The Police - Certifiable - Live in Buenos Aires

A&M / Interscope / Universal
VÖ: 14.11.2008
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Spurensicherung
Gestatten wir uns doch einmal einen Überblick über ein paar Reunions der letzten Jahre. Im Falle Led Zeppelins könnte sich Robert Plant über seine Zusage zu einem einzigen Konzert jeden Tag in den Pöter beißen, Genesis nennen das ganze so, obwohl Peter Gabriel nur zuschaut, ABBA lehnen beharrlich diverse Gazillionen an Gage ab, und gegen das Konstrukt, was sich heutzutage Queen nennt, fällt einem eh nichts Wirksamens mehr ein. Dass sich The Police im Jahr 2007 nach 23 Jahren noch einmal auf Tour begeben sollten, war angesichts der innigen Liebe zwischen Sting und Drummer Stewart Copeland (angeblich ausschließlich nur fachlicher Natur) in der Tat nur unwesentlich wahrscheinlicher als Schneefall beim "Tea in the Sahara".
Doch siehe, das Wunder geschah: The Police spielten die Tour ohne wechselseitige physische Verweise durch, und trotz (oder wegen) der gehaltserhöhungspflichtigen Eintrittspreise wurde die Konzertreise mal eben zur dritterfolgreichsten der Geschichte. Dadurch wurde die nachträgliche Dokumentation der am wenigsten überraschende Teil der ganzen Chose. Und bereits nach fünf Minuten sinkt der vielleicht zunächst skeptische Hörer auf die Knie. Spielfreude galore bei allen Beteiligten, allen voran Sting, der seinen verranzten alten Bass aus der Truhe geholt hat und nicht nur bestens bei Stimme, sondern perfekt mit Stewart Copeland und Andy Summers eingespielt ist. Das ganze unterstützt durch eine Sound- und Bildqualität, die "Certifiable" in die Referenzklasse der Live-Platten beamt.
Über die Qualität von Police-Songs muss man nun wirklich keine Worte mehr verlieren, zumal die drei Herren nicht der Versuchung neuer Songs anheim gefallen sind. Also gilt die Konzentration der Auswahl der Songs. Und die ist mit "repräsentativ" noch bescheiden umschrieben. Ein im Refrain leicht umarrangiertes "Message in a bottle", "So lonely", "Roxanne", ein hervorragend gesungenes "Synchronity II" - alles, was das Herz des Police-Fans begehrt, ist dabei. Und dass "De do do do, de da da da" Kulisse für eins der diversen Mitsingspielchen ist, dürfte auch nicht wirklich überraschen. Jedenfalls nicht so wie Tatsache, dass mit Songs wie "Hole in my life" oder "Truth hits everbody" diverse Kleinodien gewürdigt werden, die noch nicht ausgiebig in den einschlägigen Compilations verbraten wurden.
Der Unterschied im Vergleich zum Rockdinosauriertum der Achtziger ist wohl die Mannschaftsdienlichkeit von Sting. Natürlich ist er die Rampensau, die bei den Ansagen Sprechchöre abfischt, doch Andy Summers erhält vor allem in der zweiten Hälfte hinreichende Plattform für seine Gitarrenkünste. Und wer jemals Zweifel an den Fähigkeiten Stewart Copelands hatte, wird angesichts des Percussion-Fasses, was er bei "Wrapped around your finger" oder "Walking in your footsteps" aufmacht, andächtig verstummen. Wie auch der geneigte Hörer, der nicht bereits das Vor-Ort-Vergnügen hatte. So bleibt als einziger Wermutstropfen die Aussage, dass dies nun wirklich die allerletzte Tour war. Die nächsten Infos dazu gibt's an dieser Stelle im Jahr 2031.
Highlights
- Message in a bottle
- Synchronicity II
- Truth hits everybody
- Wrapped around your finger
- Can't stand losing you / Regatta de blanc
- So lonely
Tracklist
- CD 1
- Message in a bottle
- Synchronicity II
- Walking on the moon
- Voices inside my head / When the world is running down
- Don't stand so close to me
- Driven to tears
- Hole in my life
- Truth hits everybody
- Every little thing she does is magic
- Wrapped around your finger
- CD 2
- De do do do, de da da da
- Invisible sun
- Walking in your footsteps
- Can't stand losing you / Regatta de blanc
- Roxanne
- King of pain
- So lonely
- Every breath you take
- Next to you
- DVD 1
- Message in a bottle
- Synchronicity II
- Walking on the moon
- Voices inside my head / When the world is running down
- Don't stand so close to me
- Driven to tears
- Hole in my life
- Truth hits everybody
- Every little thing she does is magic
- Wrapped around your finger
- De do do do, de da da da
- Invisible sun
- Walking in your footsteps
- Can't stand losing you / Regatta de blanc
- Roxanne
- King of pain
- So lonely
- Every breath you take
- Next to you
- DVD 2
- Bonus feature "Better than therapy"
Gesamtspielzeit: 107:52 min.
Referenzen
Sting; Fischer Z; U2; Angels & Airwaves; The Pretenders; The Cars; XTC; Madness; Peter Gabriel; Daniel Lanois; Men At Work; The Ruts; Joe Jackson; Elvis Costello; The Knack; INXS; Simple Minds; The Waterboys; Tears For Fears; Echo & The Bunnymen; The Psychedelic Furs; Adam Ant; Violent Femmes; The Clash; The Jam; The Fixx; Strontium 90; Big Country; The The; The Alarm; The Outfield; 10CC; Klimt 1918; Kaiser Chiefs; Manu Diao; Hard-Fi; Sublime; Incubus; Mute Math; Fictionplane; Karate; The Jai-Alai Savant; The Exit; Maxeen; Bloc Party; We Are Scientists
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