Pete Murray - Summer at Eureka
Columbia / Sony BMG
VÖ: 28.11.2008
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 3/10
Haus am See
His home is not in Kassel. Sondern in New South Wales in Australien. Dort, wo auch das Örtchen Eureka zu finden ist und wahrscheinlich auch der Sommer, den Pete Murray auf seinem vierten Longplayer besingt. Doch bevor es gleich zu sonnig wird, steht am Anfang erst einmal der Abschied. "Chance to say goodbye". Das betrübliche Ereignis scheint Murray nicht weiter zu kratzen. Oder ahnte der Australier etwa schon, dass am Ziel seiner Reise zum Ende des musikalischen Regenbogens "Summer at Eureka" ein Topf voller Gold, respektive Glück stehen würde? Und tasächlich: Was beim Opener noch nach Verdrängung sich ankündigender Melancholie riecht, weicht im anschließenden "Saving grace" dem süßen Duft des Wiedersehens: "And all in time / I'm going to see you again and again."
Die ersten Tracks deuten an, warum Pete Murray in seinem Heimatland ein Bigseller ist. "Summer at Eureka" ist gefüllt mit anschmiegsamen Singer/Songwriter-Stücken, die weitestgehend ohne Ecken und Kanten problemlos auf den bekannten Radiostationen gespielt werden können. Ohne dabei jedoch so tief zu fallen, dass sie auf Augenhöhe mit einem James Blunt konkurrieren müssten. Zur Mitte verliert sich "Summer at Eureka" allerdings in zäher Songwriterkost, die biederer kaum sein könnte. So dudelt "Sugar" sonnengegerbt vor sich hin und verspielt bereits mit einem angedeuteten Gniedelintro alle Sympathien, die die nette Melodie nicht wieder gut macht. "Miss Cold" ist ein Fingerzeig auf Rock-Ambition und belegt erneut, dass Murray besser ist, wenn er den warmen Schmalzmantel vom Haken nimmt, überwirft und die E-Gitarre in die Ecke stellt. So müssen dann die letzten beiden Tracks die Kohlen wieder aus dem Feuer holen. "King tide" ist ein umwerfender Schulterklopfer-Song für den besten Freund und Schmachtfetzen für die Dame gleichermaßen. "Never knew what this love would bring / Now you have turned all my winters spring", entfleucht es dem entspannt in der Hängematte baumelnden Australier.
Der Sommer in Eureka hat ihm gut getan, fasst Murray die Bemühungen der zurückliegenden 40 Minuten im Abschlusssong "Happy ground" zusammen. "Simple days are slipping away / Times go fast / I'm turning grey / I've got my love and family too / Nothing I'd change / I'm cool", singt der Glückselige unterstützt von einem 30-köpfigen Chor aus Freunden und Familie. Was sich zum Brechen liest, passt prächtig in das Gesamtkonzept der Platte. Murray hat seinen Seelenfrieden gefunden und ist angekommen. Was kann es Schöneres geben?
Highlights
- King tide
- Happy ground
Tracklist
- Chance to say goodbye
- Saving grace
- You pick me up
- Silver cloud
- This game
- Sugar
- Miss cold
- Never let the end begin
- Summer at Eureka
- King tide
- Happy ground
Gesamtspielzeit: 42:02 min.
Referenzen
Pete Yorn; Ryan Adams; Josh Rouse; Howie Day; Magnet; Duncan Sheik; John Mayer; Josh Ritter; Damien Rice; Tom McRae; James Blunt; David Gray; Ezio; St. Thomas; Neil Young; Bob Dylan; Elliott Smith; Xavier Rudd; Kristofer Åström + Hidden Truck; The Lost Patrol; Sufjan Stevens; Pete Droge; Shawn Mullins; The Wallflowers; Crowded House; Neil Finn; Nick Drake; Tim Buckley; Jeff Buckley; Jason Mraz
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