "Workbook". Sugar, die Band, mit der er zur Abwechslung auch mal kommerziell erfolgreich war, traf vor 15 Jahren den Geschmack der Alternativszene und lief im Collegeradio rauf und bei MTV und Viva runter. Dass "Life and times" nicht sein zehntes Soloalbum ist, sondern erst das neunte, ist da nur ein kleiner, unbedeutender Ausrutscher.
Das Leben ist eben keine gradlinig verlaufende Planerfüllung, dafür sind Menschen zu wenig rational und zu emotional. Schon im Titelsong der Platte beschreibt Mould, wie die Liebe Leben und Alltag gehörig durcheinanderwirbelt: Vom ersten Geflüster auf der Tanzfläche an steigen Nervosität und Ungewissheit, der Preis für die willkommene Aufregung ist der Verlust des Vertrauten. Um so schlimmer sind dann die Verletzungen, die die Liebe reißen kann, und die damit verbundene Bitterkeit: "Can you get off your high horse? / This is the end of the ride", fragt "The breach". Dass sich diesmal die meisten Songs eher um die unschönen Seiten des Lebens kümmern, sieht man schon den Titeln an.
Es bleiben zwei Alternativen: sich in die nächtlichen Vergnügungen der Städte zu stürzen und die Tage vorbei ziehen zu lassen oder aber wütend zu werden. Aller Wucht eines "Argos" zum Trotz ist "Life and times" jedoch mehr von Melancholie, Ruhe und Reflektion als von Wut geprägt. Das hindert Mould nicht daran, neben der ruhigen akustischen Gitarre auch dem elektrischen Feedback zu frönen - Mould ist nach wie vor im alternativen Rock und nicht im Altersheim zu Hause. Es allen recht zu machen, ist auch eine Kunst: Excellent gelingt ihm der Spagat zwischen tragenden Erzählerstücken wie dem radiohit-tauglichen "I'm sorry, baby, but you can't stand in my light any more" und club-verwertbaren Alternativreißern wie "MM 17". So viel Spannung findet man nicht bei allen in die Jahre gekommenen Jubilaren.
Highlights
- Life and times
- The breach
- Wasted world
Tracklist
- Life and times
- The breach
- City lights (day go by)
- MM 17
- Argos
- Bad blood better
- Wasted world
- Spiraling down
- I'm sorry, baby, but you can't stand in my light any more
- Lifetime
Gesamtspielzeit: 36:34 min.
Referenzen
Sugar; Hüsker Dü; Nova Mob; Blowoff; Buffalo Tom; Dinosaur Jr.; Sebadoh; Teenage Fanclub; Buffalo Tom; The Wedding Present; Giant Sand; Pixies; Frank Black; Redd Kross; Robyn Hitchcock; Robert Pollard; Guided By Voices; Lou Barlow; The Evens; R.E.M.; Tobin Sprout; Chris Mars; The Stand; John Doe; Therapy?; McLusky; Wilt; Criteria; Serafin; Kinesis; The Jesus And Mary Chain; My Bloody Valentine; The Breeders; The Boo Radleys; Throwing Muses; Kristin Hersh; Catherine Wheel; Paul Westerberg; The Replacements; Nirvana; Superchunk; Fugazi; Sonic Youth; The Field Mice; Asobi Seksu; The Audience; The Pains Of Being Pure At Heart
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