Jessica Lea Mayfield - With blasphemy so heartfelt

Polymer / Munich / Indigo
VÖ: 30.01.2009
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

She & Him
Jessica Lea Mayfield muss die älteste 19-jährige der Welt sein. Man wird das vielleicht automatisch, wenn man mit seinen Musikereltern im Tourbus aufwächst, jeden Abend einem anderen verbitterten Bluessänger zuhört und das bisschen übrig gebliebene Freizeit in Niemandsland, Ohio bei den kranken Großeltern rumbringen muss. Es kann aber genauso wenig schaden, einen Freund und Mentor wie den Black-Keys-Gitarristen und -Sänger Dan Auerbach zu haben. Der kennt sich schließlich auch aus mit den Geschichten gebrochener Menschen, textet seit jeher mit großem Traditionsbewusstsein und war nicht zuletzt deshalb so begeistert, als er zum ersten Mal einen Song von Mayfield hörte, weil er sich selbst darin wiedererkennen konnte. Eine E-Mail, ein Treffen, ein Job und ein Album.
Auerbach hat "With blasphemy so heartfelt" in seinem Studio in Akron, Ohio produziert, er singt und spielt Gitarre auf der Platte, aber vor allem ist er der gute Geist, der über Mayfields klassischen Trennungs- und Herzschmerzliedern schwebt, ohne im Weg zu stehen. Jeder Songtitel nimmt seine eigene Geschichte vorweg. Der Tonfall ist unverkennbar Blues, aber die Musik ist staubtrockener, schwerfälliger Folk, getragen von Mayfields resignierender Stimme und ihrer puristisch schrummenden Akustikgitarre. Die Black Keys in ihren Rock'n'Roll-unverdächtigen Momenten sind hier also ohnehin nie weit weg, und so überrascht es auch nicht, dass in Auerbachs Aufnahmen wenig übrig bleibt von Mayfields Liedern. Ihr reicht das Wesentliche, verspielt sollen die Anderen sein.
Die meisten Songs auf "With blasphemy so heartfelt" hat Mayfield nach der Trennung von ihrem ersten Freund geschrieben, und natürlich stellt sie sich an, als ginge gerade die Welt unter, so wie das jeder nach seiner ersten Trennung gemacht hat. Er soll gefälligst nicht mit anderen Mädchen reden, sie sitzt wartend neben dem Telefon, er lügt, sie lügt und keiner erzählt die Wahrheit darüber. Bezeichnend ist dabei besonders, wie sich Mayfield gegen jede verharmlosende Poesie wehrt. Es gibt nichts Cleveres oder Kokettes in ihren Liedern, nur die großen, längst erstarrten Rock'n'Roll-Metaphern und eine Sachlichkeit, die das letzte bisschen Bitterkeit aus ihnen herauskitzelt. So unterscheidet Mayfield zwischen Klischees und Alltäglichem - sie ist zweifellos niedergeschlagen, das aber aufrichtig. Kaum auszudenken allerdings: was dieser Frau erst passieren soll, wenn sie ihren Schnaps nicht mehr mit Fake-ID kaufen muss.
Highlights
- Kiss me again
- I can't lie to you, love
- The one that I love best
- Bible days
Tracklist
- Kiss me again
- For today
- I can't lie to you, love
- We've never lied
- I'm not lonely anymore
- Hold you close
- Call me
- Greather heights
- The one that I love best
- Bible days
- Is this love?
- You've won me over
Gesamtspielzeit: 36:52 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Garp |
2011-03-26 11:29:22 Uhr
Laura Marling auf Americana, ein tolles Album. Wo bleibt die Rezi? |
bee |
2011-03-20 20:52:08 Uhr
neues Album namens Tell Me - Dark Folk mit überraschenden Schreddergitarrenschüben - kann was! |
Mr. Rail |
2009-01-07 22:23:36 Uhr
Album-Stream: http://3voor12.vpro.nl/speler/luisterpaal/41197858 |
Dän |
2008-09-21 23:34:43 Uhr
Das ist übrigens auch die, die im letzten Song der letzten Black-Keys-Platte mitsingt. Könnte toll sein. |
BillyBremner |
2008-09-21 19:51:32 Uhr
Debüt Album vor wenigen Tagen erschienen & produziert von den Black Keys!mir gefällt es ... http://www.myspace.com/jlmayfield |
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Referenzen
One Way Rider; Karen Dalton; Jolie Holland; The Be Good Tanyas; Cowboy Junkies; Neko Case; Emmylou Harris; Joan Baez; Edie Brickell; Gillian Welch; Shawn Colvin; Mojave 3; Neil Halstead; Bonnie 'Prince' Billy; Death Vessel; Mark Kozelek; American Music Club; Dan Auerbach; The Black Keys; Two Gallants; Alela Diane; Marissa Nadler; Kristin Hersh; Nina Nastasia; Natalie Merchant; Laura Veirs; Jenny Lewis; Joni Mitchell; Hazeldine; Edith Frost; Holly Golightly; Sons And Daughters
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