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Noah And The Whale - Peaceful, the world lays me down

Noah And The Whale- Peaceful, the world lays me down

Vertigo / Mercury / Universal
VÖ: 16.09.2008

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Instrumente gegen die Krise

Wenn schlecht, dann doch bitte richtig. Die Wirtschaftskrise sorgte dafür, dass es zum Fest wieder verstärkt selbstgebastelte Geschenke und die Zeitung von gestern statt weihnachtliches Einwickelpapier gab. Dann die Klimakatastrophe: Der Nordpol schmilzt einfach weg, aber gut, dass die meisten Tiere da oben sowieso schwimmen können. Die werden nämlich gebraucht, wenn Flockes Eisbärmutter noch mehr ihrer Kinder auffuttert und jene dann den armen Knut ins Rentenalter begleitet, riesengroß, dick und dreckig. Süße kleine Eisbärkinder braucht das Land! Die Musikindustrie leidet ohnehin schon seit Jahren unter all den bösen Raubkopierern; mittlerweile ist es schon so schlimm, dass deutsches Volksgut ins Ausland geschafft werden muss, um für Kohle zu sorgen - und Tokio Hotel sind seit ihrem letzten USA-Aufenthalt nicht mehr aufgetaucht. Die berühmte Tür, die sich öffnet, wenn eine andere sich schließt, bewahrheitet sich also doch.

Ganz sicher ist das zumindest so bei der Londoner Formation Noah And The Whale und ihrem Debüt "Peaceful, the world lays me down". Als dieses veröffentlicht wurde, ging es gerade weltweit richtig den Bach runter, hunderte Starbucks-Läden wurden geschlossen und so fand man nur noch einen pro Straße – auf dieser jedoch tanzten in Scharen die Hippiekinder des Jahres 2008, in neonfarbenen Röhrenjeans, Kapuzenjacken, unter denen die lange Mähne sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen hervorblitzte, und die Menschheit war eins in ihrer Freude. So hätte es zumindest sein sollen.

"Peaceful, the world lays me down" ist ein fröhliches Album. Punkt. Natürlich werden hier und da auch sanftere Töne angeschlagen, nicht immer geht es darum, wie zuckersüß und bunt die Welt doch ist, aber stets klingt es danach. Mit Ukulele, Glockenspiel und Geige bestückt, zeigen sich Noah And The Whale stets von ihrer besten Seite, sei es mit der Single "5 years time", deren Pfeifen in den ersten 20 Sekunden Peter Bjorn And John auf die Plätze verweist, oder das schlichte und doch epische "Give a little love", das sich dank des einfach gestrickten Refrains im Ohr einnistet und dort so schnell nicht wieder verschwindet. Und die Ohrwurmkrise setzt sich im weiteren Verlauf des Albums sogar noch fort.

"Shape of my heart" und "Jocasta" kommen wieder schneller zur Sache, letzteres hat in der Hinterhand zum Ende hin noch einen gelungenen mehrstimmigen Part. Und viel friedlicher als im Titeltrack kann es kaum noch werden, bis der sich irgendwann aufbäumt und nicht mehr die Welt, sondern Charlie Fink, der Sänger selbst, zum Bezwinger wird. "2 atoms in a molecule" würde sich gut als Single machen oder zumindest mal wieder ein vernünftiger Werbejingle für den nächsten iPod sein. Wobei das Album an sich dafür eigentlich schon wieder einen zu hohen Yeah-Faktor hat, für viele zu indie sein wird, für die anderen zu folkig, zu unkonventionell, um hip zu sein. Genau das aber macht es so cool, genau deswegen bewahrt es vor der nächsten Krise - denn Tokio Hotel haben für 2009 ein neues Album angekündigt.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • 2 atoms in a molecule
  • Give a little love
  • 5 years time
  • Peaceful, the world lays me down

Tracklist

  1. 2 atoms in a molecule
  2. Jocasta
  3. Shape of my heart
  4. Do what you do
  5. Give a little love
  6. Second lover
  7. 5 years time
  8. Rocks and daggers
  9. Peaceful, the world lays me down
  10. Mary
  11. Hold my hand as I'm lowered

Gesamtspielzeit: 42:01 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
The Triumph of Our Tired Eyes
2010-05-09 18:23:12 Uhr
"And if there's any love in me, don't let it show. And if there's any love in me, don't let it grow"

Spätestens da hatten sie mich:-)
Hanno
2009-01-18 12:23:41 Uhr
Empfehle "First Day of Spring" aus ihrer Daytrotter-Sitzung. Toll !
Joe Black
2009-01-12 11:40:32 Uhr
mmh, ich seh bei der pitchfork wertung ne 2,6...:(
blam
2009-01-06 20:10:11 Uhr
ich glaub 5 years time köen zumindest alle österreicher nicht mehr hören... :)
que
2008-11-01 03:09:28 Uhr
warum warum...die verdienen es doch mehr besprochen zu werden ls die meisten nderen sachen die hier rezensiert werden...
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