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Mudvayne - The new game

Mudvayne- The new game

Epic / Sony BMG
VÖ: 14.11.2008

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Nullsummenspiel

Neues Spiel, neues Glück? So richtig will sich der Albumtitel des vierten Mudvayne-Albums nicht erschließen. Zwar versank die als Fan-Geschenk gedachte Raritätensammlung "By the people, for the people" letztes Jahr im Weihnachtsgeschäft, und mancher Metal-Freak dürfte vom beinahe poppigen Drittwerk "Lost and found" wenig angetan gewesen sein; um daraus aber einen Grund für einen Neubeginn zu machen, braucht man einiges an Fantasie. Noch weniger als die Umstände rechtfertigt der musikalische Inhalt den Namen von "The new game": Zum ersten Mal kann man guten Gewissens behaupten, dass sich Mudvayne wiederholen. Hatte man bei den Langspielern eins bis drei noch das Gefühl, die Band würde bei jedem neuen Release ihre Möglichkeiten erweitern, scheint mit der neuen CD Stillstand einzukehren. Wie Slipknot wollen Mudvayne innerhalb ihres abgesteckten Terrains mehrere Extreme auf einmal - und verheben sich wie Iowas Maskenball an der Synthese von Härte und Melodik.

Das Intro von "Fish out of water" macht noch große Hoffnungen auf eine progressive Orgie aus zuckendem Slap-Bass und nervösem Gitarrenstakkato. Der Song selbst hat dann aber nichts anzubieten, was einem diverse Nu-Metal-Bands nicht schon um die Jahrtausendwende hingeworfen haben. "Do what you do", "A Cinderella story" oder vor allem das leicht balladeske "Scarlet letters" - alles sehr gute Songs, wenn man Nickelback heißt und die Alternative-Radios der US of A zu seinen besten Kunden zählt. Von Mudvayne darf man aber mehr erwarten, nämlich einen Song wie "A new game", der nach fast dreieinhalb Minuten Knochenbrecherei die bereichernde Gesangsmelodie gar nicht mehr nötig gehabt hätte. Ebenso macht das schon von "By the people, for the people" bekannte "Dull boy" klar, dass die Band es eben prinzipiell doch versteht, Geschrei und Gesang elegant und flüssig zu verbinden. Eine jazzige Basslinie, ein abgehacktes Zerr-Riff, ein Deftones-Ausbruch, ein paar cleane Vocals - so klingt moderner Metal.

Zumindest kann er so klingen, denn auf "The new game" stehen die beeindruckenden Momente mehr als einmal neben den durchschnittlichen. Nicht, dass das Potenzial des Vierers nicht ständig hörbar wäre, es liegt nur einfach öfter als nötig brach. Wäre beispielsweise "Have it your way" richtig gut, hätte man vermutlich andere Assoziationen zu dem Song als einen dämlichen, aber weltbekannten Burger-Slogan. Glücklicherweise ist laut Sänger Chad Gray bereits ein weiteres Mudvayne-Album fertig, das schon bald erscheinen könnte. Dann heißt es also doch: Neues Spiel, neues Glück.

(Dennis Drögemüller)

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Highlights

  • A new game
  • Dull boy
  • Same ol'

Tracklist

  1. Fish out of water
  2. Do what you do
  3. A new game
  4. Have it your way
  5. A Cinderella story
  6. The hate in me
  7. Scarlet letters
  8. Dull boy
  9. Same ol'
  10. Never enough
  11. We the people

Gesamtspielzeit: 43:44 min.

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