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Peter Bjorn And John - Living thing

Peter Bjorn And John- Living thing

Wichita / Cooperative / Universal
VÖ: 27.03.2009

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Nicht ganz richtig

Eine gute Frage an Peter Bjorn And John wäre zum Beispiel mal "Geht's noch?" - erst "Young folks" und all die Crazyness drumherum, dann das überwiegend instrumentale und generell nichtssagende Zwischenschritt-Album "Seaside rock", und nun auch noch "Living thing", die "richtige" neue Platte, die eigentlich noch mehr nach Zwischenschritt-Album klingt als ihr unrichtiger Vorgänger. Es gibt hier kein neues "Young folks", danke sehr, es gibt noch nicht mal Versuche in diese Richtung, sondern zwölf rhythmisch zerrüttete, übersichtlich ausgestaltete Songs mit allerlei verformten Schlaginstrumenten, offenbar von sich selbst genervtem Gesang und lauter Rändern und Trennlinien, über die Peter Bjorn And John gar nicht genüsslicher drübermalen könnten. You say "Selbstsabotage!", they say "Shut the fuck up, boy!"

Die durchaus begrüßenswerte Idee dahinter ist natürlich, dass Peter Bjorn And John auch im dritten Jahr nach dem Hit beweglich bleiben wollen, sich fernhalten von jeder Vorhersehbarkeit und damit schon mal in Kanye Wests Blog enden können. "Nothing to worry about" ist ihre neue Single, und sie hört sich tatsächlich nach "808s & heartfix" an - zu Block-Party-Trommeln und einem Kinderchor, der wie ein hochgepitchtes Jackson-5-Sample klingt, erklären Peter Bjorn And John, wie gut es ihnen geht und warum das alles seine Richtigkeit hat. Gleich danach fängt der Mittelteil von "Living thing" an, in dem die Platte am waghalsigsten und spannendsten ist: "I'm losing my mind" zeichnet seinen Zerfall mit dem vergammeltsten aller vorstellbaren Gitarrensoli nach, und das Titelstück dreht mit seinem besonders großartigen Soul-Geheule so fröhlich am Rad und sich im Kreis, dass einem die Lebensfreude am Ende tatsächlich noch über den Tellerrand schwappt.

Es gelingt Peter Bjorn And John nicht immer so gut wie hier, ihren neuen, streng minimalistischen Ansatz in jene guten Popsongs zu überführen, um die es letztlich auch auf "Living thing" natürlich wieder geht. In "Stay this way" finden Fingerschnipsen, zögerlicher Drumbeat und Orgelsolo keine gemeinsame Sprache, bleiben isoliert nebeneinander stehen und beißen sich auch nicht energisch genug, um da noch irgendwas rauszuhauen. "Blue period Picasso" ist rhythmisch raffiniert und angenehm hirnrissig, aber wie einige Songs auf "Living thing" und überhaupt das ganze Album zu lang - was in der lädierten Indiepop-Hit-Verarschung "4 out of 5" clever angedeutet wird, stopft einem "I want you!" etwa mit übertriebener Vehemenz ins Maul. Auch das ist natürlich erlaubt im Pop. "Living thing" aber ist besser, wenn es gar nicht erst darüber nachdenkt, was erlaubt ist und was nicht.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Nothing to worry about
  • I'm losing my mind
  • Living thing

Tracklist

  1. The feeling
  2. It don't move me
  3. Just the past
  4. Nothing to worry about
  5. I'm losing my mind
  6. Living thing
  7. I want you!
  8. Lay it down
  9. Stay this way
  10. Blue period Picasso
  11. 4 out of 5
  12. Last night

Gesamtspielzeit: 47:18 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Horst
2011-07-13 02:44:16 Uhr
ganz arg grossartige platte!! Lächerlich die Wertung auf dieser Seite..
musie
2009-12-30 11:53:03 Uhr
ich wollte das album gut finden, aber mir geht es richtig auf den wecker. the chills oder starting to melt fand ich extem gut. auf dem neuen album find ich tatsächlich nur zwei lieder richtig gut (die dafür super). der rest lässt mich kalt oder nervt mich grösstenteils. für mich 5/10
tobsen
2009-12-30 11:09:59 Uhr
lieber noplace.

ich bin absolut deiner meinung. ein völlig unterbewertetes album einer unterbewerteten band.... auch "writer`s block" war schon mehr als nur "young folks"... nunja...
noplace
2009-10-19 19:54:39 Uhr
album ist dieses jahr komplett an mir vorbeigegangen. jetzt durch zufall gefunden und verstehe die allgemein schlechten wertungen nicht. mag sein, dass es damit zusammenhängt, dass man "irgendwie was anderes" erwartet hat, aber genau das macht für mich auch die qualität dieses albums aus, die überraschung, da so eine rockige scheibe hinzulegen, die sich u.a bei depeche mode bedient, die straighte, rockige vocals bietet und es dennoch mit fast jedem song schafft, eingängig zu sein.

peter, björn and john haben hier was gewagt. allem niedlichen indiepop zum trotz, und keiner honoriert es. traurige musikwelt.
dominik
2009-03-23 23:43:30 Uhr
ah. ich glaub es wird langsam ;)
bislang toll: It Don't Move Me, Living Thing, Lay It Down

mal gespannt wie sichs entwickelt... tut der platte aber glaub ich ganz gut das kein zweites young folks drauf ist! sind wohl ehr versteckte hits.
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